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Bayern München schlittert in Oktoberfest-Krise

Der Fußball-Rekordmeister verliert in Augsburg. Es ist das vierte Bundesliga-Spiel in Folge ohne Sieg. Die Stimmung ist nun endgültig dahin.

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"Fassungslos und bedröppelt": Bayerns Nationalspieler Thomas Müller nach der Niederlage in Augsburg.
"Fassungslos und bedröppelt": Bayerns Nationalspieler Thomas Müller nach der Niederlage in Augsburg. © dpa

Augsburg. Borussia Dortmund springt mit dem Derbysieg vorübergehend an die Tabellenspitze, Bayern München schlittert in eine Krise: Für die beiden Topclubs der Fußball-Bundesliga verlief der 7. Spieltag höchst unterschiedlich. Während beim BVB nach dem 1:0 (0:0) gegen Revier-Rivale Schalke 04 lediglich die Sorge um den verletzten Kapitän Marco Reus die Feierstimmung trübte, dürften beim FC Bayern nach der ersten Saisonniederlage dunkle Wolken aufziehen.

Nach zuvor drei Unentschieden in Folge in der Liga verlor das Starensemble beim FC Augsburg völlig überraschend mit 0:1 (0:0). Vier Tage nach dem verdienten 2:0-Sieg in der Champions League gegen den FC Barcelona präsentierten sich die Bayern wieder weit weg von ihrer Topform, der Druck auf Trainer Julian Nagelsmann dürfte nun zunehmen.

Die Bayern verdarben sich auch die Laune für ihren traditionellen Mannschaftsausflug auf das Oktoberfest. Von möglichen Feierlichkeiten am Sonntag wollte Trainer Julian Nagelsmann schon vor dem Spiel nichts hören, schließlich sei die "fußballerische Qualität wichtiger als jeder Wiesn-Besuch". Und Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic sagte danach: "Aus vier Spielen drei Punkte - da weiß ich nicht, ob mir die Maß schmeckt."

Salihamidzic hat die Mannschaft zudem scharf kritisiert und in die Pflicht genommen. "Wir haben seit vier Spielen in der Bundesliga nicht gewonnen, haben von zwölf möglichen Punkten drei geholt, deswegen bin ich schon ein wenig beunruhigt", sagte der 45-Jährige. Und er betonte: "So wie wir heute gespielt haben, kann man in der Bundesliga nicht gewinnen." Der Fußball-Rekordmeister habe "brutal Probleme gegen Mannschaften, die körperlich gegen uns spielen, die uns sozusagen auf die Socken hauen".

Auch Nationalspieler Thomas Müller wirkte nach dem vierten sieglosen Bundesliga-Spiel in Serie besorgt. "Nach vier Spielen ohne Sieg stehen wir natürlich fassungslos und bedröppelt da, da passt das Wetter natürlich so ein bisschen dazu, es wurde immer dunkler", sagte der 33-Jährige. Auch der sichtbar enttäuschte Nagelsmann fand es "nicht so leicht, Worte zu finden". Mit Blick auf die nun anstehende Länderspielpause sagte er: "Ich mache mir meine Gedanken und dann schauen wir, wie es weitergeht."

In der Pressekonferenz antwortete der 35-Jährige auf die Frage, was der aktuelle Liga-Trend bedeute: "Nix Gutes!" Er werde in der Länderspielpause viel nachdenken: "Über alles denke ich nach. Über mich. Über die Situation. Über alles." (dpa)