Der Aufstieg von Dynamo Dresden steht fest. Im Stadion feiert die Mannschaft, davor eskaliert die Lage. Die Polizei war im Großeinsatz. Der Tag im Ticker.
Dresden. Wer hätte das vor drei Wochen gedacht? Dynamo schien den bereits sicher geglaubten Aufstieg aus der 3. Liga zu verspielen, nun steht die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga fest. Mit dem 4:0 gegen Türkgücü München ist der Aufstieg schon am vorletzten Spieltag besiegelt. Im Stadion feiert die Mannschaft, davor sind mehr als 1.000 Fans dabei - und die Polizei im Großeinsatz. Nach dem Spiel eskaliert die Situation. Wir haben im Liveticker berichtet.
Aktuelle Berichte zum Dynamo-Aufstieg und den gewalttätigen Auseinandersetzungen vor dem Stadion in Dresden lesen Sie hier:
20.55 Uhr: Eine erste Bilanz aus Sicht der Polizei verschickt die Behörde noch am Abend via Pressemitteilung, versehen mit dem Hinweis "Stand 20 Uhr". Demnach sind elf Polizisten nach gezielten Angriffen verletzt worden und mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
"Die erschreckenden Szenen rund um das Rudolf-Harbig-Stadion haben gezeigt, dass die Deeskalationsstrategie der Polizei nur dann funktioniert, wenn beide Seiten das auch wollen. Wir haben bis 15:30 Uhr ganz klar auf Kommunikation gesetzt. Als dann aber mindestens 500 Gewaltbereite unsere Polizeibeamten im Großen Garten unvermittelt und massiv mit Pyrotechnik, Flaschen sowie Steinen angriffen, fand diese Strategie zwangsläufig ihr Ende", sagt Polizeipräsident Jörg Kubiessa, Leiter der Polizeidirektion Dresden. Es sei bedauerlich, dass der sportliche Erfolg der SG Dynamo Dresden von diesen bestürzenden Bildern überschattet wird.
Laut Polizei waren insgesamt mehr als 4.000 Fußballfans am Straßburger Platz, der Lennéstraße sowie
an der Hauptallee im Großen Garten. Aktuell hat die Polizei 17 Ermittlungsverfahren unter anderem wegen schweren
Landfriedensbruch, Körperverletzung, Sachbeschädigung und den Verstoß gegen das
Sprengstoffgesetz eingeleitet. Im Zusammenhang mit dem Einsatz sind bislang 30
Personen ins polizeiliche Gewahrsam genommen worden.
Im Verlauf des Nachmittags sind auch Journalisten attackiert worden, unter anderem wurde ein
Kamerateam auf der Hauptallee weggestoßen. Später konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden. Gegen den 38-jährigen Deutschen wird wegen Körperverletzung ermittelt.
Weiterhin ist ein 17-Jähriger auf der Lennéstraße von Unbekannten geschlagen
und getreten worden. Er war dort mit einem Fotoapparat unterwegs
und dokumentierte die Situation.
Während des Einsatzes sind mindestens ein Dutzend Polizeifahrzeuge beschädigt
worden. An den Fahrzeugen wurden unter anderem die Reifen zerstochen und die
Spiegel abgetreten. Etwa 1.100 Polizeibeamte waren im Einsatz. Dabei erhielt die Dresdner Polizei
Unterstützung von Beamten der sächsischen Bereitschaftspolizei, aus Brandenburg
sowie der Bundespolizei.
20.30 Uhr: Die Lage hat sich beruhigt, auch rund um den Straßburger Platz. "Einsatzkräfte werden weiterhin in der Stadt Präsenz zeigen", teilt die Polizei mit und kündigt eine Aufarbeitung der Geschehnisse an.
19.50 Uhr: Die Stadtreinigung Dresden ist auf der Lennéstraße und auf der Hauptallee im Großen Garten unterwegs, um die Hinterlassenschaften zu beseitigen. Die Straße und der Weg sehen aus wie nach einer Straßenschlacht.
19.45 Uhr: Laut Polizeisprecher Thomas Geithner gibt es jetzt keine Schwerpunkte von Fanansammlungen mehr in der Stadt. Nach diesem gewalttätigen Nachmittag kehrt langsam Ruhe ein in Dresden.
