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UEFA reformiert die Champions League

Nachdem mehrere Top-Klubs eine eigene Liga gründen wollen, soll die Champions League nun vergrößert werden. Auch dabei steht vor allem eines im Vordergrund: Geld.

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Die Champions League soll reformiert werden.
Die Champions League soll reformiert werden. © Harold Cunningham/UEFA/dpa

Montreux. Auch nach der Ankündigung von Top-Klubs zur Gründung einer eigenen Super League hat die Europäische Fußball-Union UEFA eine Reform der Champions League beschlossen. Ab der Saison 2024/25 werden 36 statt bislang 32 Teams an der Gruppenphase teilnehmen, zudem wird es insgesamt 100 weitere Spiele geben, wie die UEFA am Montag nach einer Entscheidung ihres Exekutivkomitees mitteilte.

Zwei der vier neuen Plätze werden dabei nicht mehr wie bislang üblich aufgrund von Leistungen aus der vorigen Saison vergeben. Stattdessen sind dafür Platzierungen der Vereine in der Fünfjahreswertung der UEFA ausschlaggebend. Stimmberechtigt als Exko-Mitglied war auch Rainer Koch, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes.

Boris Johnson nennt Super-League "schädlich"

Der Beschluss wurde durch die Pläne von zwölf europäischen Spitzenvereinen aus England, Spanien und Italien für eine unabhängige, internationale Liga überschattet - deutsche Clubs gehören derzeit nicht dazu. Dem Dutzend reichen die zu erwartenden Einnahmen aus der UEFA-Reform nicht, zudem fehlt ihnen die Sicherheit, auf jeden Fall international dabei zu sein.

Die Drohkulisse für eine Super League wurde von den beteiligten Klubs wie Real Madrid und Manchester United immer wieder aufgebaut - nun ist das Szenario so nah und konkret wie nie zuvor. In einigen Ländern hat die Debatte bereits eine politische Ebene erreicht. So nannte der britische Premierminister Boris Johnson die Super-League-Pläne "schädlich".

Auch Europa League soll verändert werden

In der Champions League wird ab 2024 nicht mehr wie gewohnt in acht Vorrundengruppen gespielt werden. Anstelle dessen wird es eine Liga geben, in der aber nicht Jeder gegen Jeden antritt. Dabei bestreitet jedes Team zehn statt bislang sechs Vorrundenspielen.

Die acht topplatzierten Mannschaften ziehen direkt in das Achtelfinale ein. Die Teams auf den Rängen neun bis 24 treffen in Playoffs aufeinander, um die weiteren acht Teilnehmer an der K.o.-Runde zu ermitteln.

Änderungen wird es auch in den weiteren internationalen Wettbewerben geben. Die zweitklassige Europa League wird im selben Format wie die Champions League ausgetragen, allerdings mit nur acht Gruppenspielen pro Team. In der kommende Saison eingeführten Conference League soll es sechs Vorrundenpartien pro Mannschaft geben. Die Reform wird von organisierten Anhängern stark kritisiert. (dpa)