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Der Höhenflug der Dresdner Titans ist zunächst gestoppt

Der Aufsteiger in die 2. Basketball-Bundesliga muss sich vor mehr als 2.000 Fans gegen Hagen geschlagen geben, will sich aber dennoch im oberen Tabellendrittel festsetzen.

Von Alexander Hiller
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Titans-Trainer Fabian Strauß, mit 29 Jahren jüngster Chefcoach der Liga, reagiert noch zurückhaltend auf erreichbare höhere Ziele.
Titans-Trainer Fabian Strauß, mit 29 Jahren jüngster Chefcoach der Liga, reagiert noch zurückhaltend auf erreichbare höhere Ziele. © kairospress

Dresden. Der Höhenflug der Dresden Titans ist vorerst gestoppt. Die Elbestädter unterlagen am Samstagabend gegen den Tabellenachten Phoenix Hagen mit 83:89 (41:43) und konnten damit ihren sensationell anmutenden dritten Rang in der zweithöchsten deutschen Spielklasse zunächst nicht verteidigen.

Die Dresdner sind erst vor einem halben Jahr aufgestiegen. Von Anpassungsproblemen an die neue Liga ist bei den Schützlingen von Fabian Strauß, mit 29 Jahren der jüngste Chefcoach der Liga, aber nichts zu spüren.

Auch am Samstagabend nicht. Obwohl die Gastgeber vor 2.198 Zuschauern in der Margon-Arena kaum einmal in Führung lagen, blieben Kapitän Georg Voigtmann und seine Kollegen meist knapp dran. Allerdings war ein 66:74-Rückstand im letzten der vier Viertel letztlich zu viel für die Hausherren.

„Wir haben leider nicht den Fuß auf das Gaspedal bekommen, das muss man leider sagen. Wir waren in vielen Sachen einfach zu langsam. Defensiv kommen wir häufig ein paar Schritte zu spät, obwohl wir klare Absprachen hatten“, konstatierte Titans-Trainer Fabian Strauß. Seinem Team ist es diesmal nicht gelungen, das eigene obere Qualitätslevel zu erreichen. „Respekt an Hagen, die haben Mentalität bewiesen und das Ding einfach gewollt. Offensiv haben wir uns selbst die Beine gestellt. Wir sind eine Mannschaft, die Tempo braucht. Das hat heute nicht funktioniert.“

Der Amerikaner Chase Adams (M.) ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Dresden Titans. Gegen Hagen gelangen ihm selbst zehn Punkte. Das langte letztlich aber nicht.
Der Amerikaner Chase Adams (M.) ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Dresden Titans. Gegen Hagen gelangen ihm selbst zehn Punkte. Das langte letztlich aber nicht. © kairospress

Daniel Kirchner, mit bisher 215 Saisonpunkten bester Korbjäger des Aufsteigers, sah das ähnlich: „Wir haben viele kleine Fehler gemacht, waren nicht ganz fokussiert darauf, was wir uns vor der Partie und im Spiel vorgenommen haben. Wir haben in der Defensive hier und da gepennt“, stellte der 25-jährige Guard fest.

Obwohl die Elbestädter ihren elften Saisonsieg noch verpassten, stellt sich nach knapp der Hälfte der Hauptrunde die Frage, ob die Dresdner als Aufsteiger tatsächlich mehr erreichen können, als den Klassenerhalt – das erklärte Saisonziel vor dem Ligastart? Ein Platz unter den besten acht Teams – und damit das Erreichen der Play-offs um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga – erscheint derzeit nicht unrealistisch. Fabian Strauß reagiert noch zurückhaltend: „Wir sollten uns als Aufsteiger darauf fokussieren, dass wir schnellstmöglich diese 13, vielleicht 14 Siege haben, um sicher drin zu bleiben. Dann kann man über neue Ziele sprechen. Wir wollen alles in um um die Mannschaft so strukturieren, dass wir nächstes Jahr besser sind.“ Daniel Kirchner klingt da mutiger: „Keiner hätte vor der Saison daran gedacht, dass wir dort stehen, wo wir gerade stehen. Wenn man dort steht, möchte man auch dort bleiben. Wenn wir weiter hart an uns arbeiten und ohne Angst in die Spiele gehen, dann glaube ich, könnte das auch etwas werden.“

Jarbari Narcis aus Trinidad und Tobago soll den Titans unter den Körben mit seiner Größe von 2,06 Meter und seiner Wucht von 110 Kilogramm mehr Durchschlagskraft verleihen.
Jarbari Narcis aus Trinidad und Tobago soll den Titans unter den Körben mit seiner Größe von 2,06 Meter und seiner Wucht von 110 Kilogramm mehr Durchschlagskraft verleihen. © kairospress

Um den Platz im vorderen Drittel der Tabelle nicht kampflos abzugeben, haben die Titans noch mehr Tiefe in den Kader geholt. Am Freitag vermeldete der Liganeuling die Verpflichtung von Jarbari Narcis. Der 25-Jährige aus Trinidad und Tobago soll unter den Körben mit seiner Größe von 2,05 Meter und 110 Kilogramm Körpergewicht für entscheidende Vorteile sorgen, war am Samstag aber noch nicht spielberechtigt, das soll in wenigen Tagen geregelt sein. „Jarbari passt sowohl zu unserem offensiven wie aber auch defensiven Spielstil und wird sich deshalb super in das Team einfügen“, sagte Strauß.