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Turnerin Scheder erwägt Karriereende

Die Olympia-Qualifikation hat die Chemnitzerin verpasst, weil sie nicht bei Gabriele Frehse trainieren konnte. Nun droht die 24-Jährige mit Konsequenzen.

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Sophie Scheder hat die Freude am Turnen noch nicht verloren, aber Olympia verpasst. Die Umstände lassen die 24-Jährige an einer Fortsetzung ihrer Karriere zweifeln.
Sophie Scheder hat die Freude am Turnen noch nicht verloren, aber Olympia verpasst. Die Umstände lassen die 24-Jährige an einer Fortsetzung ihrer Karriere zweifeln. © Archiv: Robert Michael

Chemnitz. Die Chemnitzer Turnerin Sophie Scheder beschäftigt sich mit einem baldigen Karriereende, wenn ihre langjährige Trainerin Gabriele Frehse sie auch in Zukunft nicht mehr betreuen darf. "Ich würde schon sagen, dass ich ohne Gabi hier in Chemnitz nicht mehr bleiben werde und wahrscheinlich meine sportliche Karriere sonst beenden würde", sagte die Olympia-Dritte von 2016 in Rio de Janeiro am Freitag in einem Interview bei Sky Sport News.

Die 24-Jährige hatte nach Knie- und Schulterverletzungen die Qualifikation für die Spiele in Tokio verpasst. Zudem konnte sie seit Monaten nicht mehr von ihrer Trainerin betreut werden.

Nach Olympia-Bronze 2016 wurde Sophie Scheder Sachsens Sportlerin des Jahres, ihre Übungsleiterin Gabriele Frehse wurde zur Trainerin des Jahres gekürt.
Nach Olympia-Bronze 2016 wurde Sophie Scheder Sachsens Sportlerin des Jahres, ihre Übungsleiterin Gabriele Frehse wurde zur Trainerin des Jahres gekürt. © Archiv: Robert Michael

Nachdem ehemalige Schützlinge Gabriele Frehse unter anderem Schikane und unerlaubte Medikamentengabe vorgeworfen hatten, war der Trainerin vom Olympiastützpunkt gekündigt und von der Stadt ein Hallenverbot ausgesprochen worden. Die 60-Jährige geht dagegen juristisch vor. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) untersagte eine Betreuung von Kaderathleten durch die Trainerin und lehnte eine Mediation mit dem Verweis auf das laufende Verfahren ab.

"Das war der große Knackpunkt"

Sophie Scheder bezeichnete es in dem Sky-Magazin "#TeamTokio" als "Härteschlag", dass sie die Vorbereitung auf die Olympia-Qualifikation ohne ihre Trainerin absolvieren musste. Eine professionelle Vorbereitung sei so "meiner Meinung nach unmöglich". Im Interview sagte die gebürtige Wolfsburgerin: "Das war der große Knackpunkt, warum es neben den Verletzungen nicht für Tokio gereicht hat."

Sophie Scheder bei den Deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Dortmund in Aktion am Stufenbarren.
Sophie Scheder bei den Deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Dortmund in Aktion am Stufenbarren. © dpa/Rolf Vennenbernd

Wegen der Unsicherheit über die künftigen Bedingungen in Chemnitz könne sie derzeit noch keine Aussagen zu ihrer Zukunft treffen, auch wenn sie das Turnen liebe und super gerne weitermachen wolle.

"Was ein großes Thema ist, wie es hier in Chemnitz weitergeht. Danach richte ich tatsächlich meine Entscheidung", sagte die Stufenbarren-Spezialistin. (dpa)