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Dresdens schnellste Frau auf Abwegen

Chiara Schimpf vom DSC holt Bronze über 100 Meter bei der U23-Meisterschaft und bringt nun die Handballerinnen der Rödertalbienen in Form.

Von Alexander Hiller
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Chiara Schimpf trainiert jetzt auch Handballerinnen.
Chiara Schimpf trainiert jetzt auch Handballerinnen. © Eibner-Pressefoto

Dresden. Am Samstag ist Dresdens schnellste Frau über die 100 Meter zur Bronzemedaille bei der deutschen U23-Meisterschaft der Leichtathleten gestürmt. In 11,71 Sekunden musste sich Chiara Schimpf vom DSC nur Talea Prepens (Cloppenburg/11,42) und Tina Benzinger (München/11,60) beugen. Im Vorlauf war Schimpf mit 11,67 Sekunden noch einen Deut schneller gewesen.

Und nun schlüpft der 21-jährige Schützling von Trainerin Claudia Marx in eine ganz neue Rolle. Sie tritt selbst erstmals als Coach in Erscheinung und betreut die Handballerinnen des Zweitligaaufsteigers HC Rödertal als Athletiktrainerin. „Bei der ersten Einheit wurde ich nicht nur freundlich angeschaut“, erinnert sich Schimpf lachend an ihre Premiere. Neue Herangehensweisen werden ja immer erst einmal kritisch beäugt.

Mittlerweile haben sich beide Seiten ausreichend beschnuppert und wissen, was sie voneinander wollen. Die Studentin für Sportwissenschaften wird bei den Rödertalbienen auf Minijob-Basis zwei- bis dreimal pro Woche an der Fitness der Handballerinnen arbeiten. Damit ist Schimpf nach Mario Huhnstock, der das Torhüterinnen-Training übernommen hat, der zweite Dresdner Neue im Trainer-Staff des Aufsteigers. Der 36-Jährige beendete nach der vergangenen Saison als Kapitän der Zweitliga-Handballer des HC Elbflorenz seine aktive Karriere.

Aufgabe "extrem spannend"

Cheftrainerin Maike Daniels freut sich über den Zugewinn, den sie eingefordert hatte. „Ich denke, dass es für die Mannschaft wichtig ist, Experten für bestimmte Bereiche des Trainings als Ansprechpartner zu haben“, sagt die 37-Jährige und ergänzt: „Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir mit Chiara eine Athletiktrainerin gefunden haben, die selbst aus dem Leistungssport kommt und von Grund auf weiß, dass die Grundlage jeder sportlichen Höchstleistung eine sehr gute Athletik ist“.

Chiara Schimpf soll mit ihrem Elan und ihrer Frische sicher neue Athletikanreize für die Handballerinnen setzen. „Als Sprinterin kann sie ihre Erfahrungen gerade in den Bereichen Lauftechnik, Schnelligkeit und Explosivität an die Spielerinnen weitergeben“, hofft Maike Daniels. Schimpf selbst findet die neue Aufgabe „extrem spannend. Ich hoffe, dass ich für die Rödertalbienen einen guten Job machen kann.“

Die Rödertalbienen stellen sich also nicht nur mannschaftlich, sondern auch trainingsspezifisch auf die neuen Herausforderungen in der neuen Spielklasse ein. „Für unsere Cheftrainerin hat Athletik eine hohe Bedeutung, deshalb sind wir auf die Suche gegangen“, erklärte Kai Kaufmann, Geschäftsführer der Rödertalbienen.

Für Schimpf war der Auftritt in Wattenscheid eine Art Comeback nach langer Leidenszeit. Wegen Beugerproblemen und eines Bandscheibenprolaps verpasste die junge Frau aus Deutschbaselitz etwas den Anschluss an die deutsche Spitze.