19.30 Uhr: Dresdens Polizeisprecher Thomas Geithner mit einer Einschätzung des heutigen Einsatzes zum Dynamo-Spiel:
19.15 Uhr: Die Polizei hat die Straßensperrungen zurückgefahren. Aktuell ist nur noch die Lennéstraße gesperrt und kann derzeit nicht befahren werden.
18.50 Uhr: Noch immer sind Fans in der Stadt unterwegs.Doch nach Angaben der Polizei hat sich die Situation rund um das Stadion entspannt.Vor Susis Sportsbar am Straßburger Platz sind zwei Dutzend Fans von der Polizei eingekesselt. Sie werden einzeln herausgeführt, um ihre Personalien festzustellen.
Die Kriminaltechniker haben auf der Lennéstraße nach Beweismitteln gesucht und diverse Gegenstände sichergestellt.
18.30 Uhr: Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert kritisiert die Gewalt rund um Dynamos Aufstiegsspiel scharf. "Auch wenn wir uns alle über den Aufstieg von Dynamo Dresden freuen: Die Gewalt am Stadion gegenüber den Einsatzkräften ist nicht akzeptabel", erklärt Hilbert, und er betont: "Wir müssen als Gesellschaft in den vergangenen Monaten auf eine Menge verzichten und auch unsere Grundrechte wurden stark eingeschränkt. Umso geringer ist mein Verständnis, wenn sogenannte Fußballfans meinen, sie würden außerhalb dieser geltenden Regeln und Gesetze stehen. Die Gewalt und Aggressivität nach Spielende sind leider ein bitterer Beigeschmack für diesen sportlich so wichtigen Tag."
Hilbert erinnert an Dynamos Aufstieg von 2016, als es bei der Aufstiegsfeier im Harbig-Stadion ebenfalls zu Ausschreitungen kam. Und er nimmt den Verein in die Pflicht. "Schon damals konnte man sich nur für das Verhalten einiger Personen schämen. Ich hoffe sehr, dass sich der Verein aktiv mit diesen Ereignissen auseinandersetzt und bis zum Beginn der Saison in Liga 2 auch Antworten und Konzepte liefern kann."
18.20 Uhr: Die Dresdner Feuerwehr kümmert sich am Stadion um Verletzte, es wurden mehrere Sammelstellen eingerichtet, wo die die medizinische Erstversorgung
durchgeführt wird. Die ersten Patienten sind bereits mit Rettungswagen in
umliegende Krankenhäuser transportiert worden. Derzeit sind etwa 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst
im Einsatz.
18.09 Uhr: Auf der Lennéstraße und im Großen Garten sind die Überreste der Straßenschlacht-ähnlichen Attacken auf die Polizei zu sehen: ein Scherbenteppich, dazwischen Pyroreste und Wasserlachen, die so langsam wegtrocknen.
Gegen 18 Uhr: Dynamo-Spieler Marco Hartmann meldet sich per Twitter zu Wort:
17.50 Uhr: Die Einsatzkräfte sind inzwischen von der Lennéstraße bis zum Straßburger Platz vorgerückt. Die Lage hat sich etwas beruhigt, bleibt aber angespannt. Beobachter vor Ort sprechen von 400 bis 800 Gewalttätern, die dort immer noch unterwegs sind.
17.40 Uhr: Polizeisprecher Thomas Geithner erklärt auf Nachfrage, dass elf Polizisten beim Einsatz verletzt wurden. Sächsische.de-Reporter berichten indes von beschädigten Polizeiautos im Bereich Lingnerallee/Blüherpark, bei denen die Seitenspiegel, Kennzeichen sowie Türgriffe abgerissen wurden.
17.28 Uhr: Die Dresdner Feuerwehr löst MANV-Alarm aus, das steht für Massenanfall von Verletzten. "Durch die Ausschreitungen im Lichte des Fußballspiels im Rudolf-Harbig-Stadion sind zahlreiche Verletze zu versorgen. Wir bauen die dafür notwendige Infrastruktur auf", meldet die Feuerwehr.
