Dresden. Den Aha-Effekt hatte die Siegerin schon am Tag vor dem Rennen. „Alle meinten, wir gehen zum Eierschecke-Essen – und irgendwann habe ich gefragt: Was ist das überhaupt?“ Nicht ganz so alt wie der Dresdner Citylauf mit seinen 33 Jahren, aber schon eine schöne Tradition ist das Treffen der Top-Läufer zur Startnummernausgabe am Samstag in der Altmarktgalerie – inklusive einem Stück Eierschecke. „War sehr lecker“, meint Domenika Mayer. „Ich achte ja schon auf weniger Zucker, aber Kuchen geht wie Kaffee jeden Tag.“

Nach ihrer kulinarischen Premiere der sächsischen Spezialität feierte die Regensburgerin bei ihrer Citylauf-Premiere einen Start-Ziel-Sieg. Die 32-Jährige gewann am Sonntag über die zehn Kilometer in 32:46 Minuten vor der Berlinerin Debbie Schöneborn (33:53), der Schwester von Fünfkampf-Olympiasiegerin Lena Schöneborn. Sabrina Mockenhaupt, eine der bekanntesten deutschen Läuferinnen, hatte krankheitsbedingt in dieser Woche noch abgesagt.

„Es war eine superschöne Veranstaltung, ich liebe es, wenn Trommler an der Strecke sind“, meinte Mayer. Ein kleines Problem hatte die Siegerin vor dem Start. „Die Schlange an den Toiletten im Kulturpalast war zu lang, und am Start direkt gab es kein Klo. Das hat mich etwas überfordert“, erzählt sie mit einem Schmunzeln.

Bei besten Bedingungen gelang ihr ein perfekter Einstieg in die Laufsaison. Seit vorigem Jahr verblüfft die Mutter von zwei Töchtern, vier und fünf Jahre alt, die Laufszene. Bei ihrem Marathon-Debüt vor einem Jahr in Hannover wurde die Polizeihauptkommissarin Deutsche Meisterin, qualifizierte sich für die EM. Mit Platz sechs in München feierte die Spätstarterin im August auf Anhieb eine erfolgreiche internationale Premiere, gewann mit dem Marathon-Team Gold. Großes Ziel ist Olympia 2024 in Paris. „Es ist ein bisschen schwierig, da die Qualifikationskriterien noch nicht klar sind“, moniert Mayer, die zurzeit als Profisportlerin unterwegs ist.

Bei den Männern gewann mit Amos Kiptoo Birgen in 28:54 Minuten ein Kenianer. Bester Dresdner Läufer war Hindernisspezialist Karl Bebendorf vom Dresdner SC als Neunter in 31:43. Für den 26 Jahre alten EM-Fünften von München war es nach überstandenem Pfeifferschen Drüsenfieber der erste Wettkampf.

Insgesamt waren bei dem Frühjahrs-Klassiker 2.619 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den verschiedenen Strecken am Start. Und endlich wieder zum Stammtermin am dritten Sonntag im März. Nachdem der Citylauf zwei Jahre coronabedingt nicht stattfinden konnte und 2022 noch aus Pandemiegründen in den Juni verschoben wurde, gab es nun das große Comeback im März für Dresdens schnellen Zehner.

Alle Ergebnisse unter: www.citylauf-dresden.de