Die Fußball-Bundesliga geht wieder los

Mönchengladbach. Nach drei Monaten Pause ist die Fußball-Bundesliga wieder zurück. Am Freitagabend eröffneten der fünfmalige Deutsche Meister Borussia Mönchengladbach und Titelverteidiger Bayern München die 59. Saison. Nach Toren von Alassane Plea und Robert Lewandowski trennten sich die beiden Mannschaften 1:1 (1:1).
Aber unabhängig vom Ergebnis sind die Bayern trotzdem klarer Favorit und können nach dem fünften Stern auf dem Trikot nun auch den zehnten Ligatitel in Serie holen. Doch was hat sich für die neue Spielzeit eigentlich geändert? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Start.
Wer kann die Bayern stoppen?
Der Rekordmeister aus München befindet sich im Umbruch: neuer Trainer, neuer Vorstandschef. Julian Nagelsmann und Oliver Kahn sollen gemeinsam mit Sportvorstand Hasan Salihamidžić den Verein in die neue Epoche führen und die nächste Ära prägen. Doch das benötigt Zeit, und so ist die Chance für die Mannschaften dahinter größer denn je, die Bayern nach neun Meisterschaften in Folge zu entthronen.
Ernsthafte Titelambitionen dürften neben den Bayern nur Borussia Dortmund und RB Leipzig haben. Doch auch der BVB mit Marco Rose und RB mit Jesse Marsch setzen auf neue Trainer. Beide wollen im Mai nicht wieder nur um Platz zwei, sondern wirklich um die Schale spielen.
Ist die Liga noch attraktiv?
Während die zweite Liga durch Vereine wie Werder Bremen, Schalke 04, Hansa Rostock und Dynamo Dresden deutlich an Attraktivität gewonnen hat, gibt es in der Bundesliga kaum noch Duelle mit wirklicher Brisanz. Mainz gegen Augsburg, Hoffenheim gegen Wolfsburg, Fürth gegen Leverkusen – wen soll das interessieren? Lediglich Spiele mit Bayern und Dortmund begeistern nicht nur die eigenen Fans.
Dazu kommt, dass der Liga echte Top-Stars fehlen. Zwar spielen mit Robert Lewandowski (Bayern) und Erling Haaland (Dortmund) zwei der derzeit besten Stürmer Europas in der Bundesliga und mit Manuel Neuer (Bayern) auch der aktuelle Welttorhüter, doch weitere Topspieler fehlen. Die Bundesliga ist im Moment für junge Spieler vor allem Sprungbrett für die Topklubs in Spanien und England.
Sind wieder Fans im Stadion?
Ja, bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von stabil unter 35 ist eine Stadionauslastung von 50 Prozent erlaubt, allerdings mit einer Höchstgrenze von 25.000 Anhängern. Bei Werten über 35 greifen weitere Beschränkungen, allerdings werden auch hier vielerorts regionale Ausnahmegenehmigungen erteilt.
Stadionbesucher müssen gemäß der 3G-Regel geimpft, genesen oder getestet sein. Einige Vereine, wie der 1. FC Köln oder Borussia Dortmund, lassen zum Auftakt bereits nur Geimpfte und Genesene rein. Ab dem 3. Spieltag soll es auch überall wieder Tickets für Gästefans geben.
Sind Spielabsagen durch Corona möglich?
Die Gefahr ist längst nicht gebannt, in der Vorbereitung gab es unter den Spielern wieder zahlreiche Corona-Fälle. Doch das Risiko ist wohl deutlich geringer als noch in der Vorsaison.
Geimpfte und genesene Spieler müssen sich gemäß des neuen Hygienekonzepts nicht mehr auf das Coronavirus testen lassen und wurden bei Präzedenzfällen in der 2. Bundesliga und der 3. Liga bei einem positiven Befund im Team nicht in Quarantäne geschickt. Wie viele Spieler geimpft sind, ist allerdings unklar. Die Klubs halten sich diesbezüglich sehr bedeckt.
Wer überträgt die Bundesliga?
In der TV-Übertragung ändert sich einiges. Der Pay-TV-Sender Sky überträgt künftig nur die Einzelspiele sowie die Konferenzen am Samstag, Dienstag und Mittwoch. Die Streamingplattform DAZN hat sich die Rechte an den Begegnungen am Freitag und Sonntag gesichert.Sat.1 feiert in der Bundesliga-Berichterstattung nach 18 Jahren sein Comeback und erwarb das Live-Paket für den Free-TV-Bereich. Der Privatsender zeigt insgesamt drei Ligapartien live. (SZ mit dpa und sid)