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Budissa freut sich auf den Pokalverteidiger

Budissa Bautzen empfängt im Sachsenpokal den 1. FC Lok Leipzig – und 1.000 Fans können dabei sein. Der Bischofswerdaer FV gastiert in Colditz.

Von Jürgen Schwarz
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Stefan Richter, der Trainer von Budissa Bautzen, ist vor dem Pokalspiel gegen Lok Leipzig optimistisch.
Stefan Richter, der Trainer von Budissa Bautzen, ist vor dem Pokalspiel gegen Lok Leipzig optimistisch. © Florian Richter

Bautzen. Insgesamt 105 Mannschaften hatten für den Fußball-Landespokal 2021/22 gemeldet. Ab Freitag wird die dritte Runde ausgespielt (15 Begegnungen), zudem wird die Zweitrundenpartie zwischen den FC Grimma und dem Chemnitzer FC nachgeholt. Der Sieger reist am 13. November zum SV Liebertwolkwitz.

Der Gewinner des Sachsenpokals nimmt am DFB-Pokal-Wettbewerb 2022/23 teil. Zudem winkt dort eine Startprämie von mindestens 120.000 Euro. Rekordpokalsieger ist der Chemnitzer FC, der seit 1991 elfmal als Endspielsieger vom Platz ging. Seit diesem Jahr gibt es einen neuen „Pott“, der 13 Kilogramm schwer ist und vom Sächsischen Fußball-Verband (SFV) bei der Leipziger Bronzebildgießerei Noack in Auftrag gegeben wurde.

Titelverteidiger ist der 1. FC Lok Leipzig, der am Samstag in Bautzen beim Oberliga-Aufsteiger zu Gast ist. Um 13 Uhr gibt Schiedsrichter Paul Werrmann (Plauen) das Spiel im Stadion Müllerwiese frei. Zugelassen sind 1.000 Zuschauer. Der Einlass ins Stadion beginnt um 12 Uhr, ein 3G-Nachweis ist nicht erforderlich. „Wir sind Außenseiter, aber nicht chancenlos. Meine Jungs sind heiß und werden alles geben“, sagt Budissas Trainer Stefan Richter.

Auf eine harte Gangart kann sich auch der Bautzener Tom Hagemann (rechts) vorbereiten.
Auf eine harte Gangart kann sich auch der Bautzener Tom Hagemann (rechts) vorbereiten. © Florian Richter

Der 38-Jährige feierte in der zweiten Runde seinen Einstand als neuer Chefcoach der Spreestädter. Am 5. September saß der Ex-Torwart beim 5:1-Sieg in Hartmannsdorf erstmals auf der Bank. Es folgten drei Siege in der Oberliga – ein perfekter Einstand. „Volle Punktzahl, mehr geht nicht. Dennoch haben wir Luft nach oben“, sagt Richter und denkt auch an die sieben Gegentore, die Budissa in den drei Punktspielen in Martinroda (4:2), Zorbau (3:2) und zu Hause gegen den FC International Leipzig (5:3) hinnehmen musste. „Gegen Leipzig führen wir nach wenigen Minuten mit 2:0, bekommen aber die Partie nie richtig unter Kontrolle. Zeitweise haben wir zu wenig agiert, nur immer wieder reagiert. Das ist ein Lernprozess, aber wir sind bei diesem auf einem guten Weg.“

Die Kicker des 1. FC Lok Leipzig bestritten am Mittwochabend in der Regionalliga Nordost noch ein Nachholspiel in Auerbach. Nach drei 4:0-Siegen in Folge setzte sich die Mannschaft von Cheftrainer Almedin Civa mit 1:0 durch. Djamal Ziane erzielte das Tor des Tages. Der 29-Jährige hatte auch beim Pokalfinale im Mai gegen den Chemnitzer FC (1:0 nach Verlängerung) getroffen.

Budissa und Lok haben bereits mehrere Pflichtspiele gegeneinander ausgetragen - seit 2008 sind es 15 Partien. Die Bilanz sieht für die Bautzener gar nicht so schlecht aus, die immerhin auf fünf Siege und acht Unentschieden verweisen. Mit Maik Salewski kehrt ein alter Bekannter zurück. Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler stand von 2011 bis 2017 in Bautzen unter Vertrag und wechselte anschließend in die Messestadt. „Es ist für mich ein Highlight, noch einmal auf der schönen Müllerwiese zu kicken. Ich hatte sechs großartige Jahre bei Budissa, freue mich auf viele bekannte Gesichter und ein spannendes Pokalspiel.“

Duell zweier formstarker Teams in Kamenz

Der SV Einheit Kamenz, Tabellenvierter der Landesliga, erwartet am Samstag ab 14 Uhr den VFC Plauen, Zweiter der NOFV-Oberliga Süd. Als Unparteiischer fungiert Sebastian Runge (Schöpstal). Die Gäste sind seit neun Pflichtspielen ungeschlagen, die Lessingstädter feierten zuletzt fünf Pflichtspielsiege in Folge. Für Patrick Wocko, Franz Häfner und Alexander Schidun dürften Erinnerungen wachwerden. Im Wettbewerb 2015/16 stürmte das Trio mit Einheit bis ins Halbfinale. In der dritten Runde hieß der Gegner ebenfalls VFC Plauen. Kamenz gewann mit 2:0, setzte sich anschließend auch gegen den FC International Leipzig und den Bischofswerdaer FV durch.

Erst in der Runde der letzten vier musste der Landesligist – damals von Frank Rietschel trainiert – den Zwickauern den Vortritt lassen. „Ein Riesenspiel vor einer großen Kulisse. Wir haben Zwickau damals alles abverlangt und nur knapp mit 1:2 verloren“, erinnert sich Eric Prentki, der inzwischen in Großenhain kickt. „Dort, wo sonst rund 150 Zuschauer gezählt werden, standen damals 3.421 Fans im Stadion der Jugend.“ Zwickau stieg nach der Saison in die 3. Liga auf. Die letzten beiden Punktspiele bestritten Kamenz und Plauen in der Oberliga-Saison 2017/18 gegeneinander. Einheit gewann zu Hause mit 1:0 und führte in Plauen mit 3:1, ehe die Partie mit 3:4 verloren ging.

Für den Bischofswerdaer FV steht am Sonntag ein Auswärtsspiel an. In der Oberliga verloren die Schiebocker auswärts bisher alle vier Partien, aber beim HFC Colditz – Tabellenzweiter der Landesklasse Mitte – ist ein Erfolg natürlich Pflicht. Gespielt wird ab 14 Uhr in der Anona-Arena an der B 176. Schiedsrichter der Begegnung ist Johann Seidl vom SV Neueibau.

BFV-Coach Frank Rietschel wird seine Startelf mit großer Wahrscheinlichkeit auf mehreren Positionen verändern. „Zum einen ist es die Chance, Spieler, die in der Meisterschaft noch nicht so viele Minuten gespielt haben, einzusetzen, zum anderen müssen wir personell ein paar neue Varianten testen. Was wir vor einer Woche beim 2:3 in Zorbau an individuellen Fehlern produziert haben, geht nicht. Einige Spieler haben zurzeit zu viel mit sich selbst zu tun“, sagt Rietschel. Der 50-Jährige weiß aber auch, wie wichtig Erfolgserlebnisse für seine junge Truppe sind. „Dazu zählt auch der Einzug ins Achtelfinale.“