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Bayern mit "weißer Weste" weiter - Wolfsburg chancenlos

Während die Münchner den FC Barcelona in die Europa League schießen, scheidet Wolfsburg aus dem Europapokal aus. Ein Champions-League-Spiel wird verlegt.

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Bayerns Thomas Müller (M) jubelt über sein Tor zum 1:0 - seinem 50. Treffer in der Champions League - mit Seinen Mitspielern.
Bayerns Thomas Müller (M) jubelt über sein Tor zum 1:0 - seinem 50. Treffer in der Champions League - mit Seinen Mitspielern. ©  dpa/Sven Hoppe

Von Andreas Frank und Thomas Häberlein

München/Wolfsburg/Bergamo. Bayern München mit weißer Weste, Wolfsburg ohne Chance: Während der deutsche Rekordmeister zum Vorrundenabschluss in der Champions League auch sein sechstes Spiel gewann, verabschiedeten sich die Wölfe sang- und klanglos von der europäischen Fußballbühne.

Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt verlor nach einer ganz schwachen Leistung gegen den OSC Lille mit 1:3 (0:1) und überwintert weder in der Königsklasse noch in der Europa League.

Der FC Bayern zog dagegen als einziger Bundesligist ins Achtelfinale ein - und das mit "weißer Weste". Im sechsten Gruppenspiel gelang dem Team von Trainer Julian Nagelsmann gegen den FC Barcelona mit einem 3:0 (2:0) der sechste Sieg, dies war ihm auch in der Saison 2019/2020 auf dem Weg zum Triumph in der Königsklasse gelungen.

Die Bayern überzeugten beim vierten Sieg in Serie gegen die Katalanen mit einem hochkonzentrierten Auftritt. Bei leichtem Schneetreiben erzielten Thomas Müller (34.), Leroy Sane (43.) und Jamal Musiala (62.) die Treffer - die Gäste waren damit gut bedient. Für Müller war es der achte im siebten Duell gegen Barcelona und der 50. in der Champions League, er zog damit mit dem Franzosen Thierry Henry auf Platz sieben der Torschützenliste der Königsklasse gleich.

"Gegen Barça, da flutscht's irgendwie", sagte Müller im Streamingdienst DAZN und führte weiter aus: "50 Champions-League-Tore, das ist schon 'ne Nummer, ich habe noch was vor mir, das soll nicht die Endstation sein." Sané befand: "Ich denke, wir haben heute ein, sehr, sehr gutes Spiel gemacht, es hat Spaß gemacht."

Die Münchner sind in nunmehr 28 Gruppenspielen in Serie unbesiegt, im Achtelfinale, das am kommenden Montag ausgelost wird, können sie aber schon auf einen sehr namhaften Gegner treffen: Als Gruppenerster bekommt es der FC Bayern ab Mitte Februar mit einem Gruppenzweiten zu tun, damit ist ein Duell unter anderem gegen die nationalen Meister Paris St. Germain, Inter Mailand oder Atletico Madrid möglich.

Wolfsburgs Wout Weghorst verlässt enttäuscht das Stadion. Wolfsburg verlor mit 1:3 gegen den französischen Meister OSC Lille.
Wolfsburgs Wout Weghorst verlässt enttäuscht das Stadion. Wolfsburg verlor mit 1:3 gegen den französischen Meister OSC Lille. © dpa/Swen Pförtner

Von solchen Gegnern können sie in Wolfsburg nur träumen. Lille stellte die Weichen am Mittwochabend schon früh auf Sieg. Bereits in der elften Minute brachte Burak Yilmaz den französischen Meister in Führung.

Während der gesamten Partie konnte sich das Team von Trainer Florian Kohfeldt vom frühen Rückstand nicht wirklich erholen und wurde schon nach 45 Minuten vom Publikum in der Volkswagen-Arena mit Pfiffen verabschiedet. Jonathan David (72.) und Angel Gomes (78.) sorgten schließlich für die Entscheidung für die Gäste. Der Treffer von Renato Steffen kurz vor dem Ende (89.) zum 1:3 bedeutete für den VfL nur noch Ergebniskosmetik.

"Gut war unsere Leistung heute nicht. Wir haben auf jeden Fall Luft nach oben", sagte Luca Waldschmidt nach der Partie und fügte mit Blick auf die Wolfsburger Negativserie an: "Wir brauchen nicht darüber reden: Vier Niederlagen in Folge sind ein schlechter Lauf." Maximilian Arnold beklagte bei DAZN "fehlendes Spielglück". Das Team müsse "die Köpfe hochnehmen, weil schon in drei Tagen das nächste Spiel ansteht. So bitter das heute auch ist", sagte Arnold.

Dabei hatten sich die Wolfsburger für das Alles-Oder-Nichts-Spiel so viel vorgenommen. So wartete Kohfeldt bei seiner Mannschaftsaufstellung mit einer Überraschung auf. Der VfL-Coach ließ Nationalspieler Ridle Baku zunächst auf der Bank, dafür stand der Schweizer Kevin Mbabu in der Startformation. Zwar übernahmen die Platzherren vor 6544 Zuschauern zunächst das Kommando, doch ohne den gelbgesperrten Lukas Nmecha war von Gefährlichkeit nichts zu sehen.

Ganz anders Lille: Gleich der erste zielstrebige Konter brachte dem Team von Coach Jocelyn Gourvennec die Führung ein. Yilmaz drückte nach Hereingabe von Jonathan Ikone den Ball über die Linie, begünstigt durch einen Stellungsfehler von Aster Vranckx.

Im Champions-League-Achtelfinale stehen somit die beiden Klubs aus Manchester, der FC Liverpool, Ajax Amsterdam, Real Madrid, Juventus Turin, OSC Lille und Bayern München (alle als Gruppensieger) sowie Paris St. Germain, Atletico Madrid, Benfica sowie Sporting Lissabon, Inter Mailand, der FC Chelsea und RB Salzburg. Der letzte Teilnehmer wird am Donnerstag zwischen Atalanta Bergamo und dem FC Villareal ermittelt, da die Partie wegen heftigen Schneefalls in der Lombardei nicht angepfiffen werden konnte.

Die Partie Atalanta Bergamo gegen den FC Villareal wurde wegen heftigen Schneefalls auf Donnerstag verschoben.
Die Partie Atalanta Bergamo gegen den FC Villareal wurde wegen heftigen Schneefalls auf Donnerstag verschoben. © LaPresse via ZUMA Press

Ausgelost werden die Spiele wie auch die Zwischenrunde der Europa League am 13. Dezember. (sid)