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Zweite Liga: Kiel bleibt, Ingolstadt kommt

Nach der Relegation stehen alle Gegner für Dynamo fest: Holstein schafft es gegen den 1. FC Köln nicht, Ingolstadt mit dem Dresdner Stefan Kutschke steigt auf.

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Der Jubel der Aufsteiger: Ex-Dynamo Stefan Kutschke (M.) hat sich mit dem FC Ingolstadt in der Relegation zur 2. Bundesliga beim VfL Osnabrück durchgesetzt.
Der Jubel der Aufsteiger: Ex-Dynamo Stefan Kutschke (M.) hat sich mit dem FC Ingolstadt in der Relegation zur 2. Bundesliga beim VfL Osnabrück durchgesetzt. © Foto: dpa/Friso Gentsch

Osnabrück. Der FC Ingolstadt steigt in die 2. Liga auf. Die Oberbayern verloren zwar am Sonntag das Rückspiel der Relegation beim Fußball-Zweitligisten VfL Osnabrück mit 1:3 (1:2), setzten sich aber dank des 3:0-Erfolges im Hinspiel am Ende durch. In den vergangenen zwei Jahren waren die "Schanzer" zweimal in den Relegationsspielen gescheitert, nun kehrt die Mannschaft mit Ex-Dynamo Stefan Kutschke ins Fußball-Unterhaus zurück.

Vor den kurzfristig erlaubten und den VfL heißblütig anfeuernden 2.000 Zuschauern an der Bremer Brücke mussten die Ingolstädter aber auch diesmal viel leiden. Schon nach 20 Minuten hatten die Niedersachsen durch Marc Heider (6./20.) zwei von drei Gegentoren aus dem Hinspiel aufgeholt. Zu diesem Zeitpunkt fehlten ihnen nur noch ein Treffer zur Verlängerung und zwei zum Klassenerhalt. Die lautstarken Fans und die Ingolstädter Nerven beruhigten sich erst wieder, als Filip Bilbija überraschend zum 1:2 traf (31.). Jetzt brauchte Osnabrück wieder drei Tore, von denen Etienne Amenyido (78.) aber nur noch eines gelang.

Dabei hatte der VfL nichts unversucht gelassen, um die hohe Niederlage vom Donnerstag noch wettzumachen. Vor dem Anpfiff wurde der Katja-Ebstein-Schlager "Wunder gibt es immer wieder" über die Stadionlautsprecher gespielt. Und dann machten die 2.000 Zuschauer, die von der niedersächsischen Landesregierung kurzfristig im Rahmen eines Modellprojekts zur Öffnung von Freizeit- und Kulturveranstaltungen zugelassen worden waren, auch noch einen Lärm, als stünden 20.000 von ihnen auf den Tribünen der Bremer Brücke.

Den FCI schüchterte diese Atmosphäre spürbar ein. Sein Gegenmittel hatte nichts mit spielerischer Raffinesse oder besonderer Nervenstärke zu tun, erwies sich aber als wirkungsvoll: Denn die Gäste trugen immer mehr Nickeligkeiten und kleine Fouls in dieses Spiel und brachen dadurch ein wenig die Osnabrücker Welle. Für den VfL war es nach 2009 gegen Paderborn sowie 2011 und 2013 jeweils gegen Dynamo die vierte Pleite in der Relegation.

Für Köln geht´s gut, für Kiel ein Wunder zu wenig

„Et hätt noch immer jot jejange“ – der 1. FC Köln hat Paragraf 3 des kölschen Grundgesetzes wieder einmal bestätigt und den Klassenerhalt in der Bundesliga über die Relegation doch noch gesichert. „Es fällt unheimlich viel von einem ab. Wir haben bis zuletzt daran geglaubt“, sagte Torwart Timo Horn nach dem überzeugenden 5:1-Sieg im Rückspiel bei Holstein Kiel am Samstag. Zu Hause hatte der FC noch mit 0:1 verloren. „Irgendwie hat sich das durch die Saison gezogen: Immer wenn wir mit dem Rücken zur Wand standen, haben wir so Spiele abgeliefert wie heute“, sagte Kapitän Jonas Hector.

Mit einer Bierdusche verabschieden die Spieler des 1. FC Köln ihren Trainer, denn nach dem Klassenerhalt über die Relegation geht Friedhelm Funkel wieder in den Ruhestand. Mal sehen, für wie lange diesmal.
Mit einer Bierdusche verabschieden die Spieler des 1. FC Köln ihren Trainer, denn nach dem Klassenerhalt über die Relegation geht Friedhelm Funkel wieder in den Ruhestand. Mal sehen, für wie lange diesmal. © dpa/Carmen Jaspersen

Erst am letzten Spieltag hatte sich seine Mannschaft durch das 1:0 gegen Schalke 04 noch auf den Relegationsplatz 16 gerettet. Nun steht ein Umbruch an. Der als Retter in der Not geholte Friedhelm Funkel verabschiedete sich wieder in den Trainer-Ruhestand, sein Nachfolger steht mit dem ehemaligen Paderborner Steffen Baumgart bereits fest. Doch der Kader muss sich auch aus finanziellen Gründen noch aufstellen. Als Neuzugang steht Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic von Rapid Wien fest, nach Medienberichten soll auch Torhüter Marvin Schwäbe, von 2016 bis 2018 bei Dynamo Dresden, vom dänischen Meister Bröndby Kopenhagen kommen. Darüber hinaus steht der Schalker Mark Uth offenbar vor einer Rückkehr zum FC.

Für die durch zwei Corona-Quarantänen und elf Spiele in etwas mehr als einem Monat gebeutelten Kieler war es am Ende „ein Wunder zu wenig“, wie Trainer Ole Werner sagte.

Damit bleibt Kiel in der neuen Saison auch ein Gegner für Aufsteiger Dynamo.

Das ist die neue 2. Bundesliga:

SG Dynamo Dresden, FC Hansa Rostock, FC Erzgebirge Aue, Werder Bremen, FC Schalke 04, Holstein Kiel, Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf, Karlsruher SC, Darmstadt 98, 1. FC Heidenheim, SC Paderborn, FC St. Pauli, 1. FC Nürnberg, Hannover 96, Jahn Regensburg, SV Sandhausen, FC Ingolstadt. (dpa, SZ)

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