Der Abschnitt Lennéplatz, Lennéstraße und Straßburger Platz ist weiterhin großräumig gesperrt. Der Polizei steht eine wütende Menge von rund 500 Personen gegenüber, immer wieder werden die Beamten mit Flaschen und Pyrotechnik beworfen. Gemeldet wird außerdem ein verletzter Journalist: ein Fotoreporter, der beim Einsatz rund um das Stadion offenbar gezielt angegriffen wurde.
17.15 Uhr: Die Eskalation vonseiten aggressiver Fans hält an. Polizeisprecher Marko Laske spricht von einer enormen Gewaltbereitschaft, die den Einsatzkräften entgegenschlägt. "Wir werden seit 15.30 Uhr permanent und vehement angegriffen." Die Situation ist weiterhin angespannt. "Da zwischenzeitlich Baustellenabsperrungen auf die Lennéstraße in Dresden gezogen wurden, haben wir unseren Sonderwagen zur Beräumung der Straße vorgezogen", twittert die Polizei.
17.00 Uhr: Der Straßburger Platz ist mittlerweile großräumig abgesperrt, auch die Straßenbahnen fahren nicht mehr, teilt die Dresdner Verkehrsbetriebe mit.
16.43 Uhr: Einige Fans bewaffnen sich mit Latten und Absperrgittern, mithilfe der Wasserwerfer werden gewaltbereite Fans weiter zurückgedrängt. "Wir versuchen die Konfrontation zu vermeiden. Daher ziehen sich Einsatzkräfte immer wieder zurück, müssen sich jedoch aufgrund anhaltender Angriffe immer wieder Platz verschaffen. Noch immer bildet die Lennéstraße in Höhe der Helmut-Schön-Allee einen Einsatzschwerpunkt", meldet die Polizei via Twitter.
16.35 Uhr: Vor dem Stadion sind immer noch Wasserwerfer im Einsatz, drängt die Fans Richtung Straßburger Platz zurück. Inzwischen wird über die Menschenmenge spekuliert, von bis zu 10.000 ist vor Ort die Rede.
Die Situation am Stadion sei sehr angespannt, sagt Polizeisprecher Marko Laske. Polizisten werden von gewaltbereiten Fans mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik angegriffen. "Es hat bereits verletzte Kollegen gegeben", so Laske. Krankenwagen sind mit Blaulicht unterwegs. Es gibt auch verletzte Fans.
16.30 Uhr: Einer der Köpfe der Mannschaft ist Kevin Broll, zum 18. Mal im 37. Spiel blieb Dynamos Torwart heute ohne Gegentreffer. Er sei überglücklich und werde die Sau rauslassen, stellt aber die Mannschaft in den Vordergrund: "Wir waren einfach eine Sportgemeinschaft, haben Dynamo Dresden gelebt. Klar gab es mal ein paar Momente, aber wir sind immer wieder rausgekommen. Das spricht für die Mentalität und die Ruhe einiger hier. Wir haben einfach eine unglaubliche Qualität", sagt Broll.
16.18 Uhr: Kurzer Blick auf die Tabelle: 1. Dynamo Dresden! Mit nun 72 Punkten haben die Schwarz-Gelben vier Zähler Vorsprung auf den Tabellendritten Ingolstadt - und ist damit nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen. Zweiter ist der FC Hansa Rostock mit 70 Punkten, muss also noch bangen. Chancen hat auch noch der Vierte 1860 München - nach dem 2:2 gegen Bayern II allerdings nur noch auf Relegationsrang drei.
16.14 Uhr: Heiko Scholz ist biergeduscht-zufrieden: "Wir haben nichts vorbereitet, werden aber feiern", sagt Dynamos Co-Trainer. Er hebt das Alter der Mannschaft hervor mit vielen jungen Spielern. "Wenn die zusammenbleibt, lässt sich etwas aufbauen."
16.07 Uhr: Vor dem Stadion verlagert sich das Geschehen offenbar vom Großen Garten in Richtung Straßburger Platz, also weg vom Stadion. Die Stimmung ist aufgeheizt, Wasserwerfer sind im Einsatz, es riecht nach Tränengas. Viele Fans machen sich auf den Heimweg - mit der Enttäuschung, die Mannschaft nicht sehen zu können. Das, wie Dynamo schon vor dem Spiel betont hat, verbieten die Corona-Schutzmaßnahmen und die DFB-Hygieneregeln. Einige der gefrusteten Fans wissen noch nicht einmal, wie das Spiel genau endete.
