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Pirna-Coach: „Weitaus mehr, als ich erwarten durfte“

Thomas Warschkow hat den 1. FC Pirna in die Landesklasse geführt – und ist mit der Entwicklung durchaus zufrieden.

Von Jens Jahn
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Will den Klassenerhalt so schnell wie möglich endgültig sichern: Thomas Warschkow.
Will den Klassenerhalt so schnell wie möglich endgültig sichern: Thomas Warschkow. © Marko Förster

Pirna. Landesklasse-Aufsteiger 1. FC Pirna kann auf eine sehr gute Hinrunde zurückblicken. Die Männer um Trainer Thomas Warschkow liegen auf den sechsten Tabellenplatz und damit weit über den Erwartungen. Zuletzt belegte der 1. FC bei der Futsal-Landesmeisterschaft in Hohenstein-Ernstthal einen tollen zweiten Platz und musste nur Handwerk Rabenstein den Vortritt lassen. Im Interview spricht Warschkow über den Einstieg in die höherklassige Liga und über sein Team, bei dem die sogenannte Chemie bestens stimmt.

Herr Warschkow, sind Sie in der Landesklasse angekommen?

Ich denke schon. Die Mannschaft hat gewusst, was auf sie zukommt und dass halt jeder Spieler schon noch eine Schippe drauflegen muss, damit wir in dieser Liga bestehen können. Es gab Spiele, in denen wir Lehrgeld gezahlt haben. Beispielsweise beim 0:6 in Riesa oder dem 0:4 in Mittweida. Aber die Jungs haben daraus gelernt. Spiele wie beim 2:1 gegen Colditz oder dem 3:0 gegen Heidenau zeigen, dass wir in dieser Liga angekommen sind. Ein besonderes Spiel war für mich die Partie in Lichtenberg. Wir lagen 0:2 zurück und mir schwante Schlimmes. Aber dann haben wir das Ding noch zu einem 4:2 gedreht.

"Es ist schon eine härtere Gangart"

Was ist anders als in der Kreisoberliga?

Überrascht hat mich, dass Fehler sehr schnell bestraft werden. Man kann sich Ballverluste nicht leisten, weil der Gegner einfach clever ist. Und es ist schon eine härtere Gangart zu spüren. Das Tempo ist auch höher. Ein Marcus Kaufmann ist nun nicht mehr der schnellste Spieler auf dem Platz. Der Gegner hält einfach mit.

Wie lautet das Saisonziel?

Wir sind momentan Sechster. Das ist weitaus mehr, als ich zu Beginn der Saison erwarten durfte. Ob wir diesen Rang halten können, muss man schauen. Wir wollen in den ersten Spielen der Rückrunde den Klassenerhalt endgültig klar machen. Damit würde auch etwas Ruhe für die weitere Planung in das Team kommen. Ein einstelliger Tabellenplatz ist im Bereich des Möglichen.

Gibt es personelle Veränderungen?

Unser Torwart Pierre Schiller hat uns in Richtung VfL Pirna-Copitz verlassen. Tim Kaden wird sich da strecken müssen. Mit Vincent Kießling steht schon ein junger Keeper aus der A-Jugend in Lauerstellung. Er hat kürzlich bei der Futsal-Landesmeisterschaft das Gehäuse gehütet und eine grandiose Leistung abgeliefert. Mit Stefan Martin haben wir einen Spieler aus Copitz bekommen, der ein toller Typ ist und charakterlich bestens in die Truppe passt.

Ein Spieler hat sich "genial entwickelt"

Apropos Futsal - bei der Landesmeisterschaft haben Sie den zweiten Platz belegt. Eine starke Leistung?

Ich denke, das ist für uns ein sensationelles Ergebnis. Dabei waren wir personell gar nicht so gut aufgestellt, hatten nur zwei Wechselspieler mit. Das ist im Futsal eigentlich zu wenig. Im ersten Spiel gegen Rabenstein haben wir gemerkt, das wir kräftemäßig nicht mithalten können. Ich habe dann umgestellt und es lief besser. Die Jungs hatten richtig Bock auf Futsal, das hat man gespürt – auch wenn wir nur dabei waren, weil Großenhain II abgesagt hatte. Es war für die junge Elf ein tolles Erlebnis, zumal Lucas Meister in das All-Star-Team gewählt wurde.

Welche Spieler haben sich in der Hinrunde besonders hervorgetan?

Das ist eine schwierige Frage. Aus einer intakten Mannschaft, in der sich alle toll einsetzen, ist es schwer, jemanden herauszuheben. Respekt verdient immer wieder Eric Rößler, dem trotz seiner 40 Jahre keiner davonrennt. Rückhalt bieten die Routiniers um Nick Siegemund, Stefan Leibinnis oder Martin Schmidt. Mittlerweile unverzichtbar geworden sind die jungen Leute um Felix Roth, Sascha Böhme und Yanick Scholze. Lucas Meister hat sich genial entwickelt und ist mit elf Treffern unser bester Schütze. Mit Maximilian Oberländer ist ein erfahrener Spieler zurückgekehrt und macht von Spiel zu Spiel Fortschritte.

Das Gespräch führte Jens Jahn.