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Was zwei Ex-Dynamos gemeinsam haben

Robert Andrich bei Union Berlin und Sören Gonther für Aue feiern ihre Tore mit besonderen Gesten.

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Frohe Oster-Botschaften: Bei Robert Andrich wölbt der Ball das Trikot zum Babybauch, Sören Gonther jubelt mit dem Daumen im Mund.
Frohe Oster-Botschaften: Bei Robert Andrich wölbt der Ball das Trikot zum Babybauch, Sören Gonther jubelt mit dem Daumen im Mund. © contrastphoto; dpa

Berlin/Regensburg. Der eine steckt sich den Daumen in den Mund, der andere packt den Ball unters Trikot. Zwei Ex-Dynamos hatten zu Ostern eine private Botschaft zu verkünden. So freute sich Robert Andrich über sein Tor für den 1. FC Union beim 1:1 im Berliner Derby gegen Hertha BSC ganz besonders. Der 26-Jährige schnappte sich nach dem Treffer das Spielgerät als Bauch-Imitation, um allen zu zeigen: Ich werde Vater! „Ich habe gehofft, dass ich ein Tor schieße, so ein Jubel gehört ein bisschen dazu. Dann muss man nicht jedem einzelnen Freund zu Hause schreiben. Wer das Spiel schaut, sieht es dann ein wenig einfacher“, sagte Andrich danach beim TV-Sender Sky.

Mehr Details verriet er nicht. Mit seiner Frau Alicia, die bei Instagram knapp fünfmal so viele Follower hat wie der Profi selbst, ist Andrich seit November 2019 verheiratet. Beide erwarten nun ihr erstes Kind. In der Jugend hatte er lange für Hertha gespielt, von der U23-Auswahl kam er im Januar 2014 zu Dynamo, bestritt für die Dresdner in anderthalb Jahren allerdings nur 25 Pflichtspiele. Bei Union ist Andrich seit Sommer 2019 Stammkraft in der Bundesliga. Das Unentschieden im Hauptstadtderby ärgert ihn. „Es war auf jeden Fall mehr drin. Über weite Strecken waren wir die bessere Mannschaft“, sagte er: „Insgesamt ist ein Punkt zu wenig.“

Anweisungen von der Frau

Ebenfalls 1:1 spielte Aue in der zweiten Liga bei Jahn Regensburg. Für die Erzgebirger soll Sören Gonther als Abwehrchef eigentlich Tore verhindern. Dass der 34-Jährige aber auch über Vollstrecker-Qualitäten verfügt, bewies er in dem Auswärtsspiel. Mit seinem Tor in der 85. Minute zum 1:1-Endstand sicherte der Ex-Dynamo den „Veilchen“ bereits den 37. Punkt in der laufenden Saison. Nach seinem Treffer drehte der Innenverteidiger mit dem Daumen im Mund jubelnd ab und ließ sich von den Teamkollegen feiern.

„Ich habe noch am Morgen von meiner Frau eine Anweisung bekommen, dass es endlich mal an der Zeit wäre, einen Schnuller-Jubel zu machen und dafür zu treffen“, erklärte der dreifache Familienvater seinen Freudenausbruch mit einem verschmitzten Lächeln. Nun erwartet er mit seiner Frau Johanna das vierte Kind, was ihn offenbar sportlich beflügelt. „Ich habe mir in dieser Saison lange genug Zeit gelassen, daher hatte ich eine gewaltige Portion Druck. Ich bin froh, dass ich dem Druck standhalten konnte“, meint Gonther.

Vom anderen Ex-Dresdner in Szene gesetzt

Mit Pascal Testroet hatte ein weiterer Ex-Dynamo den aufgerückten Gonther klug in Szene gesetzt, und der ließ Jahn-Torwart Alexander Meyer aus halblinker Position mit einem Schuss ins lange Eck keine Chance. Seinen zuvor letzten Treffer hatte Gonther am 14. Juni 2020 in der Partie beim FC St. Pauli erzielt. Damals verlor Aue mit 1:2, diesmal holten die „Veilchen“ immerhin noch einen Punkt nach dem frühen Gegentreffer von Jann George in der fünften Minute. Torwart Martin Männel hielt Aue danach mit teils starken Reflexen im Spiel – und dann schlug Gonther zu.

Bei Dynamo war er zwei Jahre, von denen er eins jedoch wegen eines Kreuzbandrisses nicht spielen konnte. Im Sommer 2019 wurde er aussortiert und sein Vertrag vorzeitig aufgelöst. In Aue ist er Stammspieler in der zweiten Liga. (dpa)