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Dresden hat so viele Sporttreibende wie noch nie

Der Stadtsportbund Dresden vermeldet steigende Mitgliederzahlen in den insgesamt fast 400 Vereinen. Die Coronadelle ist damit überwunden, ein Problem aber bleibt.

Von Alexander Hiller
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Nach der Coronapandemie steigt der Bedarf an Sport wieder. Noch nie gab es so viele im Sport organisierte Dresdner wie jetzt.
Nach der Coronapandemie steigt der Bedarf an Sport wieder. Noch nie gab es so viele im Sport organisierte Dresdner wie jetzt. © momentphoto.de/bonss

Dresden. Noch nie gab es mehr Dresdner, die in Sportvereinen organisiert sind - zumindest seit 1990. Das geht aus der neuen Mitgliederstatistik des Stadtsportbundes (SSB) Dresden hervor. Die Dachorganisation der Sportvereine vermeldet zum Stichtag 1. Januar 2023 insgesamt 113.242 Sportlerinnen und Sportler, die in 394 Vereinen organisiert sind.

Damit setzt sich der positive Trend nach der Coronapandemie fort. 2020 wurde mit 110.595 Vereinsmitgliedern die alte Rekordmarke erreicht, dann reduzierte sich die Anzahl - allerdings nur sehr leicht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Gesamtzahl um knapp 4.000 Menschen erhöht.

"Ich bin nicht der Meinung, dass wir die Coronadelle ausgleichen, sondern viel wichtiger ist, dass wir es mit einem kontinuierlichen Wachstum zu tun haben", betont SSB-Präsident Lars Kluger, der auch darauf verweist, dass Dresden in Sachsen weiterhin die Nummer eins sei.

Balance zwischen Großprojekten und kleinen Investitionen wichtig

"Wir können sagen, dass jeder fünfte Dresdner Mitglied in einem städtischen Sportverein ist. Weiterhin sind wir stolz darauf, die größte Bürgerorganisation der Stadt zu sein. Wir werden uns weiter bemühen, dieses Pfund auch in politische Entscheidungen zugunsten unserer Sportlerinnen und Sportler umzumünzen", sagt Kluger. In diesem Zusammenhang verweist der SSB-Chef gern auf die vom Dachverband eingeforderte und angemahnte Balance aus Großprojekten wie dem Neubau des Heinz-Steyer-Stadions oder der geplanten Sanierung Margon-Arena und kleinen Investitionen an der Basis.

"Wir brauchen neue Sportstätten für die stark gewachsene Familie des Dresdner Sports", fordert Kluger. "Aus unserer Sicht leiten sich aus der Statistik auch zwei Ziele - oder besser Forderungen ab: Das erste Ziel ist, dass die Sportstättengebühren konstant bleiben. Es wäre völlig kontraproduktiv, wenn wir jetzt nach der Coronapandemie die Gebühren erhöhen", betont er.

Vereine in Sorge: Stadt plant Gebührenerhöhung für Sportstätten

Die Stadt Dresden plane mittelfristig eine Erhöhung der Sportstättengebühren. "Ab 2024 steht dafür eine Mehreinnahme im Haushalt. Man müsste dieses Jahr schon beginnen, darüber zu reden. Wir sehen allerdings keine Notwendigkeit für eine Gebührenerhöhung. Es ist dringend nötig, die nach der Pandemie angeschlagenen Vereine zu stabilisieren und das macht man nicht durch Gebührenerhöhung", meint der SSB-Präsident.

Die zweite Forderung bezieht sich auf die Sportstätten. Dresden brauche dringend mehr davon, bei einigen größeren Vereine gebe es bereits Wartelisten für Neuaufnahmen. Die Schere zwischen den funktionierenden Sportstätten und dem eigentlichen Bedarf klaffe immer weiter auseinander.

Annett Hoffmann, Geschäftsführerin des SV Motor Mickten, bestätigt das. "Vor allem im Kinder- und Jugendbereich sind die Anfragen wahnsinnig. Wir führen Wartelisten und können dem Bedarf aktuell nicht gerecht werden", sagt sie. Im Schnitt betrage die Wartezeit für potenzielle Neumitglieder knapp ein Jahr. Der Mehrspartenverein ist in einem Jahr um knapp 250 Mitglieder gewachsen - auf insgesamt 1.958 Mitglieder.