Der knapp verlorene Zielsprint konnte Franziska Preuß die gute Laune nicht verderben. „Ich habe alles probiert, war aber echt so kaputt und bin trotzdem richtig froh über den zweiten Platz“, sagte sie nach ihrem zweiten Coup beim Heim-Weltcup in Oberhof. Am Samstag hatte die Biathletin die deutsche Frauenstaffel als Schlussläuferin zum ersten Sieg seit beinahe zwei Jahren geführt. Am Sonntag fehlten im Massenstart nur 3,9 Sekunden zum zweiten Einzelerfolg ihrer Karriere. „Es war trotzdem schön, auch wenn es wirklich hart war“, sagte Preuß, die sich der Französin Julia Simon auf den letzten Metern geschlagen geben musste.
Nach zuletzt zu vielen Rennen mit bitteren Rückschlägen und immer wieder ausgebliebenen Spitzenergebnissen geben die beiden Podestplätze den Frauen gerade rechtzeitig den ersehnten Auftrieb, denn in gut drei Wochen beginnt im slowenischen Pokljuka die Weltmeisterschaft. „Wir hoffen, dass wir jetzt für die nächste Zeit jede Menge Euphorie, Motivation und Energie mitnehmen“, sagte die Ex-Weltmeisterin Denise Herrmann, die bei den Einzelrennen zu oft daneben schoss, bereits nach dem euphorisch bejubelten Staffelsieg. „Bei der Staffel mit vorn dabei zu sein, ist für das Team ganz wichtig. Das ist unser großes Ziel, da auch bei der WM mitzukämpfen. Wir haben jetzt gezeigt: Wir sind gut drauf. Da brauchen wir uns nicht zu verstecken.“
Erstmals seit Februar 2019 im kanadischen Canmore hatte das Quartett des Deutschen Skiverbandes mit Vanessa Hinz, Janina Hettich, Herrmann und Preuß wieder eine Staffel gewonnen. Der WM-Zweite zeigte eine fehlerfreie Leistung. „Das saugt jeder von uns richtig auf“, sagte Preuß. „Das tut echt so gut für die Mannschaft, dass einfach mal alles gut gegangen ist. Wir schauen, dass wir den Schwung jetzt mitnehmen können.“ Sie tat das gleich. (dpa)