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2. Liga: Aue erkämpft sich einen Punkt auf Schalke

In den Schlussminuten trifft der FC Erzgebirge Aue und ergattert beim Favoriten FC Schalke 04 einen Punkt. Ein Ex-Dynamo ärgert den Hamburger SV.

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Die Mannschaft von Erzgebirge Aue jubelt nach dem Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand. Es war das dritte Unentschieden im dritten Ligaspiel für die Sachsen.
Die Mannschaft von Erzgebirge Aue jubelt nach dem Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand. Es war das dritte Unentschieden im dritten Ligaspiel für die Sachsen. © dpa/Marcel Kusch

Gelsenkirchen/Hamburg. Der FC Erzgebirge Aue hat die kleine Überraschung beim großen Favoriten FC Schalke 04 geschafft. Die Mannschaft von Trainer Coach Aliaksei Shpileuski erkämpfte am Freitag zum Auftakt des dritten Spieltags in der 2. Fußball-Bundesliga ein 1:1 (0:1) beim Bundesliga-Absteiger in Gelsenkirchen.

Vier Tage nach dem frühen Pokal-Aus kassierten die Sachsen das Gegentor in der 32. Minute durch Dominick Drexler. In der 86. Minute gelang dem eingewechselten Sascha Härtel der Ausgleich nach einer flachen Hereingabe. "Zuerstmal war ich überrascht, dass ich so frei zum Schuss komme", sagte er beim Sender Sky. "Am Ende musste ich den reinschieben - und das habe ich gemacht."

Der Druck lastete natürlich auf den Schalkern: Absteiger aus der Bundesliga und das noch vor heimischer Kulisse - die Erwartungen waren entsprechend groß. "Wir sind bereit, ihnen einen Kampf zu liefern", hatte Aue-Trainer Shpileuski aber schon betont. Und das machten seine Spieler zunächst auch recht ordentlich.

Aues Trainer Aliaksei Shpilevski fieberte während des Spiels mit seiner Mannschaft.
Aues Trainer Aliaksei Shpilevski fieberte während des Spiels mit seiner Mannschaft. © dpa/Marcel Kusch

Schalke hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, die Gäste ließen die Gastgeber aber nicht allzu gefährlich vors Tor kommen. Aue machte nach vorn wenig, nach hinten arbeitete der FCE aber meist gut. Abgesehen von der 21. Minute, als die große Chance auf die Führung hatte, aber nicht traf. Und abgesehen vor allem von der 32. Minute.

Da leistete sich Clemens Fandrich im Spielaufbau einen Fehlpass vor der Mittellinie auf der linken Auer Seite. Danach ging es schnell: zu schnell für den FCE. Über den sehr aktiven Simon Terodde landete der Ball bei Drexler, der aus knapp 16 Metern erst gar nicht lang zögerte und abzog. Aues Kapitän und Schlussmann Martin Männel war ein paar Meter rausgelaufen und gegen den Schuss machtlos.

Schalkes Dominick Drexler jubelt mitSimon Terodde (M) nach dem Treffer zum 1:0.
Schalkes Dominick Drexler jubelt mitSimon Terodde (M) nach dem Treffer zum 1:0. © dpa/Marcel Kusch

Schon wieder ein Rückstand. Erst am Montag hatte Aue als erstes ein Gegentor kassiert und war am Ende mit 1:2 beim FC Ingolstadt bereits in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals ausgeschieden. Noch eine Niederlage - selbst wenn Schalke der Favorit war - sollte es doch nicht sein. Entsprechend bemühten sich die Auer, etwas mehr Gefahr auszustrahlen. Letztlich blieb es aber bei nur einem Schuss neben und einem auf das Tor - in der Nachspielzeit durch Dimitrij Nazarov - in der ersten Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel waren erstmal die Schalker näher an einem zweiten als Aue am ersten Treffer. Männel muss sich strecken nach einem Schuss von Thomas Ouwejan (48.), beim Eckball danach verpasste Terodde (49.) mit einem Kopfball das 2:0 für die Schalker. Von Aue, dass den Weggang von Pascal Testroet (Sandhausen) und Florian Krüger (Bielefeld) noch nicht kompensiert hat, war zunächst weiter wenig zu sehen.

Die beste Chance hatte Babacar Gueye (57.), der Ball aber ging nicht rein. Weil aber auch die Schalker erstmal keine großen Impulse setzen konnten, passierte kaum etwas, ehe der eingewechselte Omar Sijaric einfach mal aus rund 20 Metern schoss und Schalkes Keeper Ralf Fährmann eine Glanzparade abnötigte. Beim Ausgleich durch Härtel, dem John-Patrick Strauß von der rechten Seite aus aufgelegt hatte, konnte der 04-Schlussmann aber nichts mehr machen und Aue erzielte mit dem ersten Saisontor das dritte Remis im dritten Meisterschaftsspiel.

Ex-Dynamo Makienok trifft gegen den HSV doppelt

Im Parallelspiel am Freitagabend ist der Hamburger SV nach einer schmerzhaften Derby-Pleite gegen den FC St. Pauli schon wieder in der tristen Zweitliga-Realität angekommen Ex-Dynamo Simon Makienok hat den FC St. Pauli dabei mit einem Doppelpack zum Sieg geführt. Der Däne trug am Freitagabend in der rassigen Partie mit seinen Treffern in der 56. und 58. Minute zum prestigeträchtigen und verdienten 3:2 (1:1)-Erfolg des Kiezclubs gegen den ungeliebten Nachbarn maßgeblich bei.

St. Paulis Trainer Timo Schultz (l) bedankt sich bei Simon Makienok nach dessen Doppelpack gegen den Hamburger SV.
St. Paulis Trainer Timo Schultz (l) bedankt sich bei Simon Makienok nach dessen Doppelpack gegen den Hamburger SV. © dpa

Finn Ole Becker (27.) hatte die Gastgeber vom Millerntor in der ersten Halbzeit in Front geschossen, Sonny Kittel (43.) gelang für den HSV der zu dem Zeitpunkt schmeichelhafte Ausgleich. Robin Glatzel (77.) schaffte später nur noch das Anschlusstor für die Gäste.

Der FC St. Pauli holte damit aus den letzten fünf Derbys gegen den Rivalen aus dem Volkspark vier Siege bei einem Unentschieden und darf sich zumindest bis zum Rückspiel weiter als inoffizieller Stadtmeister fühlen. Durch den Erfolg übernahm das Team von Trainer Timo Schultz mit sieben Punkten zumindest bis zum Samstag die Tabellenführung nach drei Spieltagen. Der HSV rutschte hingegen nach der ersten Saisonniederlage ab. (dpa mit sid)