16.05 Uhr: "Jetzt fällt der ganze Druck ab, wir haben die ganze Saison darauf hingearbeitet", sagt Kapitän Yannick Stark, und er meint: "Der Zusammenhalt hat uns stark gemacht, wir haben so viel weggesteckt. Umso höher ist der Erfolg zu bewerten. Das wird die beste zweite Liga, die es wahrscheinlich jemals gab. Und wir als Dynamo gehören auf jeden Fall dazu."
16.01 Uhr: "Gelb mit Bier steht mir gut", meint Trainer Alexander Schmidt mit Aufstiegsshirt am TV-Mikrofon. "Ich muss auch meinen Vorgänger loben, es ist auch sein Verdienst. Er stand so lange mit der Mannschaft an der Tabellenspitze. Viele Grüße an Dich, Markus. Wir haben es nach Hause gebracht", sagt Schmidt.
Und er selbst, bleibt er bei Dynamo? "Ich glaube, es gibt es gutes Ende", sagt Schmidt, aber kein Wort mehr.
16.00 Uhr: Die Mannschaft formiert sich zum Siegerfoto. Und der Stadion-DJ spielt die Vereinshymne, das Lied vom Zwölften Mann. Es fließen Bier und Tränen.
15.55 Uhr: Im Stadion tanzt die Mannschaft, aus den Lautsprecherboxen tönt "So sehn Sieger aus". Es gibt Bierduschen und Tanzrunden im Mittelkreis. Vor dem Stadion fliegen Flaschen und Pyrotechnik, die Polizei hat einen Wasserwerfer aufgefahren.
4:0-Heimsieg - wie Dynamo den Aufstieg perfekt machte
90. Minute: Vlachodimos trifft zum 4:0 - und dann ist sofort Schluss.
89. Minute: Noch gut 60 Sekunden - und an der Seitenlinie werden schon die Aufstiegsshirts verteilt.
86. Minute: Erster (!) Eckball für Dynamo - und fast das 4:0. Kwadwo verfehlt mit seinem Kopfball knapp das Tor.
83. Minute: Im Stadion passiert bis zum Schlusspfiff wohl nichts mehr. Das Spiel ist gelaufen, der Aufstieg perfekt. In München hat 1860 indes das 2:0 gegen Bayern II erzielt, aber wie gesagt, dass muss Dynamo alles nicht mehr kümmern.
75. Minute: Fünfter und damit letzter Wechsel: Marvin Stefaniak ersetzt Torschütze Mörschel. Kurz zuvor hatte Hosiner die große Chance zum 4:0 auf dem Fuß, scheiterte aber am Torwart.
68. Minute: Vor dem Stadion wird jetzt massiv Pyrotechnik abgebrannt, das Donnern der Böller ist deutlich auch im Stadion zu hören. Zudem versuchen Fans, die großräumigen Absperrungen zu durchbrechen. Doch der Polizei-Riegel scheint zu halten. Einige Bengalos fliegen auch in Richtung Einsatzkräfte.
67. Minute: Platzverweis für Türkgücü. Nach Foulspiel gegen Dynamos Kapitän Yannick Stark sieht Aaron Berzel die Gelb-Rote Karte. Gegen zehn Münchner dürfte nun erst recht nichts mehr passieren, was dem Aufstieg entgegen spricht.
64. Minute: Noch sind gut 25 Minuten zu spielen, doch der Aufstieg dürfte nun feststehen. Dynamo spielt in der nächsten Saison nach einem Jahr Abstinenz wieder in der 2. Bundesliga.
62. Minute: Als das Spiel endgültig einschlafen wollte, kommt der Wachmacher: Dynamo führt 3:0, diesmal trifft Heinz Mörschel nach Ablage von Hosiner. Überlegt schiebt Dynamos erster Dominikaner zur endgültigen Entscheidung ein.
