Weißwasser
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Außenpfosten statt Überraschung

Die Lausitzer Füchse drehen gegen die hohen Favoriten aus Frankfurt nur beinahe einen 0:3-Rückstand.

Von Marcel Pochanke
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Bennet Rossmy (links) geht gegen Nathan Burns (Nummer 8) von den Frankfurter Löwen entschlossen zu Werke.
Bennet Rossmy (links) geht gegen Nathan Burns (Nummer 8) von den Frankfurter Löwen entschlossen zu Werke. © Thomas Heide

Dass die Lausitzer Füchse dem Tabellenzweiten aus Frankfurt am Montagabend derart Paroli bieten würden, hätten trotz der zuletzt respektablen Auftritte der Weißwasseraner wohl nur wenige erwartet. Bei der 2:4-Niederlage waren sie ganz nah am Punktgewinn dran, obwohl es nach dem ersten Drittel keineswegs danach aussah.
Frankfurt war von Anfang an sichtlich bemüht, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Zudem hofften die Löwen wohl, dank ihres größeren Kaders die Füchse müde spielen und laufen zu können. Tatsächlich schien Weißwasser erst einmal abwarten zu wollen und nicht alles Pulver zu schnell zu verschießen. Entsprechend hatten die Löwen deutlich mehr vom Spiel und waren auch in den Zweikämpfen griffiger. Nach drei Minuten flog Hungerecker halsbrecherisch in Richtung Scheibe und hatte sie, nachdem ihm sein Stock abhanden gekommen war. Wenig später war er das erste Mal geschlagen, aber vom eigenen Mann. Einen Nachschuss von Marius Erk lenkte Moritz Raab mit dem Bein ins eigene Tor.

Daniel Visner hatte nach sechs Minuten den ersten vielversprechenden Schuss für Weißwasser, ehe Frankfurt wieder dominanter wurde. Vor allem die vier Abwehrreihen erwiesen sich als kompromisslose Spaßbremse für Weißwassers Angriff. Ganz so zwingend spielten die Gäste indes nicht mehr nach vorn, und auch das 0:2 durch Darren Mieszkowski nach 16 Minuten hatte sich nicht unbedingt angedeutet. Der Löwen-Stürmer hielt von halblinks drauf und erwischte Leon Hungerecker im Füchse-Tor in der kurzen Ecke unter dem Schoner.

Glück hatte Frankfurt, dass Philipp Kuschels Scheibe den Weg nicht ins Tor fand, als Abwehr und Torhüter sich vor dem eigenen Kasten im Weg standen und keinen Überblick mehr hatten. Dieses Glück hatten die Füchse nicht, als sie ihrerseits die Scheibe nicht geklärt bekamen und diese letztlich zu Rylan Schwartz rutschte. Gegen den liegenden Hungerecker netzte er aus ganz spitzem Winkel ein.

Sprechchöre für Hungerecker

6:18 Schüsse sprachen nach dem ersten Drittel eine deutliche Sprache. In den ersten Minuten des zweiten Durchgangs sah es auch noch nicht so aus, als sollte sich das grundlegend ändern. Doch zunehmend fand gerade die Füchse-Defensive mehr Zugriff und half, das Spiel ausgeglichener zu gestalten. Eine tolle Aktion von Erik Valentin, der sich in der Ecke behauptete und das genaue Zuspiel brachte, und Tim Detig, der dieses perfekt und abgeklärt zum 1:3 veredelte, ließ das Momentum zu den Füchsen kippen. Nach mehreren guten Gelegenheiten sorgte in Überzahl Peter Quenneville mit einem wuchtigen Schuss für den 2:3-Anschlusstreffer.

Leon Hungerecker war in den Schlussminuten des Drittels der von den 912 Zuschauern gefeierte Mann, der mehrfach mit super Paraden den knappen Rückstand festhielt, mit dem gegen den Tabellenzweiten im Schlussdrittel alles noch möglich war.
Dort galt es erst einmal eine Überzahl zu überstehen. Mit großer Geschlossenheit verteidigten das die Füchse und auch die weiteren Versuche Frankfurts, eine Entscheidung zu erzwingen. Einen fantastischen Angriff der Gäste über Breitkreuz und Dmitriev machte eine noch bessere Parade des Füchse-Goalies zunichte. Das Publikum war da und auch die Chancen auf den Ausgleich. Vor allem Hunter Garlent dürfte nach dem Spiel noch oft an den Moment gedacht haben, da ein Schuss von Brett Carson zu ihm am langen Pfosten durchrutscht und er statt des leeren Tors nur den Außenpfosten trifft. Das Publikum hatte schon zum Jubel angesetzt.

Kuschel kam noch einmal in gute Position, auch im Spiel sechs gegen fünf, Hungerecker hatte sein Gehäuse verlassen, musste Frankfurt noch einmal kurz zittern. Ein unkonzentrierter Scheibenverlust machte dann den Weg zum 2:4 ins leere Netz frei.
Das gute Spiel brachte den Füchsen keine Punkte. Die nächste Gelegenheit bietet sich am Donnerstag, wieder zu Hause gegen den EV Landshut.

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