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Eislöwen erzwingen Play-off-Verlängerung

Die Dresdner verkürzen mit einem 7:4 nach verrücktem Spiel in der Serie gegen Heilbronn auf 2:3. Derweil retten sich die Lausitzer Füchse überzeugend.

Von Alexander Hiller
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Vladislav Filin erwartet die Glückwünsche seiner Teamkameraden für den Treffer zum 2:0.
Vladislav Filin erwartet die Glückwünsche seiner Teamkameraden für den Treffer zum 2:0. © Jürgen Lösel

Dresden. Dieser Stachel hat seine Wirkung offenbar nicht verfehlt. Eislöwen-Trainer Andreas Brockmann hatte seinem Team am vergangenen Dienstag noch mangelnde Leidenschaft unterstellt. Jedenfalls im Vergleich zum Kontrahenten. Und das vor dem möglichen letzten Saisonspiel. Ein Vabanque-Spiel mit der Ehre.

Nicht nur in diesem Punkt zeigten die Dresdner Eislöwen im fünften Viertelfinal-Duell gegen die Heilbronner Falken am Freitagabend ein völlig anderes Gesicht. Die Elbestädter bezwangen ihren Rivalen mit 7:4 (1:0; 4:1; 2:3) vor 2.643 Zuschauern und verkürzten in der Serie auf 2:3-Siege. Das frühe Aus ist damit vorerst abgewendet oder zumindest aufgeschoben.

Angesichts des drohenden vorzeitigen Ausscheidens im Modus "Best of Seven" ausgetragenen Viertelfinale rief das Brockmann-Team eine ihre besten Saisonleistungen ab. Das 1:0 durch Adam Kiedewicz (9.) bauten in einem phänomenalen zweiten Drittel dessen Kollegen Vladislav Filin (22.), Arturs Kruminsch (28.), David Rundqvist (32.) und Kapitän Jordan Knackstedt (35.) zu einer 5:0-Führung aus. Kleiner Schönheitsfehler: Kurz vor der Drittelsirene verkürzte Julian Lautenschlager für die Gäste (40.).

Tanz auf einem Bein: Adam Kiedewicz bejubelt sein Tor zum 1:0 für die Eislöwen.
Tanz auf einem Bein: Adam Kiedewicz bejubelt sein Tor zum 1:0 für die Eislöwen. © Jürgen Lösel

Für die Hausherren zumindest an dem Tag kein Problem. Eine Minute nach dem Wiederanpfiff stellte Filin den alten Abstand wieder her (42.). Die nie aufsteckenden Gästen kamen durch Moritz Elias (47.), Judd Blackwater (49.) und Justin Kirsch (55.) gegen allzu leichtfertig agierende Hausherren im Schlussdrittel tatsächlich noch einmal gefährlich auf. Mit einem Schuss auf das leere Tor von Heilbronn sorgte Routinier Arturs Kruminsch in der 58. Minute für die erlösende Entscheidung.

„Kompliment an meine Mannschaft, die in dieser Situation einen unglaublichen Job gemacht hat", freute sich Eislöwen-Coach Andreas Brockmann. "Gerade die ersten beiden Drittel haben wir das Spiel diktiert und kontrolliert. Ich sage aber auch ehrlich, ich bin froh, dass das Spiel 7:4 und nicht 7:1 ausgegangen ist. Wir sind eine junge Mannschaft. Aus diesem Spiel werden wir auch unsere Lehren ziehen und gewappnet sein für Sonntag.“

Fällt die nun am Sonntag in Heilbronn? Oder erzwingen die Eislöwen etwa noch der Ausgleich in der Serie? Damit hätte der Tabellenzweite der Normalrunde noch ein Mal Heimvorteil. Am Dienstag käme es dann in Dresden zum entscheidenden siebenten und auf jeden Fall finalen Aufeinandertreffen. Nach diesem Freitagabend gibt es sicher nicht wenige Fans, die sich auf diesen Nervenkitzel freuen würden.

Weißwasser schießt Tölzer Löwen ab

Große Erleichterung gab es unterdessen in Bad Tölz. Denn bei den Bayern sicherten sich die Lausitzer Füchse mit einem ungefährdetem 10:1 (2:0, 5:1, 3:0) vor 1.101 Zuschauern den 4:1-Sieg in der ersten Play-down-Runde, die für die Weißwasseraner damit auch die letzte war – was gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt in der DEL2 ist.

Überragender Akteur der Füchse war der erst im Saisonverlauf verpflichtete Richard Mueller, der allein vier Treffer beisteuerte (9., 15., 22, 36.). Die weiteren Tore gingen auf die Konten von Toni Ritter (27.), Peter Quenneville (30., 36.), Roope Mäkitalo (45.), Clarke Breitkreutz (54.) und Hunter Garlent (58.). (mit SZ)