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Den Eislöwen schwinden Mut und Kraft

Den Play-off-Plätzen jagen die Dresdner erfolglos hinterher. Da müsste jetzt ein Wunder her – ausgerechnet in Weißwasser?

Von Alexander Hiller
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Ein gutes Omen? Den letzten Sieg bejubelten die Dresdner Eislöwen auch in einem Derby – gegen Crimmitschau.
Ein gutes Omen? Den letzten Sieg bejubelten die Dresdner Eislöwen auch in einem Derby – gegen Crimmitschau. © Arvid Müller

Dresden/Bietigeheim. Die Szenarien für die Dresdner Eislöwen bleiben acht Spiele vor Schluss der Hauptrunde in der DEL2 äußerst überschaubar. Der Tabellenzehnte hat auf den angestrebten letzten Play-off-Platz zehn Punkte Rückstand. Die Hoffnung darauf, den Rückstand noch wettzumachen, wird von Partie zu Partie geringer. Und die letzten Spiele der Sachsen taugten nicht dazu, das Selbstvertrauen zu steigern: 2:5 in Frankfurt, 7:8 nach Penaltyschießen in Bad Nauheim, dann eine 1:6-Schlappe daheim gegen Spitzenreiter Kassel.

Da käme jetzt ein Mut- und Muntermacher durchaus gelegen. Im Derby bei den Lausitzer Füchsen am Montagabend schlummert eigentlich schon die letzte Chance, das kleine Wunder vom Play-off-Einzug noch möglich zu machen. Allerdings spricht dafür recht wenig. „Von der Energie her ist ein bisschen die Luft raus bei uns“, sagte Eislöwen-Trainer Andreas Brockmann nach der Niederlage am Samstag. Natürlich verknüpft der das auch mit der langen Verletztenliste, in die sich bei den Dresdnern nun auch noch die Leistungsträger Jordan Knackstedt und Torhüter Riku Helenius eingereiht haben. „Jordan ist ein Leader, der die anderen auch mitreißt. So einen haben wir jetzt gar nicht mehr drin“, sagt Brockmann und meint die Verliebenen im stark ausgedünnten Kader.

Der 53-Jährige verweist auch auf den ungünstigen Spielplan der letzten Wochen. „Von den letzten zehn Spielen hatten wir acht Auswärtsspiele – alle acht Auswärtsspiele waren im Schnitt mit 500 Kilometern An- und Abreise verknüpft“, sagt Brockmann und will das nicht als Entschuldigung anführen. Aber dieses Detail fügt sich ins derzeit triste Gesamtbild. „Es ist nicht mehr drin. Der Wille ist vielleicht da, aber es fehlt die Kraft. Wenn du dann kein Momentum mehr auf deine Seite kriegst, dann geht nichts mehr.“

Premiere für Nachwuchs-Hoffnung

Nach Weißwasser ist zumindest der Anreiseweg vergleichsweise kurz, dennoch bleibt Brockmann angesichts der personellen Lage nichts anderes übrig, als Durchhalteparolen auszugeben. Um seine Rolle, die der Bayer Ende Dezember vom glücklosen Rico Rossi übernommen hat, ist Brockmann derzeit wahrlich nicht zu beneiden.

„Auf die Einstellung kommt es an. Ich hoffe, dass jeder bereit ist. Bereit, jeden Zweikampf anzunehmen. Wir brauchen jeden Spieler und müssen einfach 60 Minuten fokussiert sein“, fordert er. Gegen die Lausitzer Füchse, die in der Tabelle zwei Zähler vor den Dresdnern stehen, werden voraussichtlich neben Knackstedt und Helenius Elvijs Biezais und Evan Trupp ebenfalls verletzungsbedingt fehlen, Christian Neuert fehlt weiterhin suspendiert.

Die Eislöwen klammern sich derzeit auch an die dünnsten Strohhalme und Hoffnungsschimmer. Der 20-jährige Deutsch-Tscheche Matej Mrazek, sechs Jahre im Eislöwen-Nachwuchs ausgebildet, erzielte gegen Kassel den einzigen Dresdner Treffer. „Unser bester Sturm war unsere vierte Reihe. Es freut mich für Matej Mrazek, dass er sein erstes Tor erzielt hat“, lobte Andreas Brockmann.

Viel deutet also in der Corona-Saison derzeit daraufhin, dass die Eislöwen von der Aussetzung der Abstiegsregelung in der DEL2 für diese Spielzeit profitieren. Immerhin trennen die Dresdner vom Tabellenende auch nur zwei Punkte. Oder – es beginnt am Montag in Weißwasser tatsächlich ein kleines Wunder.

Auch Lausitzer Füchse verlieren

Im Kampf um die Teilnahme an den Play-offs in der DEL2 haben die Lausitzer Füchse einen Rückschlag erlitten. Am Samstag verloren die Weißwasseraner in Bietigheim unglücklich mit 2:3 (0:0, 2:2, 0:1). Dabei bewiesen die Lausitzer Moral und kam nach einem 0:2 durch Nicholas Ross (25. Minute) und Lars Reuß (40.) zurück ins Spiel.

Durch den Gegentreffer in der 57. Minute fehlen aber weiter acht Punkte auf den ersten Play-off-Rang acht – bei noch acht ausstehenden Partien