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Zukunft von Dynamo-Trainer Schmidt ist weiter offen

Seit Samstagvormittag beraten die Vereinsgremien darüber, wie Dynamo aus der Krise kommen soll - und ob der Trainer nach dem 1:2 in Kiel bleiben darf.

Von Daniel Klein
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Alexander Schmidt (l.) und Co-Trainer Ferydoon Zandi sprechen nach der Niederlage in Kiel miteinander - auch darüber, wie es nun mit ihnen weitergeht?
Alexander Schmidt (l.) und Co-Trainer Ferydoon Zandi sprechen nach der Niederlage in Kiel miteinander - auch darüber, wie es nun mit ihnen weitergeht? © dpa/Frank Molter

Dresden. Der Mannschaftsbus mit den 1:2-Verlierern von Kiel, Trainer Alexander Schmidt sowie Sportchef Ralf Becker bog am Samstagmorgen um 4 Uhr ins Trainingszentrum von Dynamo im Ostragehege ein. Die Rückfahrt war nicht nur eine lange, sondern nach der erneuten Niederlage auch eine ungemütliche. Nach der Ankunft und einer kurzen Morgenruhe musste der Zweitligist die Frage klären, wie es nun weitergeht - vor allem mit dem Cheftrainer.

Seit dem Vormittag sitzen die beiden Geschäftsführer Ralf Becker und Jürgen Wehlend, Kaderplaner und Chefscout Kristian Walter sowie der Aufsichtsrat zusammen, um die Frage zu klären, ob sie Schmidt zutrauen, in den nächsten Wochen die Wende zu schaffen. "Wir können uns keine lange Phase von Durchhängern leisten", hatte Becker unmittelbar vor dem Anpfiff des Spiels in Kiel erklärt. Nach der Partie vermied er es trotz mehrfacher Nachfrage, sich zu Schmidt zu bekennen. Es klang nach Trennung - auch beim Trainer selbst. Doch so einfach und schnell geht es offenbar nicht.

Allein die Dauer der Beratungen zeigt, dass es unterschiedliche Meinungen gibt. Schmidt selbst hatte in seiner Analyse am Freitagabend durchklingen lassen, dass die Niederlagenserie auch auf die mangelnde Qualität des Kaders zurückzuführen sei. In Kiel führten erneut haarsträubende Fehler zu den Gegentoren. Für die Zusammenstellung des Kaders ist nicht allein der Trainer verantwortlich, mit Toni Leistner und Ibrahima Traoré lehnte ihm die Vereinsspitze zudem in den vergangenen Wochen zwei Wunschspieler ab.

Und nicht zuletzt wäre bei einer Trennung da der finanzielle Aspekt. Schmidts Vertrag läuft noch bis 2023, in dem ist - wie in der Branche üblich - sicher eine Abfindungszahlung geregelt, gestaffelt nach der Dauer des Dienstverhältnisses. Schmidt hatte die Nachfolge von Markus Kauczinski im April angetreten, ist also sieben Monate im Amt. Zudem muss Dynamo in der Winterpause den Kader verstärken. Und in der vergangenen Corona-Saison machte der Verein ein Minus von 880.000 Euro, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, der am kommenden Samstag bei der Mitgliederversammlung präsentiert werden soll. Es ist also eine schwierige Gemengelage. Ausgang offen.