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Zu viele Ausfälle: FC Bayern mit Fehlstart in die Rückrunde

Der von zahlreichen Corona-Ausfällen betroffene FC Bayern München ist mit einer Niederlage in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga gestartet.

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Florian Neuhaus jubelt nach seinem Treffer zum 1:1. Am Ende gewinnen seine Gladbacher in München mit 2:1.
Florian Neuhaus jubelt nach seinem Treffer zum 1:1. Am Ende gewinnen seine Gladbacher in München mit 2:1. © dpa

Von Thomas Häberlein

München. Julian Nagelsmann klatschte seine jungen "Nothelfer" auf der Bank und auf dem Feld ab - dann schlich der Trainer des FC Bayern mit enttäuschtem Blick in die Kabine: Für den schwer durch Corona dezimierten Rekordmeister waren zwölf Ausfälle zu viel und ein starker Robert Lewandowski zu wenig. Die Münchner unterlagen trotz früher Führung zum Auftakt der Rückrunde Borussia Mönchengladbach mit 1:2 (1:2) und müssen damit um ihren imposanten Vorsprung in der Tabelle von bislang neun Punkten fürchten.

"Gladbach ist nicht unser Lieblingsgegner. Es ist bitter, dass wir eine Niederlage kassieren. Es war durchaus mehr drin", sagte Thomas Müller, der die personellen Probleme nicht als Ausrede gelten lassen wollte, bei DAZN: "Wir hatten viel Qualität auf dem Platz, da darf es uns nicht passieren, dass wir vor dem letzten Drittel so viele Ballverluste haben. Das Schlimmste ist, dass wir die Dinger nicht reingemacht haben."

Den Fohlen, die ihrerseits vier mit Corona infizierte Spieler ersetzen mussten, gelang dagegen nach nur einem Punkt aus den vorangegangenen fünf Spielen ein wichtiger Sieg im Kampf gegen den Abstieg. Garant dafür war auch Torhüter Yann Sommer, der in der zweiten Halbzeit den Ausgleich der unverdrossen anrennenden Münchner unter anderem durch Thomas Müller verhinderte.

Münchner Jungspunde feiern Premiere

Bei zeitweise heftigen Schneetreiben hatte der Weltfußballer die Münchner früh in Führung (18.) gebracht. Die bis dahin schwachen Gladbacher aber wurden danach immer stärker und nutzen durch Florian Neuhaus (27.) und Stefan Lainer (31.) die großen Abstimmungsprobleme in der Abwehr des Rekordmeisters aus.

"Ich bin optimistisch, wir haben schon eine gute Truppen auf dem Platz", hatte Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor dem Spiel bei Sat.1 betont. Tatsächlich bestimmte die Münchner Notelf zunächst das Spiel, erkennbar erpicht darauf, auch Revanche für das 0:5-Debakel im DFB-Pokal bei den Fohlen zu nehmen.

"Wir haben die Aufgabe", sagte Trainer Julian Nagelsmann, "mit der ersten Elf das Spiel in die richtige Richtung zu drücken". Dennoch griff er auf seine Jungspunde zurück. In der zweiten Halbzeit kamen der erst 16 Jahre alte Paul Wanner und der 17 Jahre alte Salihamidzic-Neffe Luca Copado. "Wenn sie sich in die Buxe machen, ist es nicht so gut, die sollen was riskieren."

Problem der Bayern: Eigene Durchschlagskraft und Sommer

Zunächst hatten sich die Erfahrenen ins Zeug gelegt. Der eifrige Serge Gnabry gab einen ersten Warnschuss ab (8.), Lewandowski einen zweiten (14.), kurz darauf traf der Pole mit einem Gewaltschuss aus etwa 13 Metern. Die Bayern mit Joshua Kimmich rechts hinten und Marcel Sabitzer links hinten schienen zu diesem Zeitpunkt Herr der Lage zu sein.

Für Gladbach war der Gegentreffer freilich ein Weckruf. Die Borussia wagte nun mehr, sie wurde besser - und profitierte beim Ausgleich von einem missglückten Klärungsversuch von Kimmich. Kurz darauf köpfte Lainer eine Ecke von Luca Netz ein. Die Münchner Abwehr wirkte nicht nur in diesen Situationen schlecht abgestimmt.

Kurz vor der Pause wurde es dann turbulent. Torhüter Sven Ulreich verhinderte in seinem ersten Bundesligaspiel seit Juni 2020 einen dritten Gegentreffer durch Breel Embolo - auf der Gegenseite traf Lewandowski nur den Pfosten, den Nachschuss von Thomas Müller klärte Matthias Ginter kurz vor der Linie.

Offensiv wussten die Bayern trotz ihrer Abstimmungsprobleme durchaus zu gefallen. Sie erspielten sich regelmäßig gute Chancen, ließen aber Durchschlagskraft vermissen - oder scheiterten wie Jamal Musiala (56.) oder Müller (58.) aber auch immer wieder am guten Sommer. (sid)