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DSC-Frauen erzwingen Entscheidungsspiel

Die Dresdner Volleyballerinnen können am Samstag deutscher Meister werden. Das hängt auch an einer Personalie des Gegners. Dennoch ist Coach Waibl sauer.

Von Alexander Hiller
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Jubel bei den Volleyballerinnen des Dresdener SC: Nach einem 0:2-Rückstand in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft sorgte Camilla Weitzel (r.) im vierten Spiel für den zweiten DSC-Erfolg.
Jubel bei den Volleyballerinnen des Dresdener SC: Nach einem 0:2-Rückstand in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft sorgte Camilla Weitzel (r.) im vierten Spiel für den zweiten DSC-Erfolg. © Archiv: Ronald Bonß

Stuttgart. Die Spannungsschraube ist auf Anschlag gedreht. Die Entscheidung um die deutsche Volleyballmeisterschaft der Frauen fällt im letztmöglichen Spiel – am Samstag in Dresden. Am Mittwochabend gewann der Dresdner SC das vierte Finalduell beim MTV Allianz Stuttgart mit 3:2 (25:22, 25:17, 22:25, 17:25, 15:13). Damit steht es in der Serie 2:2.

Wer sich am Samstag, ab 14 Uhr in der Margon-Arena durchsetzt, ist neuer Titelträger – und tritt die Nachfolge der Stuttgarterinnen an, die 2019 die Meisterschaft gewannen. In der Vorsaison wurde die Saison vor den Play-offs abgebrochen, kein Meister gekürt. Alltag in diesen tristen Zeiten.

Nicht gerade alltäglich war der Sieg der Dresdnerinnen – zumal in Stuttgart. Die Erklärung dafür liegt beim Gegner. Mit der Amerikanerin Krystal Rivers fehlte der absolute Top-Star, die dominierende Spielerin der Bundesliga schlechthin. Die Afro-Amerikanerinnen, sonst für ein Drittel der Stuttgarter Punkte zuständig, lief bereits in den letzten beiden Partien der Finalserie mit getapten Oberschenkeln auf, fehlte diesmal komplett.

Camilla Weitzel erlöst die Dresdnerinnen

Die 26-Jährige war nach Informationen des übertragenden TV-Senders Sport 1 nicht einmal in der Halle. Das wirft Fragen nach dem Gesundheitszustand der Stuttgarter Kapitänin auf. „Was genau sie hat, darüber möchte ich im Moment nichts sagen“, sagte MTV-Sportdirektorin Kim Renkema.

Ohne Rivers hatten die Gastgeberinnen in der Scharrena zwar weniger Durchschlagskraft, zeigte aber enormes Kämpferherz. Die bis Mitte des dritten Satzes dominierenden Gäste verloren in Durchgang drei und vier völlig ihren Spielfaden, mutmaßlich auch ein wenig die Kräfte. Im entscheidenden fünften Durchgang profitierte der DSC von vielen Stuttgarter Fehlern.

Mittelblockerin Camilla Weitzel erlöste das Team von Trainer Alexander Waibl mit dem letzten Punkt. Jetzt wird es darauf ankommen, welches Team sich am besten erholt – und ob Krystal Rivers in Dresden wieder mitspielt. „Wir haben da eine gute Balance gefunden und ich glaube, unsere Mannschaft ist gut drauf“, sagte Weitzel.

Stimmen zum Spiel

Trainer Alexander Waibl: "Ich habe mich sehr geärgert, wir haben zwei Sätze sehr gut gespielt und dann völlig den Faden verloren. Das können wir nicht machen, das war nicht gut. So können wir in Dresden nicht spielen, egal, wer auf der Gegenseite spielt."

Außenangreiferin Jennifer Janiska: "Wenn wir wieder Tiebreak spielen, wird man mit jedem Satz älter. Das nimmt einen mit, geht an die Substanz. Vielleicht hat sich nach dem zweiten Satz ein bisschen der Schlendrian eingeschlichen. Das darf man im Finale nicht machen. Glücklich, dass wir heute gewonnen haben. Unser Ziel war, dass wir das fünfte Spiel in Dresden haben wollen. Das haben wir geschafft, jetzt müssen wir regenerieren und noch mal alles geben. Definitiv müssen wir einen besseren Auftritt hinlegen als heute."

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