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Freitals Fußball-Chef vor dem Saisonstart: "Die Regionalliga bleibt unser Traum"

Der SC Freital eröffnet die Oberliga-Spielzeit mit dem Derby gegen Budissa Bautzen. Die Gastgeber sind hoch motiviert - und sorgen vorab für einen personellen Paukenschlag.

Von Jürgen Schwarz
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Tippt auf einen knappen Heimsieg zum Saisonauftakt: Freitals Fußball-Abteilungsleiter Daniel Wirth.
Tippt auf einen knappen Heimsieg zum Saisonauftakt: Freitals Fußball-Abteilungsleiter Daniel Wirth. © STEFFEN MANIG

Freital. Am Freitagabend startet Fußball-Oberligist SC Freital in die Saison 2024/25. Zu Gast in der WGF-Arena ist ab 19 Uhr die FSV Budissa Bautzen. Am Donnerstag sorgte der Sportclub noch für einen personellen Paukenschlag und nahm den 32 Jahre alten Akaki Gogia unter Vertrag. „Andy“, den es aus beruflichen und familiären Gründen zurück nach Dresden zieht, wechselt von der VSG Altglienicke zum SCF. Gogia, der es als Spieler bis in die Bundesliga schaffte (FC Augsburg, Union Berlin), stand zweimal in seiner Laufbahn bei Dynamo Dresden unter Vertrag.

Die Region sei zur Heimat der Familie geworden, sagte der spielintelligente Routinier bei seiner Vorstellung. Er freue sich, dass nun der Spagat zwischen Familie, beruflichem Neuanfang und sportlicher Herausforderung funktionieren kann.

SCF-Cheftrainer Christopher Beck wollte nicht verraten, ob Gogia gegen Bautzen in der Startelf stehen wird, aber: „Akaki weiß, dass wir hier ambitioniert sind, jede Woche akribisch arbeiten und uns im Rahmen unserer Möglichkeiten stetig weiterentwickeln wollen – auch wenn wir natürlich nicht auf einer so professionellen Ebene unterwegs sind, wie er es von seinen vorherigen Stationen kennt. Sportlich wird er uns mit seiner Klasse und Erfahrung mit Sicherheit einen Mehrwert bieten können.“

Abteilungsleiter Daniel Wirth widmete sich derweil den anderen Journalisten-Fragen und stellte sich kurz vor dem Eröffnungsspiel zum Interview mit Sächsische.de.

Herr Wirth, hinter dem Sportclub liegt eine intensive Vorbereitung mit einem sehr guten Testspiel gegen Dynamo Dresden und einem Trainingslager im tschechischen Franzensbad. Zufrieden?

Ja, bis auf das ausgefallene Testspiel gegen Motor Wilsdruff lief alles nach Plan. Das Trainingslager hat dem neuen Trainerteam um Chefcoach Christopher Beck die nötige Zeit gegeben, um sich gemeinsam mit der Mannschaft auf die Saison vorzubereiten.

Einige Spieler haben den Verein verlassen oder sind, wie Torhüter Markus Scholz und Marian Weinhold, in den Trainerstab aufgerückt. Neben Akaki Gogia wurden zwei weitere Spieler verpflichtet. Können Sie die Neuzugänge kurz vorstellen?

Wir freuen uns in erster Linie, dass wir den Kern des Teams binden konnten und nur punktuell ergänzen mussten. Mit Rick Edward Wuchrer vom Chemnitzer FC haben wir ein weiteres junges Talent aus der Region verpflichtet, der sich jetzt im Männer-Fußball beweisen darf. Mit Jonas Adler hatten wir in der vergangenen Saison eine ähnliche Verpflichtung getätigt, die wir bislang auch in keiner Weise bereut haben. Entsprechend wünschen wir uns einen ähnlichen Effekt mit Rick. Auch wenn man ihm Zeit geben sollte, glauben wir schon, dass er uns nicht zuletzt durch seine spielerische Flexibilität weiterbringen kann. Mit Martin Häfner, der viele Jahre in der Landesliga für Einheit Kamenz und den Großenhainer FV am Ball war, kam ein erfahrener Spieler hinzu, der technisch sehr stark ist und im Zentrum für Stabilität und neue Impulse sorgen soll. Franz hat sportlich alles, was es braucht, um uns in der Oberliga weiterzuhelfen. Darüber hinaus ist er ein feiner Charakter auch außerhalb des Platzes.

Viele Besucher, die das rekonstruierte Stadion des Friedens bereits kennengelernt haben, sprechen von Bedingungen, die einem Regionalliga-Verein gut zu Gesicht stehen würden. Steht das Ziel Aufstieg in die vierte Liga mittelfristig?

Die Regionalliga Nordost bleibt weiter unser großer Traum. Wir wissen aber, dass die 4. Liga wirtschaftlich und strukturell nochmal eine andere Hausnummer ist. Das sportliche Ziel ist es auch weiterhin, dass wir uns im oberen Drittel der Oberliga Süd festsetzen.

Wird sich die Zuschauer-Resonanz verbessern? Wie viele Dauerkarten konnte der Verein für die WGF-Arena absetzen?

Wir haben rund einhundert Dauerkarten abgesetzt, erhoffen uns im Schnitt schon mehr Zuschauer als in den ersten beiden Fünftliga-Jahren. Mit der überdachten Tribüne sind wir wetterunabhängig und bieten endlich auch den nötigen Sitzkomfort.

Die zweite Mannschaft wurde 2023 und 2024 Vizemeister in der Landesklasse Mitte. Wie wichtig wäre ein Aufstieg in die Landesliga, in der die Anschlusskader sportlich mehr gefordert wären?

Es bleibt bei der Ausrichtung, junge Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs in den Männerbereich zu integrieren, und da sehen wir unsere U23 auch gern in den kommenden Jahren in der Landesliga, um die Lücke zum Oberligakader zu verkleinern. Die Trainer im Nachwuchsbereich, aber auch die unserer zweiten und dritten Männer-Mannschaft leisten hervorragende Arbeit. Auch diese Saison konnten wir wieder viele Juniorenspieler in den Männerbereich einbinden.

Ihr Tipp für das Auftaktspiel gegen Bautzen?

Budissa einzuschätzen, ist sehr schwierig, da in der Spreestadt großer Umbruch vollzogen wurde. Da wir aber ohnehin auf uns schauen sollten, ist mein Tipp ein 2:1 für uns. Das erste Spiel ist immer schwierig, da jeder noch nach seiner Form sucht. Letzte Saison haben wir ein sehr gutes Spiel gegen Bischofswerda gemacht und am Ende unglücklich verloren. Am Freitag sind wir mit einem Auftaktdreier dran.

Sind alle Spieler an Deck?

Ja, unser Trainer-Team kann aus dem Vollen schöpfen.