60. Minute: Der vierte Wechsel bei Dynamo: Leroy Kwadwo kommt für Chris Löwe.
57. Minute: Kaum im Spiel legt Hosiner für Daferner auf - der diesmal aber aus guter Position deutlich über das Tor schießt.
P.S.: In München steht es 2:1, Bayern II führt wieder gegen 1860.
56. Minute: Der nächste Wechsel bei Dynamo: Torschütze Königsdörffer verabschiedet sich, für ihn kommt Philipp Hosiner, der gestern übrigens seinen 32. Geburtstag feierte.
50. Minute: Eine Art Saisonfazit zieht Dynamos verletzter Torwart Patrick Wiegers, einer der dienstältesten Spieler im Verein: "Am Anfang der Saison haben wir uns eingeschworen, dass es nur gemeinsam geht. In den letzten Jahren habe ich selbst erlebt, dass es nicht funktioniert, wenn man eigenes Süppchen löffelt. Die kleinen Dinge summieren sich zu großen Ganzen. Und wir freuen uns, wenn wir das in der zweiten Hakbzeit für alle abschließen können", sagt Wiegers.
Und er freut sich auf das, was nach dem Schlusspfiff passiert: "Ich durfte es ja schon zweimal erleben. Einmal mit Regensburg in der Relegation, mit Dynamo ist das noch ganz was anderes, weil drumherum noch viel mehr passiert. Das ist ein Erlebnis, das man nicht vergessen wird."
46. Minute: Die zweite Halbzeit hat begonnen, mit zwei Wechseln bei Dynamo. Panagiotis Vlachodimos und Niklas Kreuzer sind im Spiel für Jonathan Meier und Agyemang Diawusie.
Halbzeit: Noch der Nachtrag aus München, der Vollständigkeit halber: 1860 hat gegen Bayern II ausgeglichen. Es steht 1:1 im Stadtduell. Aber das muss im Dynamoland niemanden mehr interessieren.
Halbzeit: "Ich habe die ganze Woche schon gefiebert. Es ist ein großes Spiel, dass für die Region, den Verein und vor allem für die Fans wichtig ist", sagt Dynamo-Legende Ulf Kirsten. Inmitten der Euphorie verweist er auf den Anteil von Ex-Trainer Kauczinski. "Der Trainerwechsel war sicherlich ein Effekt. Man darf aber nicht vergessen, dass Markus Kauczinski auch eine super Arbeit abgeliefert hat. Der Verein hat zum richtigen Zeitpunkt reagiert. Dann war direkt wieder ein Schwung da und man ist souverän an die Spitze gekommen."
Halbzeit: Läuft alles nach Plan, und offenbar ist auch die Polizei bislang zufrieden. Die Lage rund um das Stadion, wo sich mittlerweile gut 1.000 Fans versammelt haben, sei weitgehend ruhig und entspannt.
45. Minute + 2: Halbzeit im Stadion. Dank konsequenter Chancenverwertung, einer Stärke in der Mitte der Saison, die Dynamo an die Tabellenspitze brachte, führen die Schwarz-Gelben mit 2:0.
42. Minute: Im Spiel gibt es einige Verletzungsunterbrechungen. Und jetzt mal wieder eine Chance, wieder für Dynamo. Julius Kade kommt aus guter Position zum Schuss, verfehlt das Tor aber knapp.
35. Minute: Bei Türkgücü scheint damit erst mal die Luft raus. Wenn Dynamo das konzentriert zu Ende bringt, steht der Aufstieg fest.
33. Minute: Ausgerechnet Daferner und Königsdörffer treffen diesmal wieder - zwei der prägendsten Spieler in der Saison, die zuletzt allerdings ausgebremst wurden von Formkrisen, Gelbsperre, Corona. Nun melden sie sich zurück, genau zum richtigen Zeitpunkt.
27. Minute: Nächste Chance, nächstes Tor - 2:0 für Dynamo. Ransford Yeboah-Königsdörffer, in der Vorwoche just in dieser Minute nach Corona-Erkrankung entkräftet ausgewechselt, läuft seinem Gegenspieler auf und davon, lässt ihn dann wieder rankommen, tänzelt ihn aus und schiebt den Ball am Torwart vorbei ins Tor.
