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Fußball-Legende Gerd Müller ist tot

Die schwere Erkrankung des "Bombers" berührte die Nation. Nun ist der frühere Weltklasse-Torjäger am Sonntag im Alter von 75 Jahren gestorben.

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Gerd Müller (hier im Jahr 2010) ist tot.
Gerd Müller (hier im Jahr 2010) ist tot. © dpa

München. Der "Bomber der Nation" ist tot. Der internationale Fußball trauert um den ehemaligen Weltklasse-Torjäger Gerd Müller. Wie der FC Bayern München als sein langjähriger Verein mitteilte, ist die Stürmer-Ikone am frühen Sonntagmorgen im Alter von 75 Jahren gestorben. Der Fußball weltweit nahm Abschied von Müller.

"Gerd Müller war der größte Stürmer, den es je gegeben hat - und ein feiner Mensch, eine Persönlichkeit des Weltfußballs", schrieb Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer. "Der FC Bayern wäre ohne Gerd Müller heute nicht der Club, wie wir ihn alle lieben. Sein Name und die Erinnerung an ihn wird auf ewig weiterleben."

Müller war im Sommer 1964 als 18-Jähriger vom schwäbischen Amateurligisten TSV 1861 Nördlingen zum FC Bayern gekommen. Der damalige Trainer Zlatko "Tschik" Cajkovski rief ihn noch "kleines, dickes Müller". Der unvergleichliche Stürmer prägte anschließend aber eine Ära. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister, wobei er das Siegtor im Finale in München gegen die Niederlande erzielte. Müller ist zudem der mit Abstand erfolgreichste Torschütze der Bundesliga mit 365 Toren in 427 Partien.

40 davon waren dem gelernten Weber aus Nördlingen alleine 1971/72 gelungen. Diese Bestmarke galt als Rekord für die Ewigkeit. Erst in der vergangenen Saison schaffte Robert Lewandowski für den FC Bayern mit 41 Treffern eine neue Bestmarke. Der Pole veröffentlichte in den Sozialen Medien ein Schwarz-Weiß-Foto Müllers mit betenden Händen.

Nach seiner Karriere blieb Müller dem FC Bayern lange als Trainer im Nachwuchs erhalten, ehe er sich zurückziehen musste. Müller litt an Alzheimer und lebte seit Jahren im Pflegeheim, wo er professionell betreut wurde. "Wir sind in tiefer Trauer vereint mit seiner Frau Uschi sowie seiner Familie", erklärte Bayern-Präsident Hainer. DFB-Vizepräsident Peter Peters sagte: "Für mich ist er der beste Stürmer in der Geschichte des Fußballs."

Der FC Barcelona sprach "der Familie und den Freunden von Gerd Müller, einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Fußballs", sein aufrichtiges Beileid aus. Auch andere Spitzenclubs kondolierten. Vor dem Bundesligaspiel zwischen dem FSV Mainz 05 und RB Leipzig am Sonntag wurde im Gedenken Müllers eine Minute geschwiegen.

Gerd Müller jubelt am 07.07.1974 mit Bundestrainer Helmut Schön (l) über den Sieg im WM-Finale Deutschland gegen Niederlande bei der Fußball-WM in München.
Gerd Müller jubelt am 07.07.1974 mit Bundestrainer Helmut Schön (l) über den Sieg im WM-Finale Deutschland gegen Niederlande bei der Fußball-WM in München. © dpa
Gerd Müller (l) schießt aus der Drehung am niederländischen Abwehrspieler Ruud Krol vorbei und erzielt so den 2:1-Siegtreffer im WM-Finale 1974 in München.
Gerd Müller (l) schießt aus der Drehung am niederländischen Abwehrspieler Ruud Krol vorbei und erzielt so den 2:1-Siegtreffer im WM-Finale 1974 in München. © dpa

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach von der großen Ehre, "ihn persönlich als einen sehr bescheidenen und angenehmen Menschen kennenlernen zu dürfen. Er war ein außergewöhnlicher Spieler, dem der FC Bayern und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft unendlich viel zu verdanken haben." Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler erinnerte an Müller als einen "der größten Torjäger aller Zeiten, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit".

Als "bescheidenen Erfolgsmenschen" würdigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Ausnahmefigur Müller. "Er war der beste deutsche Stürmer aller Zeiten. Ohne ihn hätten der FC Bayern und die deutsche Mannschaft nie diesen Erfolgsweg beschreiten können", erklärte Söder. "Ich war selbst großer Fan. Ganz Bayern" trauere.

"Die Nachricht von Gerd Müllers Tod macht uns alle tief betroffen. Er ist eine der größten Legenden in der Geschichte des FC Bayern, seine Leistungen sind bis heute unerreicht und werden auf ewig Teil der großen Geschichte des FC Bayern und des gesamten deutschen Fußballs sein", erklärte der Münchner Vorstandschef Oliver Kahn. "Gerd Müller steht als Spieler und als Mensch wie kaum ein anderer für den FC Bayern und seine Entwicklung zu einem der größten Vereine weltweit. Gerd wird für immer in unseren Herzen sein." (dpa)