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Die Rückkehr der Eislöwen

Die Dresdner nehmen nach einer Serie von Verletzungen und Erkrankungen den Spielbetrieb wieder auf – und kämpfen nicht nur auf dem Eis um den Aufstieg.

Von Alexander Hiller
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Matej Mrazek und seine Kollegen wollen am Freitag nach einer Zwangspause wieder jubeln. 2.000 Zuschauer dürften nach den aktuellen Corona-Auflagen in die Joynext-Arena.
Matej Mrazek und seine Kollegen wollen am Freitag nach einer Zwangspause wieder jubeln. 2.000 Zuschauer dürften nach den aktuellen Corona-Auflagen in die Joynext-Arena. © Lutz Hentschel

Dresden. Die Zwangspause war von erfreulich kurzer Dauer. Aufgrund mehrerer Krankheitsfälle und vieler verletzter Spieler mussten die Dresdner Eislöwen ihre für den vergangenen Montag geplante Auswärtspartie in Ravensburg verlegen. Neuer Termin dafür ist der 1. März. Und die unfreiwillige Spielpause endet bereits am Freitag – ohne dass es die Eishockey-Anhänger so richtig gemerkt haben.

Gegen Landshut stellen die Eislöwen wieder eine spielfähige Mannschaft, also mindestens neun Feldspieler und einen Torhüter – so schreiben es die Ausnahmeregularien der Liga vor. Natürlich werden es weitaus mehr einsatzfähige Profis sein. Schließlich wollen die Dresdner als derzeitiger Tabellenzweiter der DEL2 weiterhin konkurrenzfähig bleiben.

Trainer Andreas Brockmann, der bei der letzten Partie gegen Bad Nauheim ebenfalls erkrankt fehlte, erklärt die Rückkehr-Dramaturgie seiner Mannschaft etwas nebulös. Aber dem 54-Jährigen bleibt derzeit nichts anderes übrig. „Es sind ein paar Jungs in den Trainingsbetrieb zurückgekehrt, aber es ist ein großes Fragezeichen, wie das am Freitag ausschaut. Die Gesundheit steht dabei ganz, ganz oben.“

Hinter den Namen von Jordan Knackstedt, Simon Karlsson, Vladislav Filin und Tom Knobloch fügt Brockmann jeweils an: „Kann sein, dass er spielt.“

Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass unter den erkrankt ausgefallenen Spielern einige waren, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten und sich mittlerweile Schritt für Schritt wieder freitesten. Auch Brockmann selbst fehlte zuletzt wegen einer Corona-Erkrankung. Allerdings informiert der Verein bei Corona-Fällen nur die entsprechenden Behörden und Gremien – also das Gesundheitsamt und die DEL2. Damit fährt der Eishockey-Zweitligist in dieser Hinsicht eine andere Informations-Strategie als andere Profivereine in der Landeshauptstadt.

„Krank ist krank, verletzt ist verletzt. Was gewinnt man dadurch, wenn man das Wort Corona in den Mund nimmt?“, erklärt Pressesprecher Konrad Augustin. Vor einigen Jahren haben sich die Dresdner auch dazu entschieden, Verletzungen nicht genauer zu spezifizieren. „Es gab Fälle, da sind Spieler, wenn sie wieder zurückgekehrt sind aufs Eis, vom Gegner an diesen Körperstellen etwas härter attackiert wurden“, so Augustin.

Die Zwangspause seit vergangenem Freitag hat der einsatzfähige Rest der Eislöwen quasi zur aktiven Erholung genutzt. „Es sind auch Jungs dabei, die sehr viel Eiszeit in den Beinen haben. Da ist es meiner Meinung nach am besten, mal ein paar Tage gar nichts zu machen“, sagt Brockmann. Dessen Co-Trainer Petteri Kilpivaara hat mit dem Rest einige lockere Einheiten absolviert. Am Donnerstag trafen sich die spielfähigen Eislöwen zum ersten Mannschaftstraining seit sechs Tagen.

„Die Kunst ist, dass wir in den nächsten zwei Wochen als Mannschaft wieder auf dem gleichen Level agieren“, betont Brockmann. Aller Voraussicht nach werden die Eislöwen in den noch ausstehenden sechs Partien der Normalrunde mindestens Rang zwei in der Tabelle verteidigen. Im Play-off-Viertelfinale werden die Elbestädter ein Heimspiel mehr als der noch offene Kontrahent haben. Das steht bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison fest.

Ebenfalls festgezurrt ist ein Termin vor dem Schiedsgericht. Am 8. März wollen die Eislöwen und die DEL klären, wer in einer bislang strittigen Frage um vollständige oder unvollständige Formulare bei der Bewerbung zum sportlichen Aufstieg in die DEL im Recht ist. Die Eislöwen hatten die Bürgschaft von 816.000 Euro zwar fristgerecht hinterlegt, über ein dazugehöriges formloses Formular entbrannte aber ein Streit: Ist die entsprechende Mail fristgerecht versandt worden oder nicht? Im Ligabüro kam diese Mail jedenfalls nicht an, behauptet die DEL.