18. Minute: Das ist der erhoffte wie gewünschte Auftakt und Spielverlauf aus Sicht der Dresdner - auch der vielen vor dem Stadion. Gut zu hören durch die Böller. Die Polizei erinnert mit Durchsagen an das Tragen des Mund-Nase-Schutzes und fordert, das Abbrennen von Pyrotechnik zu unterlassen.
15. Minute: Dynamo führt mit 1:0, und der Aufstieg ist so nah wie nie in dieser Saison. Torjäger Christoph Daferner nutzt eine missglückte Rückgabe, läuft allein auf den Torwart zu und lupft den Ball ins Tor.
11. Minute: Nachricht aus München, wo im Stadtduell Dynamos Rivale 1860 zeitgleich auf Bayern II trifft. Und die Reserve des Rekordmeisters führt mit 1:0 gegen den Tabellenvierten. Für Dynamo ändert das aber nichts daran, gewinnen zu müssen, wenn man heute aufsteigen möchte.
6. Minute: Beide Mannschaften lassen es erst mal ruhig angehen, wobei Dynamo versucht, die Spielkontrolle zu übernehmen.
1. Minute: Nach 15 Sekunden schon gibt es den ersten Eckball - für Türkgücü. Die Gäste sind als Tabellenzwölfter nach Dresden gekommen und de facto mit dem letzten Aufgebot. Viele Spieler sind verletzt, darunter die Stars Sararer und Sliskovic. Dafür gibt es ein Wiedersehen mit Ex-Dynamo Lucas Röser, der im Januar von Kaiserslautern nach München wechselte. Ach ja, der Eckball brachte nichts ein.
14.04 Uhr: Das Spiel läuft.
14.02 Uhr: Die Mannschaften sind auf dem Platz, Dynamo schwört sich im Kreis noch einmal ein.
Das passierte vor dem Anpfiff:
13.55 Uhr: In fünf Minuten geht es los - im Stadion. Dynamos Ehrenspielführer Ulf Kirsten ist da und lobt die große Qualität, die in der Mannschaft steckt. Trainer Schmidt erzählt, dass kurz vor dem Anpfiff noch ein Video in der Kabine gezeigt wurde mit Botschaften an die Spieler von ihren Frauen und Freundinnen sowie den Eltern. "Das war sehr emotional", sagt Schmidt, und er betont, voller Vorfreude zu sein.
13.35 Uhr: Im Stadion laufen die letzten Vorbereitungen, die Mannschaften sind bei der Erwärmung. Botschaften in Form von Bannern oder Plakaten gibt es nicht. Vor dem Stadion sammeln sich immer mehr Fans, jetzt vor allem im vorderen Teil des Großen Gartens. Die Polizei positioniert sich am Eingang. Die dortige Lokalität "Torwirtschaft" bietet Bier und Bratwurst an, versucht aber Dynamo-Fans abzuweisen.
In der Nähe des Gäste-Eingangs am Stadion wird eine Gruppe von etwa 15 Personen von der Polizei aufgehalten, die Personalien aufgenommen und fotografiert. Immer öfter wird rund ums Stadion nun auch Pyrotechnik gezündet.
13.25 Uhr: Die Bundespolizei Pirna ist am Hauptbahnhof im Einsatz. Dort hat sie rund 100 Personen kontrolliert, die aus Ostsachsen angereist waren. Zwei hatten Pyrotechnik dabei, die ihnen abgenommen wurde. Pressesprecher Holger Uhlitzsch appellierte noch einmal an alle Fans, das Spiel zuhause zu schauen und bei einem Sieg von Dynamo Dresden dort zu feiern.
13.12 Uhr: Die Polizei ruft am Straßburger Platz wiederholt die Fans dazu auf, sich zu verteilen, ansonsten würden Ordnungswidrigkeiten festgestellt werden. Deeskalationsteams sprechen mit den Fans. Unterstützung gibt es inzwischen auch aus der Luft. Ein Polizeihubschrauber kreist über das Stadtgebiet und liefert Live-Bilder für den Führungsstab der Einsatzkräfte.
