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DSC-Volleyballerinnen spielen in der Türkei

Die Dresdner ringen lange mit sich und der Corona-Lage, ob sie in Istanbul teilnehmen. Dort steigt die erste Europapokal-Runde. Ein anderes deutsches Team verzichtet.

Von Alexander Hiller
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So jubelten die DSC-Volleyballerinnen nach dem vorerst letzten Europacupsieg im März 2020.
So jubelten die DSC-Volleyballerinnen nach dem vorerst letzten Europacupsieg im März 2020. © Matthias Rietschel

Dresden. Jetzt steht endgültig fest: Die Volleyballerinnen des Dresdner SC starten im europäischen CEV-Cup, am 26. und 27. Januar wird in Istanbul gespielt. Der Europapokal allgemein und der Modus im Speziellen waren lange vakant. Zunächst wurde der Wettbewerb auf mehrere Vierer-Turniere verdichtet, um Reisen und damit die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Der Dresdner SC hatte danach zusammen mit dem Bundesliga-Konkurrenten Potsdamer SC beim europäischen Verband CEV eine Verlegung des Turniers von Anfang Dezember auf Ende Januar erwirkt - aufgrund der hohen Corona-Zahlen europaweit.

Dramatisch hoch sind die Zahlen nach wie vor, doch in Istanbul wird nun wie geplant Ende Januar ausgespielt. Die nochmaligen Bestrebungen des DSC, das Turnier an einen anderen Austragungsort zu verlegen, waren vergeblich. Trotzdem hat sich der Verein für die Teilnahme entschieden. "Natürlich steht für uns die Gesundheit des Teams an erster Stelle. Dennoch kämpfen wir gerade in der aktuellen Situation für unsere sportlichen Chancen und weiterhin zu spielen. Der Europapokal ist genau solch eine Chance", erklärt DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann, und sie verdeutlicht: "Management, Trainer und Mannschaft haben gemeinsam entschieden, dass uns nicht die Angst hemmen darf. Wir werden alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Wir wollen aber auch Hoffnung und Optimismus aufzeigen, indem wir teilnehmen und unsere Chance im Europapokal ergreifen."

Offen ist derzeit unter anderem, ob das Flugzeug, mit dem der DSC-Tross am 25. Januar nach Istanbul fliegt, ausgelastet ist. "Wir werden unsere Gruppe abschotten, so gut es geht. Aber wirklich sicher ist es nirgends", sagt Zimmermann und stellt klar: "Dass wir in der Meisterschaft und im Europacup spielen können, ist derzeit unsere Existenzgrundlage." Spielführerin Lena Stigrot ist sich des Risikos durchaus bewusst. "Wir werden uns streng an alle Vorsichtsmaßnahmen und Regelungen halten. Wir Leistungssportler wollen naturgemäß immer spielen und uns international messen", sagte die 26-Jährige auf SZ-Nachfrage.

Schwerin kehrte mit fünf Infizierten zurück

Allerdings dürfte der Europacup-Auftritt des deutschen Champions-League-Vertreters Schwerin eine Warnung sein. Die Mannschaft kehrte Anfang Dezember aus Italien mit insgesamt fünf Infektionen - drei Spielerinnen, zwei Personen aus dem Umfeld - nach Deutschland zurück und musste in Quarantäne. Deshalb fiel das Bundesligaspiel in Dresden am 12. Dezember aus, das nun am kommenden Mittwoch nachgeholt wird. Ohne Nachwehen kehrte indes der MTV Allianz Stuttgart, der ebenfalls in der Champions League antrat, aus Istanbul zurück. Es gibt also auch Hoffnung.

Unfreiwillig auf den Start im CEV-Cup verzichten muss der SC Potsdam. Während der regelmäßigen Testungen wurde am Mittwoch eine Spielerin positiv auf Covid-19 getestet. "Gemäß den Richtlinien haben sich weitere Teammitglieder in Quarantäne begeben", lautet es in einer Pressemitteilung des Pokalfinalisten, der daraufhin seine Mannschaft vom Vierer-Turnier in Istanbul zurückgezogen hat.

Damit trifft der DSC am 26. Januar auf das slowenische Team Branik Maribor, der Sieger spielt tags darauf gegen Galatasaray Istanbul. "Wenn bis dahin bei beiden Teams oder beim Gastgeber nicht auch etwas dazwischenkommt", orakelt Zimmermann. Derzeit ist nicht geplant, dass es einen Live-Stream gibt, der ist im CEV-Cup erst ab Halbfinale verpflichtend. Der DSC bemüht sich aber um eine interne Lösung.