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Die Ansätze der Monarchs für die Sommerpause

Der deutsche Footballmeister steht vor dem frühzeitigen Aus. Oder geht da noch was? Sächsiche.de beantwortet die wichtigsten Fragen der Sommerpause.

Von Alexander Hiller
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Bleibt er oder nicht? Quarterback Justin Agner erfüllte die Erwartungen bislang nicht.
Bleibt er oder nicht? Quarterback Justin Agner erfüllte die Erwartungen bislang nicht. © Ronald Bonß

Dresden. Verpasst der deutsche Meister den Einzug in die Play-offs um die nationale Footballmeisterschaft? Das ist in den letzten 20 Jahren nur einmal passiert. Braunschweig schaffte als Titelträger von 2008 die K.-o.-Runde 2009 nicht. Den Dresden Monarchs droht nun das gleiche Schicksal. Als Fünfter (4:8 Punkte) der Nordstaffel fehlen den Sachsen vier Punkte auf die Play-off-Ränge.

Sächsische.de beantwortet die wichtigsten Fragen, denen sich die Dresdner in ihrer bis zum 30. Juli andauernden Sommerpause stellen müssen.

Sind die Play-offs tatsächlich noch erreichbar?

Ja, allerdings müssen dafür verschiedene Komponenten zusammenpassen. Einerseits müssen die Dresdner ihre vier noch ausstehenden Spiele gegen Düsseldorf (8.), die Berlin Rebels (6.), Braunschweig (2.) und gegen die Berlin Adler (3.) allesamt gewinnen. Gegen den letztgenannten Kontrahenten müssten sich die Monarchs auch noch mit mindestens sieben Punkten Vorsprung durchsetzen, da bei Punktgleichheit die direkten Duelle gegeneinander gewertet werden. Das Hinspiel hatte das Team von Trainer Ulrich Däuber trotz großartiger Aufholjagd mit 42:48 verloren.

Um alle Partien siegreich zu bestreiten, müsste sich die Verletztenliste der Dresdner erheblich verkürzen. Zuletzt waren 21 Spieler – und damit ein Drittel des Kaders – nicht einsatzbereit. Däuber geht freilich davon aus, dass drei Viertel der angeschlagenen Akteure nach der Sommerpause wieder spielfähig sein werden.U

nd natürlich müsste die direkte Konkurrenz um die Play-off-Plätze patzen. Die Cologne Crocodiles und die Berlin Adler haben mit jeweils 8:4 Zählern vier Punkte Vorsprung auf Dresden – eines dieser Teams darf nicht mehr als zwei Spiele gewinnen. Und das Restprogramm von Köln – gegen Potsdam (1.), Braunschweig (2.), Düsseldorf und die Berlin Rebels (6.) klingt tatsächlich anspruchsvoll. Die Berlin Adler treffen noch auf die Rebels, Potsdam, die Monarchs und Kiel (7.).

Bleibt US-Quarterback Justin Agner unter Vertrag?

Die Personalie wird offenbar heiß diskutiert. Agner wurde nach dem Kreuzbandriss von Austyn Carta-Samuels, der gleich im ersten Saisonspiel ausschied, nachverpflichtet. Der 25-jährige Agner konnte bei seinen vier Einsätzen die in ihn gesteckten Erwartungen nie durchgehend erfüllen. Sowohl unter den Fans als auch intern wird darüber diskutiert, ob man Agner über die Sommerpause hinaus halten sollte oder dessen Vertrag auflöst. Hinter dem Amerikaner könnte sich der Dresdner Marvin Schöne profilieren. Der erst 19-Jährige verfügt über gute Anlagen, als Führungsfigur aber taugt er noch nicht. Eine Entscheidung für ihn wäre ein Versprechen an die Zukunft – aber mit dem Makel behaftet, dass die Dresdner nicht alles versucht haben, ihre Minimalchance auf die Play-offs zu ergreifen.

Doch auch das verletzte Knie von Austyn Carta-Samuels hinterließ bei den letzten ärztlichen Untersuchungen einen stabilen Eindruck. Der 30-Jährige hatte bislang auf eine Operation verzichtet. Ein Einsatz von Austyn Carta-Samuels birgt zwar ein Risiko, scheint aber möglich.

Wird es personelle Verstärkungen in der Sommerpause geben?

Davon ist auszugehen. Die Saison in der tschechischen Liga ist bereits beendet. Mit Spielern aus dem Nachbarland haben die Dresden Monarchs in der jüngeren Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. „Es kann gut sein, dass wir uns verstärken, wenn sich die Möglichkeiten bieten. Wir werden sicher nicht auf Teufel komm raus zehn neue Leute holen, das können wir nicht tragen. Ich glaube an das Team, das wir haben“, sagte Däuber.