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Deutsche Eishockeyauswahl unterliegt in Dresden

Der Olympia-Dritte Slowakei setzt sich in beiden WM-Testspielen durch. Doch welche Wert haben die Duelle, wenn in der deutschen Auswahl die besten Spieler fehlen?

Von Alexander Hiller
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Deutschlands Alexander Karachun (2.v.l.) in aussichtsreicher Position vor dem slowakischen Tor.
Deutschlands Alexander Karachun (2.v.l.) in aussichtsreicher Position vor dem slowakischen Tor. © dpa

Dresden. Sind diese beiden Duelle am Ende ein Muster ohne Wert? Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft absolvierte das dritt- und das vorletzte Länderspiel vor dem Start der WM in Dresden. Das Gesicht der Mannschaft, die in der Joynext-Arena gegen die Slowakei am Freitag vor 2.700 Zuschauern mit 1:3 und am Samstag vor 2.300 Fans mit 2:3 unterlag, wird sich bis zu den Titelkämpfen in Finnland allerdings noch dramatisch ändern.

Kann man dennoch Rückschlüsse auf die Verfassung des 27-köpfigen Kaders von Bundestrainer Toni Söderholm ziehen? Und falls ja, was bedeuten diese Erkenntnisse? Das ist tatsächlich nicht ganz so einfach. Denn in der Konstellation wie in Dresden hat die Auswahl noch nie gespielt. Aus der stärksten Liga der Welt, der nordamerikanischen NHL, werden in den kommenden Tagen Moritz Seider (Detroit), Tim Stützle (Ottawa) und Torhüter Philipp Grubauer (Seattle) und auch Kapitän Moritz Müller (Kölner Haie) erwartet. Aus dem Kader der beiden DEL-Finalisten München und Berlin erhofft sich Söderholm ebenfalls noch wichtige Verstärkungen. „Es ist klar, dass der Spielplan für uns nicht gerade optimal ist“, betonte er. Auch die medizinische Abteilung soll ihren Teil beitragen. Der NHL-erfahrene Dominik Kahun war beispielsweise mit in Dresden, wurde aber aufgrund einer leichten Knöchelblessur geschont. „Wie die Spieler sich hier präsentiert haben, tut uns trotz der Niederlagen gut. Das waren zwei energievolle Leistungen. Mit dem Puls muss man Eishockey spielen, wenn man sich weiterentwickeln will“, sagte Söderholm.

Bundestrainer Toni Söderholm wird vor allem das verschlafene Eröffnungsdrittel seiner Mannschaft in Dresden nicht gefallen haben.
Bundestrainer Toni Söderholm wird vor allem das verschlafene Eröffnungsdrittel seiner Mannschaft in Dresden nicht gefallen haben. © dpa

Der Finne, der jüngst seinen Vertrag beim DEB bis 2026 verlängerte, nimmt vor allem taktische Erkenntnisse aus den Dresden-Partien mit. Denn bis zur WM wird zwar noch das Personal ändern, aber die spielerische Grundausrichtung nicht. Am 14. Mai treffen beide Nationalteams in der WM-Gruppenphase erneut aufeinander.

Der 44-jährige Coach will sich auch aufgrund einiger vakanter Personalien und dem zuletzt enttäuschenden wie frühzeitigen Olympia-Aus in der Vorrunde nicht auf ein WM-Ziel seiner Mannschaft festlegen. „Ein Trainerkollege hat mal gesagt, das Wichtigste für uns ist der erste Punkt und das erste Spiel. Das ist jetzt unser Ziel. Wir haben noch ein bisschen Zeit, wir werden jeden Tag darauf hinarbeiten.“

Vor dem letzten Vorbereitungsspiel am 8. Mai in Schwenningen gegen Österreich gibt er seinem Team ein paar Tage frei. „Am Donnerstag treffen wir uns wieder. Dann haben wir hoffentlich auch ein bisschen mehr Klarheit, was das Personal betrifft“, sagte er. In Dresden haben sich zumindest einige Profis für die WM angeboten. „Mehrere Spieler haben sich sehr gut präsentiert“, so Söderholm. (mit sid)