Bautzen
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Spitzentanz auf einer Bautzener Bühne

Die zauberhafte Nanny und Mary Poppins waren die Vorbilder für ein Märchen, das die Tanzszene Bautzen jetzt aufgeführt hat. Es vereint viele Genres.

Von Carmen Schumann
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Insgesamt 450 Mitwirkende von der Tanzszene Bautzen führten am Wochenende zweimal das Märchen „Eine wunderbare Nanny“ auf.
Insgesamt 450 Mitwirkende von der Tanzszene Bautzen führten am Wochenende zweimal das Märchen „Eine wunderbare Nanny“ auf. © Carmen Schumann

Bautzen. Nicht nur im Film kann Mary Poppins fliegen. Auch im Bautzener Theater schwebt sie am Regenschirm vom Himmel herab und verschwindet nach zwei Stunden auf die gleiche Weise.

Dr. Detlef Kahl, Präsident des Vereins Tanzszene Bautzen, ist sehr froh, dass seine Tänzerinnen und Tänzer die tolle Bühnentechnik des Bautzener Theaters für ihre Winter-Tanzgala nutzen dürfen. Bereits zweimal ist das neue Tanzmärchen unter dem Titel „Eine wunderbare Nanny“ vor Weihnachten vor jeweils ausverkauftem Haus über die Bühne gegangen. Und auch am zweiten Januar-Wochenende bleibt bei den beiden Aufführungen am Sonnabend und am Sonntag kein Platz mehr frei. Schließlich sind die Eltern, Großeltern und Geschwister der jungen Protagonisten, die da auf der Bühne wirbeln, stolz auf deren Leistungen. Und das dürfen sie auch sein. Beim Pausengespräch kristallisiert es sich heraus: Die Truppe hat sich wiederum gegenüber den Vorjahren gesteigert. Das Programm ist wirklich mitreißend. Es gibt Szenenapplaus und Jubelrufe.

Das Bautzener Publikum mag es, dass nicht nur Programmpunkte aneinander gereiht werden, sondern dass eine Geschichte erzählt wird. Dieses Tanzmärchen ist angelehnt an „Mary Poppins“ und „Eine zauberhafte Nanny“. Die beiden Hauptdarsteller, die Kinder Jane und Michael haben bisher noch jede Nanny durch ihr rüpelhaftes Verhalten vergrault. Doch dann schwebt eben jenes zauberhafte Wesen mit dem Schirm vom Himmel, dem es gelingt, die beiden Rangen zu zähmen. Mit ihrer Nanny erleben Jane und Michael, wie fantastische Figuren zum Leben erwachen.

Hip-Hop-Jungs als Nussknacker

So zum Beispiel die Puppen aus ihrem Kinderzimmer oder eine ganze Kompanie Nussknacker. Letztere werden von den Hip-Hop Jungs dargestellt, der einzigen reinen Jungen-Gruppe. Detlef Kahl ist froh, dass sich zunehmend auch männliche Tänzer einfinden, die Spaß daran haben.

Denn die übergroße Mehrheit unter den 500 Mitgliedern bilden die tanzfreudigen Mädchen. Beim Tanzmärchen „Eine wunderbare Nanny“ wirken 450 Teilnehmer mit. Und das sind nur die, welche auf der Bühne agieren. Hinzu kommen noch zahllose Helfer, die hinter der Bühne dafür sorgen, dass alle rechtzeitig an ihrem Platz sind. Und natürlich die Eltern, die sich unter anderem um die traumhaften Kostüme der tanzenden Darsteller kümmern.

Das Programm, das in bewährter Weise von Delia Mihai und deren Tochter Roxaana Mollinger-Mihai zusammengestellt wurde, verknüpft moderne Rhythmen und Schrittfolgen mit klassischem Ballett, bis hin zum Spitzentanz im rauschenden Tütü. Und alles wird mit großer Leichtigkeit und Spielfreude vorgetragen.

Dahinter steckt natürlich viel Arbeit. Den beiden Mihais stehen die Trainer und Übungsleiter Johanna Oswald, Etienne Aweh und Lisa Muschinski zur Seite. Die Übungsstunden finden unter anderem im Ballettsaal des Theaters, in der Jahnturnhalle sowie neuerdings auch in einem früheren Modeladen an der Wendischen Straße statt. Zurzeit wird emsig am Ausbau der neuen Trainingsräume an der Zeppelinstraße neben Fliesen-Lehmann gearbeitet. „Der Ausbau wurde möglich durch die 50-prozentige Förderung durch den Freistaat Sachsen“, ist Detlef Kahl froh. Da die bisherigen Aufführungen hauptsächlich die Angehörigen der Tänzer sahen, wird am 29. Februar eine zusätzliche Aufführung für weitere Interessenten angeboten.

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