13.05 Uhr: Vor dem Stadion wird es langsam voller. An der Straßenbahnhaltestelle Straßburger Platz (gegenüber Gläserne Manufaktur) sammeln sich zunehmend mehr Fans. Die Polizei ruft zur Einhaltung des Mindestabstands von 1,50 Meter auf.
13.00 Uhr: Eine Stunde vor dem Anpfiff gibt es die Aufstellungen. Dynamo bestreitet das Aufstiegsspiel mit dieser Anfangself: Broll - Königsdörffer, Knipping, Ehlers, Löwe - Kade, Stark - Diawusie, Mörschel, Meier - Daferner. Das sind zumindest die Namen.
Ob sich das taktisch auf dem Platz dann auch so darstellt, warten wir mal ab. Dynamos Trainer ist diesbezüglich immer für Überraschungen gut. Fakt ist: Die Mannschaft ist nominell einmal mehr sehr offensiv ausgerichtet. Auswechselspieler sind: Kiefer (Tor), Kwadwo, Kreuzer, Vlachodimos, Stefaniak, Sohm, Hosiner.
12.50 Uhr: Auch im nun nicht mehr ganz leeren Stadion tut sich was. Die Mannschaften kommen zur sogenannten Platzbegehung.
12.30 Uhr: Nicht nur Dynamo, das haben alle Beteiligten in den vergangenen Tagen immer wieder betont, ist bestens vorbereitet. Auch die Polizei ist rund um das Rudolf-Harbig-Stadion im Großeinsatz, insgesamt sollen bis zu elf Hundertschaften im Einsatz sein. Polizeiauto an Polizeiauto steht an der bereits gesperrten Lennéstraße. Fans sind auch schon da, vereinzelte aber, keine Gruppen.
Dynamo hatte am Freitag noch einmal öffentlich dazu aufgerufen, nicht zum Stadion zu kommen. "Am Rudolf-Harbig-Stadion wird es keine Möglichkeit geben, das Spiel zu schauen oder in unmittelbarer Nähe zu verfolgen. Eine klassische Aufstiegsfeier wird im Falle eines Sieges nicht stattfinden. Leider lässt die aktuelle Gesetzes- und Verordnungslage bis Ende Mai in Sachsen keinerlei Veranstaltungen zu. Dynamo Dresden macht hier keine Ausnahme", heißt es dazu in der Pressemitteilung des Vereins.
So haben wir vorab berichtet:
Wie der Aufstieg und damit die direkte Rückkehr in die zweite Liga am vorletzten Spieltag gelingt? Eigentlich ganz einfach: mit einem Heimsieg gegen Türkgücü. Dann wäre mit 72 Punkten mindestens Platz zwei sicher. "Wir wissen um die Bedeutung, aber wir haben alles in der eigenen Hand", sagt Mittelfeldspieler Niklas Kreuzer, mit kurzer Unterbrechung seit 2014 bei Dynamo, und er betont: "Die Jungs sind heiß genug, da muss man jetzt keine Brandreden mehr halten."
Allerdings sind die Dresdner vor ihrem Spiel noch nicht durch. Hansa Rostock hat durch einen 1:0-Sieg in Unterhaching am Samstag zunächst mit nun 70 Zählern die Tabellenführung übernommen. Der FC Ingolstadt wahrte seine Chance im Aufstiegsrennen durch ein klares 5:1 beim MSV Duisburg und hat mit nun 68 Punkten den TSV 1860 München von Relegationsrang drei verdrängt. 1860 spielt am Sonntag zeitgleich mit Dynamo gegen Bayern München II.
Falls es am Sonntag nicht klappen sollte, hat Dynamo noch zwei weitere Chancen: am letzten Spieltag in Wiesbaden oder über die Relegation gegen den Drittletzten der zweiten Liga. Das wäre nach derzeitigem Stand Eintracht Braunschweig. Der Trainer hat jedenfalls volles Vertrauen in seine Mannschaft. "Unsere Truppe ist stark", sagte Schmidt. "Ich bin davon überzeugt, dass wir am Sonntag mit dieser Spielfreude,
diesen Emotionen und der Energie, die diese Stadt auf uns ausstrahlt, in
das Spiel gehen. Dann sieht es sehr gut aus."
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