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Der Kapitän muss nach drei Jahren bei Dynamo gehen

Tim Knipping wäre gerne bei Dynamo geblieben, wird aber mit vier weiteren Spielern aussortiert. Wechselt der Verteidiger nun in die zweite Liga? Dafür bleibt Park in Dresden.

Von Daniel Klein
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Tim Knipping wäre gerne bei Dynamo geblieben.
Tim Knipping wäre gerne bei Dynamo geblieben. © dpa/PA/Robert Michael

Dresden. Am Mittwoch beim Pressegespräch wollte Ralf Becker noch nicht übers Personal für die neue Saison sprechen. Man sei noch in der Analyse, erklärte Dynamos Sportchef. Doch die Entscheidungen, die am Freitag verkündet wurden, standen da sicher bereits fest. Dynamo trennt sich von allen fünf Profis, deren Verträge am Monatsende auslaufen – also von Tim Knipping, Patrick Weihrauch, Michael Akoto, Robin Becker und Max Kulke.

Überraschend kommt die Nachricht nicht, die Trennung vom Kapitän allerdings ist zumindest bemerkenswert. Knipping absolvierte in der abgelaufenen Saison 36 der 38 Drittligaspiele, fehlte dabei einmal wegen einer Gelbsperre. „Gerade bei ihm, der in der abgelaufenen Saison Kapitän und Führungsspieler war, ist uns die Entscheidung nicht leichtgefallen“, wird Becker in der Pressemitteilung zitiert. Gründe nennt er nicht. Dass Trainer Markus Anfang längerfristig nicht mehr mit dem 30-Jährigen plant, zeichnete sich aber bereits in der Winterpause ab. Da wäre ein günstiger Zeitpunkt gewesen, um den auslaufenden Vertrag, wie bei Leistungsträgern üblich, im Voraus zu verlängern. Doch es gab keine Gespräche, bis zuletzt nicht.

Das hatte Knipping auch unmittelbar nach dem Saisonfinale beklagt. „Ich weiß nicht, wie es weitergeht, habe keine Ahnung“, sagte er. Immer wieder hatte er betont, länger als die bisherigen drei Jahre in Dresden bleiben zu wollen. Nun muss er sich neu orientieren. In der Vergangenheit kursierte das Gerücht, dass Zweitligist Eintracht Braunschweig Interesse am Abwehrspieler hat. Vielleicht steigt Knipping also doch noch auf.

In der 2. Liga hatte Patrick Weihrauch jahrelang gespielt, und Dynamos Ex-Trainer Alexander Schmidt sagte mal über ihn, dass er in der dritten Liga eigentlich nichts zu suchen hätte. In der abgelaufenen Saison war Weihrauch der einzige Dresdner, der der in der Hinrunde bei allen Spielen auf dem Platz stand. In der Rückrunde bekam er keine einzige Einsatzminute mehr. Das hatte sich jedoch abgezeichnet. „Mir wurde in einem Gespräch von Ralf Becker mitgeteilt, dass es mit den Einsatzzeiten in der Rückrunde bei mir schwieriger werden könnte“, hatte der 29-Jährige im Winter in einem SZ-Interview erzählt. Weihrauch konnte sich also seit Monaten nach einem neuen Arbeitgeber umschauen.

Das müssen nun auch Außenverteidiger Robin Becker, Defensiv-Allrounder Michael Akoto und Eigengewächs Max Kulke, der seit 2013 bei Dynamo ist, wo ihm der Sprung vom Nachwuchs zu den Profis gelungen war. Was mit den Leihspielern Ahmet Arslan, Dennis Borkowski und Christian Conteh wird, ist noch offen.

Kyu-Hyun Park wird von Werder Bremen verpflichtet. Wahrscheinlich ist er der einzige Leihspieler, der bleibt.
Kyu-Hyun Park wird von Werder Bremen verpflichtet. Wahrscheinlich ist er der einzige Leihspieler, der bleibt. © dpa/Robert Michael

Geklärt ist dagegen seit Freitag die Zukunft von Kyu-Hyun Park. Der Außenverteidiger unterschrieb einen Vertrag bis 2026 bei den Schwarz-Gelben. Wie hoch die Ablösesumme ist, die Dynamo an Werder Bremen zahlen muss, wird in der Pressemitteilung nicht verraten. Der Bundesligist hatte den Südkoreaner vorigen Sommer für ein Jahr nach Dresden verliehen. "Wir sind der Überzeugung, dass er uns mit seinem Zweikampfverhalten, seiner Dynamik und Aggressivität sowie seinem starken linken Fuß auch in der kommenden Saison helfen wird“, wird Becker zitiert. In der Hinrunde war der 22-Jährige jedoch kaum zum Einsatz gekommen.