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So feiern die Dresdens Monarchs die Rückkehr ins Steyer-Stadion

Große Kulisse in einem besonderen Spiel: Vor 10.000 Zuschauern fertigen die American Footballer aus Dresden den Gegner aus dem Allgäu ab. Mit dem Sieg haben sich die Monarchs ein zusätzliches Heimspiel in der neuen Arena gesichert.

Von Alexander Hiller
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Dem finnischen Nationalspieler Nico Barrow gelingt der erste Monarchs-Touchdown im Steyer-Stadion seit drei Jahren.
Dem finnischen Nationalspieler Nico Barrow gelingt der erste Monarchs-Touchdown im Steyer-Stadion seit drei Jahren. © Jürgen Lösel

Dresden. Es ist der Sturmlauf in eine neue Epoche des American Footballs in Dresden. Am Sonntag, 15.18 Uhr, rannte Nico Barrow zum ersten Touchdown für die Monarchs im Heinz-Steyer-Stadion seit dem 25. September 2021.

Nach knapp drei Jahren Bauzeit für die rund 53 Millionen modernisierte Sportstätte dürfen die American Footballer aus Dresden wieder in das Stadion zurück. Der Comeback-Auftritt nach drei Spielzeiten in der Ausweichstätte im Trainingszentrum an der Bärnsdorfer Straße war ein glanzvoller. Natürlich auch aufgrund der jetzt exzellenten Rahmenbedingungen im neuen Rund und der mit 10.343 Zuschauern ausverkauften Kulisse. Es war zugleich das 100. Heimspiel der Monarchs in Steyer-Stadion.

La-Ola-Wellen, Tröten, Trommeln und immer wieder eine unglaubliche enthusiastische Fankulisse sorgen für einen ganz anderen, aber ebenso emotionalen Klangteppich in der hochmodernen Arena wie bei der offiziellen Eröffnung am Freitagabend durch das "Goldene Oval" der Leichtathleten.

Play-off-Heimspiel am 21. September im Steyer-Stadion

Auch das Ergebnis stimmt. Im sogenannten Interconference-Game fegten die Dresdner als Zweiter der Nordstaffel der zweigeteilten GFL die Allgäu Comets, Vierter der Südstaffel, mit 69:21 (49:7) vom Platz. Dem ersten Touchdown, der sechs Punkte einbringt, folgen weitere Läufe in die Endzone durch Ricky Smalling (2), Ethan Janto, noch zweimal Barrow, Jonas Schultes, Anthony Tittel, Leon Otto sowie die jeweiligen Zusatzkicks von Florian Finke nach jedem Touchdown und zwei Fieldgoals von Finke (je drei Punkte).

Damit sicherten sich die Dresdner im letzten Heimspiel der Hauptrunde noch einen zusätzlichen Saisonauftritt im Steyer-Stadion. Denn Platz zwei in der Nordstaffel - hinter dem ungeschlagenen Titelverteidiger Potsdam - ist dem Team von Trainer Greg Seamon auch im letzten Hauptrundenspiel nicht mehr zu nehmen. Damit haben die Monarchs im Play-off-Viertelfinale am 21. September Heimrecht gegen den Dritten der Südstaffel.

Ein neuerlicher Feiertag im Steyer-Stadion? Darauf deutet viel hin. Denn die Dresden Monarchs steckten die Sperre für ihren eigentlichen Stamm-Quarterback Brock Domann im ersten Spiel ohne den 26-jährigen Spielmacher ohne spürbaren Qualitätsverlust weg. Domann war im Spiel gegen die Berlin Rebels nach einer Tätlichkeit zunächst für die restliche Partie disqualifiziert worden. Die GFL sperrte Domann für weitere zwei Spiele. Der Amerikaner wäre in den Play-offs also wieder einsatzfähig. Angreifer Jordi Torrededi, ebenfalls in den Schlagabtausch verwickelt, darf bereits nächste Woche wieder spielen.

Klare Kampfansage: Mit den Dresden Monarchs
Klare Kampfansage: Mit den Dresden Monarchs © Jürgen Lösel

Dessen Vertreter Karé Lyles, nachverpflichtet und erst seit vergangenen Montag in der Stadt, erledigte seine Aufgabe mit Bravour und ist in dieser Verfassung vielleicht sogar mehr als ein Ersatz für Domann.

Es scheint also mehr möglich. Denn da ist noch diese Sogwirkung, die das fertigstellte Heinzfield, wie es von den Footballern und ihren Fans genannt wird, auch auf die Mannschaft entwickelt. "Schon beim Einlauf in dieses Stadion diese Energie zu spüren und dann auf dem Feld zu stehen – da willst du einfach abliefern. Das hat heute einen absoluten Kick gegeben", sagte Co-Kapitän Georg Helbing.

Diese Euphorie setzt Kräfte frei. Und die will Monarchs-Präsident Sören Glöckner in eine nachhaltige Entwicklung kanalisieren. Mit dem Comeback im Steyer-Stadion und der Rekordkulisse beim Event-Game im Harbig-Stadion zum Heimspielstart in die Saison erhöhten die Dresdner Footballer ihren Besucherschnitt auf 5.030 in dieser Spielzeit. "Das war überwältigend. Wir gehen von einer dauerhaft größeren Kulisse aus. Das wäre für uns ein Riesenschritt nach vorn", sagte Glöckner.