Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt Dresden schlägt Brücken zwischen Tokio und Peking, zwischen Olympischen Sommer- und Winterspielen. Beim traditionellen Empfang des Oberbürgermeisters Dirk Hilbert wurden am Montagabend auf Schloss Albrechtsberg die erfolgreichsten und bekanntesten Athleten geehrt.
Die einen haben in Tokio bereits Medaillen geholt. Kanu-Olympiasieger Tom Liebscher etwa oder Wasserspringerin Tina Punzel mit Bronze. Andere wollen in Peking nachziehen, haben aber ebenfalls beeindruckende Leistungen erbracht.
Shorttrackerin Anna Seidel beispielsweise, die nach dem besten EM-Ergebnis einer deutschen Läuferin einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten hatte. "Das sind wunderbare Aushängeschilder, die den Namen der Stadt in die Welt hinaustragen", sagte Hilbert.
Aber Dresdens Sportwelt ist bunt und so vielfältig wie vielleicht schon lange nicht mehr. Und ja, ist Schwarz-Gelb. Dynamos Zweitliga-Aufsteiger wurden von Dirk Hilbert für ihre Drittliga-Meisterschaft geehrt. Als Laudatorin - das hat die Stadt Dresden für den Traditionsempfang neu ins Programm genommen - sprach die Rio-Paralympicssiegerin Christiane Reppe zu den Kickern, die von Kapitän Sebastian Mai, Kevin Ehlers und Michael Sollbauer vertreten wurden.
Die Preisträger im Überblick:
"Wir sind zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen, da hatte jeder Bock, für den anderen in die Bresche zu springen. Ich glaube nicht, dass wir individuell immer besser besetzt waren, als die anderen", sagte Mai. Er spürt diesen Geist auch in der aktuellen Mannschaft.
An den Volleyballerinnen des Dresdner SC führt bei keiner Ehrung in Sachsen ein Weg vorbei. Das Team von Alexander Waibl hat in einer unfassbaren Finalserie gegen Stuttgart einen 0:2 Rückstand noch in 3:2-Siege umgewandelt und den Meistertitel nach Dresden geholt.
"Wir haben an diesem Abend ganz bewusst über die Grenzen der Sportarten hinaus Dresdens erfolgreichste Athletinnen, Athleten und Mannschaften zusammengeholt: Das Team Dresden", sagte Hilbert. Für alle Athleten gab es einen passenden Hoodie mit diesem Aufdruck: "Team Dresden".
Förder- und Sonderpreise für sechs Athleten
Doch Dresden hat dahinter noch viel mehr zu bieten. Und hat nicht zuletzt auch deshalb Förder- und Sonderpreise ins Leben gerufen, die jeweils mit einem finanziellen Zuschuss verbunden sind. 1.500 Euro pro Preisvergabe sind das. Den Förderpreis der Stadt Dresden überreiche Hilbert an die Eltern von Tennis-Talent Clara-Marie Schön vom TC Blau-Weiß Blasewitz.
Die 15-Jährige zählt zu den besten Tennishoffnungen in ganz Deutschland und musste aufgrund ihres engen Terminplans die Auszeichnung schwänzen. Sie ist direkt von einem Turnier in der Schweiz nach Ludwigshafen gereist. Dort steigen ab morgen die deutschen Nachwuchsmeisterschaften.
Der Sonderpreis Dresdens ging an Wasserspringer Ludwig Schäl (DSC), der Förderpreis für Behindertensport an Shorttrackerin Lucia Mühle vom EV Dresden. Das Ziel der 15-Jährigen sind die auf 2023 verschobenen Special Olympics.
Der Sportpreis 2020 ging an Anna Seidel. Weitere Sonderpreise wurden an Dresdens Hindernis-Ass Karl Bebendorf und an Ruderin Katja Fuhrmann vergeben.
Stadt vergibt neue Stipendien
im Zuge der Auszeichnungen wurde bekannt, dass die Stadt Dresden ihre Sportstipendien etwas umstrukturiert hat. Seit 2017 vergibt die Landeshauptstadt solche Förderungen, die mit monatlichen Zahlungen von maximal 1.000 Euro einhergehen und an das Startrecht bei einem Dresdner Verein geknüpft sind.
Neu dabei sind seit 1. Januar Shorttrackerin Anna Seidel - als erste weibliche Wintersportlerin - und Karl Bebendorf. Die Stipendien verlängert wurden mit Tom Liebscher, Steffi Kriegerstein (beide Kanu), den Wasserspringern Tina Punzel und Martin Wolfram sowie mit Stand-up-Paddlerin Hannah-Leni Krah und mit Bobanschieber Martin Grothkopp.