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Sporbitz holt auf

Jahrelang passierte nichts. Nun bauen im Gewerbegebiet an der Stadtgrenze zu Dresden zwei Firmen. Weitere sollen folgen.

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© Daniel Schäfer

Von Heike Sabel

Heidenau. Alle reden über den großen neuen Industriepark Oberelbe am Pirnaer Autobahnzubringer. Doch auch im interkommunalen Gewerbegebiet Sporbitz an der Stadtgrenze zwischen Heidenau und Dresden tut sich nun etwas. Kräne drehen sich, Baufahrzeuge rollen. Zwei Grundstücke wurden dieses Jahr verkauft, mit zwei weiteren Unternehmen ist die Landeshauptstadt Dresden im Gespräch.

Die hat im Verbund mit Heidenau die Vermarktung des 21 Hektar großen Gebietes übernommen und wurde dafür oft kritisiert. Schließlich tat sich jahrelang nichts. Bis auf die Huck Netz- und Seilwerke wollte keiner nach Sporbitz. Wer sind die beiden neuen Firmen und warum haben sie sich für dieses Gebiet entschieden?

Platz zum Wachsen

Die erste Firma, die bereits im hinteren Bereich am Sporbitzer Ring baut, ist die Kunze GmbH. Der Handwerksbetrieb aus Ullersdorf bei Radeberg baut Heizungen, Lüftungen und Klimainstallationen. Im Gewerbegebiet entsteht ein Lager. Bereits im Herbst soll es fertig sein.

70 bis 80 Prozent der Aufträge des Sieben-Leute-Betriebes kommen aus Dresden. Deshalb hatte sich die GmbH dort ein Lager gemietet. Die Suche nach einer Alternative war immer im Hinterkopf, sagt Chefin Kathrin Kunze. Als das Haus, in dem sich das Lager befindet, verkauft wurde, wurde die Idee zur Notwendigkeit. Doch in Dresden etwas zu finden, sei gar nicht so einfach gewesen, sagt Kathrin Kunze. Schließlich wurde ihnen das Grundstück im interkommunalen Gewerbegebiet Sporbitz angeboten. Zum Rohrlager mit Werkbank, damit vor Ort auch gearbeitet werden kann, soll perspektivisch noch ein kleines Büro kommen. Für die seit 21 Jahren am Markt bestehende kleine Firma ist die Investition in Sporbitz auch eine in die Zukunft.

Ähnlich sieht es die Creavac-Creative Vakuumbeschichtung GmbH. Ihr Hauptgebiet ist die Oberflächenveredlung. Sitz der Firma ist in Dresden im Gewerbe- und Gründerzentrum auf der Löbtauer Straße – bisher. Denn dort hat die 100 Mann-Firma keinen Platz mehr zum Wachsen. Ein Grundstück in Gittersee erwies sich als doch nicht geeignet, sodass die Stadt Dresden schließlich Sporbitz empfahl, sagt eine Mitarbeiterin. Hier soll noch im Sommer der erste Spatenstich für das U-förmige Gebäude erfolgen. Nach der Fertigstellung ist der Umzug des kompletten Unternehmens geplant. Damit verbunden sei dann auch eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl. Die Creavac und das Gewerbegebiet Sporbitz haben zudem eine Gemeinsamkeit: Als die Firma 1998 gegründet wurde, sprachen Heidenau und Dresden erstmals über die Idee eines Gewerbegebietes auf der Industriebrache des später abgerissenen alten Betonwerks an der Pirnaer Landstraße. Gut Ding braucht Weile, manchmal sind das 20 Jahre. Zwei Jahrzehnte nach den ersten Gesprächen über ein Gewerbegebiet Sporbitz, vielen Kritiken und Diskussionen scheint es nun vorwärtszugehen.

Und auch das Sporbitzer Gebiet und den Industriepark Oberelbe verbindet etwas. Eine Kommune allein schafft es nicht. Was in Sporbitz zwei Städte machen, ist an der Autobahnzufahrt die Sache von gleich dreien: Pirna, Heidenau und Dohna.