Altenberg. Mit kaltem Wasser gefüllte Schwämme gehören eigentlich nicht zu den typischen Utensilien im Biathlon. Doch bei den deutschen Meisterschaften am Freitag in Altenberg waren sie begehrt. Knapp unter 30 Grad zeigte das Thermometer im Zinnwalder Hofmannsloch – eine extrem seltene Hitze für diesen Ort.
"Es hilft nichts, da muss man sich durchquälen", erklärte Franziska Preuß, die das Auftaktrennen gewonnen hatte und ganz sicher nicht traurig war, dass das Einzel von 15 auf 12,5 Kilometer verkürzt worden war. Das hatte aber nichts mit der Hitze zu tun, sondern mit dem vollen Programm – am Samstag und Sonntag stehen noch die Sprint- und Verfolgungsrennen an. "Trotz der Temperaturen war es schön, mal wieder aus dem Trainingstrott herauszukommen", sagte Preuß.
Der Name der 30-Jährigen war der bekannteste auf der Starterliste, Janina Hettich-Walz, bei der vergangenen WM in Nove Mesto Zweite im Einzel, startete trotz Schwangerschaft in Altenberg, wurde Elfte. Weitere drei Plätze dahinter landete die 19-jährige Johanna Lehnung vom SV Grün-Weiß Pirna. Sie verfehlte bei den vier Schießeinlagen insgesamt nur eine Scheibe. "Das ist super für mich – und das bei meiner ersten deutschen Meisterschaft", sagte Lehnung und strahlte. Im Januar würde sie gerne wieder auf ihrer Hausstrecke antreten, wenn die Junioren-Europameisterschaft in Altenberg ausgetragen wird.
Sachsens bester Biathlet Justus Strelow wird Zweiter
Dort könnte auch Alma Siegismund starten, die mit ihrem Rennen jedoch haderte. Fünf Scheiben ließ die 18-Jährige vom SSV Altenberg stehen, landete nur auf Platz 26. "Ich war am Ende komplett blau. Außerdem hatte ich zwischendurch gemerkt, dass ich nur zwei volle Magazine ins Gewehr gesteckt hatte", berichtete die Junioren-Weltmeisterin des vergangenen Winters. Die Magazine wurden ihr beim dritten Schießen zwar gereicht, doch danach verfehlte sie jeweils zwei Scheiben. Besonders ärgerlich war das, weil sie sich nach dem Rennen ins Goldene Buch der Stadt Altenberg eintragen durfte.
Deutlich zufriedener war Justus Strelow. Beim Sieg von Philipp Horn wurde der 27-Jährige von der SG Stahl Schmiedeberg Zweiter – mit für ihn fast schon untypischen zwei Schießfehlern. In der vergangenen Saison war er der weltweit beste Schütze. „Die Zuschauer haben uns angefeuert, es hat Spaß gemacht. Aber ab Runde vier habe ich schon gemerkt, dass ein bisschen wenig Wasser im Körper ist“, sagte er und griff zum Schwamm.