Sport
Merken

Sachsens Fußball fordert eine Lockdown-Alternative

Beim Verband geht man inzwischen davon aus, dass der Ball frühestens Ende Februar wieder rollt. Für den Spielbetrieb hat das erhebliche Konsequenzen.

Von Jürgen Schwarz
 2 Min.
Teilen
Folgen
Der Fußball ruht, es ist Weihnachts- und Winterpause. Wann es weitergeht? Der sächsische Verband plant mit mehreren Szenarien.
Der Fußball ruht, es ist Weihnachts- und Winterpause. Wann es weitergeht? Der sächsische Verband plant mit mehreren Szenarien. © Archiv/Egbert Kamprath

Leipzig. Der Trainings- und Spielbetrieb in der Fußball-Landesliga und den vier Landesklasse-Staffeln ruht. Frühestens am 10. Januar 2022, bis dahin gilt Sachsens Corona-Notfall-Verordnung in ihrer jetzigen Fassung, kann wieder trainiert werden. Das wäre der Optimalfall aus Sicht des Sports. Doch Volkmar Beier, der Vorsitzende des Spielausschusses des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV), fällt es schwer, diesen Optimismus zu teilen. "Einen konkreten Ausblick auf eine Öffnung der Sportstätten ab dem 10. Januar gibt es aus unserer Sicht derzeit nicht. In Anbetracht der gegenwärtigen Sportstättenschließung dürfte ein Re-Start in der Landesliga und Landesklasse nach vorausgehender Vorbereitungsphase von circa vier Wochen frühestens ab Ende Februar, aber wohl eher im März des kommenden Jahres realistisch sein", sagt Beier.

Beim Verband scheinen die Verantwortlichen inzwischen nicht mehr davon auszugehen, dass die Saison komplett zu Ende gespielt werden kann. "In der Landesliga und der Landesklasse sind aus 2021 jeweils fünf Spieltage plus einzelne Nachholspiele offen", rechnet Beier vor, und er sagt: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir die Spiele der Saison 2021/22 im Herrenbereich möglicherweise nicht planmäßig zu Ende bringen können."

Im Falle eines pandemiebedingten Abbruchs, erfolgt eine Wertung, wenn mindestens 75 Prozent der Mannschaften einer Staffel wenigstens die Hälfte ihrer angesetzten Spiele absolviert haben. Darauf haben sich Verband und Vereine vor der Saison verständigt. "Allein die Nachholung der fünf Spieltage aus 2021 wäre unter Berücksichtigung des Rahmenterminplans ab Rückrundenstart nur mit zusätzlichen Wochentag-Spielen möglich", erklärt Beier. Im Landespokal ist indes das Achtelfinale zur Hälfte gespielt. "Die sportliche Entscheidung bis einschließlich Finale wird von uns ausdrücklich angestrebt", sagt Beier.

Kritisch sieht er die aktuelle sächsische Corona-Notfall-Verordnung, "denn diese stellt lediglich einen Zustand dar, zeigt aber bezogen auf den Amateursport keine Perspektiven auf. Andere Bundesländer lassen zumindest Training unter gewissen Bedingungen weitestgehend zu". Der SFV stelle die Notwendigkeit von Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit nicht infrage, betont Beier, "aber de facto haben wir derzeit ein Trainingsverbot für den Amateursport". Der SFV-Spielausschuss beabsichtige wie im Vorjahr nun verschiedene Kommunikationsformate im Januar und Februar 2022 für die Vereine der Landesliga und Landesklasse anzubieten.