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Dresdens Volleyballerinnen geben Toptalent eine neue Chance

Beim Volleyball-Topteam aus Stuttgart sah Lara Berger keine Perspektive mehr. Der DSC hat das für sich genutzt.

Von Alexander Hiller
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Haben viel vor: Alexander Waibl und Lara Berger.
Haben viel vor: Alexander Waibl und Lara Berger. © Matthias Rietschel

Dresden. Sie ist der überraschendste Transfer des Volleyball-Supercupsiegers Dresdner SC. Vom Double-Gewinner MTV Allianz Stuttgart konnten die Sachsen die 20-jährige Diagonalangreiferin Lara Berger loseisen. Gemeinsam mit der gleichaltrigen Kroatin Mika Grbavica soll Berger in Dresden die Lücke schließen, die die Schweizerin Maja Storck mit ihrem Wechsel nach Chieri hinterließ. Ein Angebot der Schwaben schlug die 1,96 Meter große Berger aus, obwohl Stuttgart seine Kaderstrategie vermehrt auf deutsche Profis ausrichtet.

Für Berger gab es am Stuttgarter Superstar – der Amerikanerin Krystal Rivers – in den vergangenen drei Jahren kein Vorbeikommen und damit wenig Einsatzzeiten. Waibl lernte Berger im Vorjahr als U 23-Bundestrainer bei einem Lehrgang kennen. „Ich hab nach ein paar Trainingsstunden gedacht: Wow. Sie ist unheimlich geschickt am Ball, extrem präsent“, sagt Waibl. Der DSC hat mit der Studentin für Ernährungswissenschaft zunächst einen Einjahresvertrag geschlossen.

„Ich hatte in Stuttgart nicht so viel Spielzeit, deshalb hat es sich für mich angeboten, hierherzukommen – nach drei Jahren in Stuttgart. Ich habe für mich gemerkt, dass es nicht mehr passt“, sagt Lara Berger noch sehr schüchtern und zurückhaltend. „Ich hoffe, dass ich mich hier weiterentwickeln kann und mehr Spielzeit bekomme.“ Waibl eröffnet auch auf dieser Position einen anfangs völlig offenen Konkurrenzkampf zwischen Grbavica und Berger. „Das ist normal im Volleyball. Man muss darauf vorbereitet sein und sein Bestes geben“, befindet Berger.

Ihr neuer Trainer stellt klar: „Für Lara geht es darum, dass sie spielen muss. Und diese Saison wird zeigen, wie ihre Entwicklung sein wird, ob sie bei uns zum Spielen kommt oder nicht. Eine muss sich in dem einen Jahr behaupten“, sagt Waibl und unterstreicht: „Im Leistungssport gibt es keine Sozialkomponente, aber man muss das Gefühl haben, eine Chance zu bekommen und sich zu beweisen.“ Dafür ist Berger jetzt nach Dresden gekommen.