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Der DSC steht wieder auf

Nach dem Debakel gegen Aachen schöpfen Dresdens Volleyballerinnen gegen die Roten Raben Vilsbiburg Mut für einen Aufschwung.

Von Alexander Hiller
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Nee, wir sind wieder da: Kapitän Jennifer Janiska führt den DSC vorerst auf Tabellenplatz vier der Frauen-Volleyball-Bundesliga.
Nee, wir sind wieder da: Kapitän Jennifer Janiska führt den DSC vorerst auf Tabellenplatz vier der Frauen-Volleyball-Bundesliga. © kairospress

Dresden. Der Dresdner SC ist wieder zurück und bleibt damit in der Volleyball-Bundesliga im Auf-und-Ab-Modus. Nach dem 0:3-Debakel gegen Aachen, laut Trainer Alexander Waibl „eines der schlechtesten Spiele“ seiner beinahe 14-jährigen Karriere beim DSC, stellte sich der sechsfache deutsche Volleyballmeister am Dienstag bereits wieder stark verbessert vor.

Gegen den Tabellensiebenten aus Vilsbiburg feierte das Team Spielführerin Jennifer Janiska vor 2.131 Zuschauern in der Margon-Arena einen souveränen 3:1-Erfolg (25:22, 24:26 25:20, 28:26). Damit stehen die Dresdnerinnen in der Tabelle wieder auf Rang vier. Also genau dort, wo sich Waibl und seine Schützlinge derzeit selbst verorten – unter den Top-Vier-Teams in Deutschland.

Doch so ganz geht diese Rechnung in den vergangenen Wochen noch nicht auf. Der Dresdner SC spielt nur phasenweise auf wirklich hohem Niveau – an schlechten Tage, siehe Aachen – rächt sich das. Noch. Denn es ist der Anspruch von Waibl und auch der des Teams, genau das im Lauf der Saison zu verändern, indem sich die junge Mannschaft (Durchschnittsalter: 22,6 Jahre) innerhalb der Saison nach vorn entwickelt, im Vergleich zur Ligaspitze konkurrenzfähiger wird.

Denn dass die DSC-Mannschaft das Potenzial dafür besitzt, deutete sie auch gegen Vilsbiburg immer mal wieder an. Allerdings sollte es dabei nicht bleiben. In einigen schwierigen Phasen gehen dem Waibl-Team die Handlungsmechanismen aus, es schleicht sich der Zweifel am eigenen Vermögen ein. Doch diesen Zweifel kann man bekämpfen, wie der DSC nach dem Satzausgleich gegen Vilsbiburg bewies.

Angeführt von der eingewechselten Julia Wesser drehten die Gastgeberinnen sogar einen verloren geglaubten vierten Satz (18:23-Rückstand) um. Das kann so ein Mutmacher für die kommenden Tage sein. Hauptangreiferin Lara Berger (21 Punkte), Kapitänin Jennifer Janiska (14) und Kayla Haneline (16) erzielten die meisten DSC-Punkte. "Wir haben uns mit der Niederlage gegen Aachen sehr auseinandergesetzt, uns sehr viel unterhalten. Das wird immer noch ein bisschen weitergehen, dass wir einfach mal unter Druck geraten und jedes Einzelne für sich diese Erfahrung sammeln muss, wie man damit umgeht", erläutert Cheftrainer Alexander Waibl.

"Heute war das eine extreme Teamleistung", sagt der 54-Jährige und meint damit vor allem den sofortigen Zugewinn durch die eingewechselten Julia Wesser und Agnes Pallag. "Je Spielerin, die reinkam, hat sofort einen Impuls gegeben und war auch bereit. Und wir haben auch schwierige Situationen überstanden. Das war schon stark", lobt der gebürtige Schwabe seine Mannschaft. Der erfahrene Coach gibt seiner Mannschaft nun zwei Tage frei. Denn die Aufgaben werden nicht leichter. Am kommenden Mittwoch Europacup-Hinspiel beim italienischen Vertreter Busto Arsizio, am Samstag drauf Bundesliga in Schwerin und dann dann Europacup-Rückspiel. "Deshalb bin ich heute extremst stolz auf die Mannschaft und über die Arbeit, die wir gemacht haben", sagt Waibl. "Die Botschaft aus dieser Partie ist: Wir sind wieder da, wir kämpfen. Wir wissen, dass es schwer ist, diese Saison. Aber wir geben nicht auf", sagt Zuspielerin und Co-Kapitän Sarah Straube. "Es geht darum, dass wir Niveau im Training auf ein neues Level bringen und dann auch im Spiel besser agieren", erklärt die 20-Jährige.