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RB Leipzig verschiebt Weihnachtsurlaub

Eigentlich hätte die Mannschaft heute schon frei, doch anders als bei Bayern und Leverkusen wurde das DFB-Pokalspiel nicht verlegt. Warum eigentlich?

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Der Ärger bei Julian Nagelsmann hat sich mittlerweile wieder gelegt. Foto: dpa
Der Ärger bei Julian Nagelsmann hat sich mittlerweile wieder gelegt. Foto: dpa © dpa-Zentralbild

Leipzig. Julian Nagelsmann zu kitzeln, ist meistens keine gute Idee. Der ehrgeizige Trainer von RB Leipzig zieht Motivation aus den kleinsten Dingen wie Baumwurzeln das Wasser aus dem Erdboden. Am Dienstag könnte das nun der FC Augsburg zu spüren bekommen. Der Ligakonkurrent hat sich gegen eine Verschiebung des Duells im DFB-Pokal gesperrt. Den Leipzigern waren damit die Hände gebunden, zwei Tage vor Heiligabend geht es nun zu den Schwaben – und Nagelsmann wird brennen.

„Wir sind bereit, das Spiel zu spielen. Das wird Augsburg auch merken“, hatte der RB-Coach bereits in der Vorwoche angekündigt, als klar war, dass die Zweitrunden-Partie unmittelbar vor dem Fest gespielt wird. Auch für die letzte Aufgabe des Kalenderjahres will der 33-jährige Trainer sein Team ans Limit peitschen. „Ein Selbstläufer wird es nie, aber es ist ein K.-o.-Spiel“, sagte Nagelsmann: „Da ist die Motivationslage immer ausreichend, um mit voller Spannung in so ein Spiel zu gehen.“

Bis zur vergangenen Woche hatten die noch in der Champions League vertretenen Leipziger angestrebt, die Partie wegen des dicht getakteten Spielplans in den Januar zu verlegen. Damit waren zuvor schon bekanntlich Bayern München und Bayer Leverkusen erfolgreich gewesen. Augsburg dagegen stimmte aber nicht zu, weil man wiederum eine zu hohe Belastung der eigenen Mannschaft befürchtete.

Augsburg denkt an den Spielplan in der Liga

Dies sei laut Augsburgs Sportchef Stefan Reuter vor allem der Fall, weil der Klub im Januar gegen die unmittelbaren Konkurrenten 1. FC Köln, VfB Stuttgart, Werder Bremen und Union Berlin spiele. „Diese Mannschaften hätten uns gegenüber dann einen Wettbewerbsvorteil, weil sie im Januar kein Pokalspiel hätten“, sagte Reuter.

Auch Nagelsmann hatte bereits angemerkt, dass die Entscheidung der Augsburger aus „nachvollziehbaren Gründen“ erfolgte. Gleichzeitig warb er auch für Verständnis für die Leipziger Sicht der Dinge. Es sei ihm vornehmlich um „einen gewissen Freiraum“ gegangen, „weil wir im neuen Jahr sehr viele Spiele haben und da zwei, drei Tage mehr Regeneration schon gutgetan hätten auf lange Sicht, weil wir einfach auch noch international spielen“, sagte Nagelsmann.

In der Tat spielt Leipzig seit dem Re-Start der Liga im Sommer quasi durch und war im August bis zum Halbfinale in der Champions League vertreten. Eine englische Woche mit Spielen im Drei- bis Vier-Tage-Rhythmus reihte sich an die nächste. Dieser Belastung will Nagelsmann nun ein letztes Mal vor Weihnachten trotzen. „Natürlich hat auch Augsburg eine englische Woche, was sie auch nicht gewöhnt sind. Wir hatten ein paar mehr, aber wir sind guter Dinge und gut präpariert, das Spiel in Augsburg gewinnen zu können.“

Geht es nach dem RB-Trainer, bezwingt sein Team die Augsburger „ohne Verlängerung und Elfmeterschießen“, damit alle Beteiligten schnellstmöglich in den kurzen Urlaub über die Feiertage gehen können. Schließlich geht die Saison schon am 2. Januar weiter. (sid)