Dynamo
Merken

Dynamo will den Deckel draufmachen

Die Dresdner spielen am Sonntag gegen Türkgücü München, den Ex-Verein des Trainers. Alexander Schmidt erklärt, wie sie diese entscheidende Partie angehen.

Von Sven Geisler
 3 Min.
Teilen
Folgen
Dynamos Trainer Alexander Schmidt spürt eine große Vorfreude auf das Spiel, mit dem Dynamo den Aufstieg perfekt machen kann.
Dynamos Trainer Alexander Schmidt spürt eine große Vorfreude auf das Spiel, mit dem Dynamo den Aufstieg perfekt machen kann. © dpa/Robert Michael

Dresden. Nach gut 20 Minuten wird es Alexander Schmidt ein wenig zu viel und wohl zu theoretisch. "Wir sollten nicht so viele Worte und so viel Theater um dieses Spiel machen", sagt Dynamos Trainer. Schließlich ist die Ausgangslage eindeutig: Mit einem Sieg gegen Türkgücü München am Sonntag im eigenen Stadion, wenngleich vor leeren Rängen, können die Dresdner den Aufstieg und damit die direkte Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga perfekt machen.

Dann ist es egal, wie die Konkurrenten am Samstag (Rostock und Ingolstadt) gespielt haben oder parallel (1860 München) spielen. "Das sind die Momente, auf die du dich freust, für die du lebst", meint Schmidt, der als Nachfolger von Markus Kauczinski erst seit 18 Tagen im Amt ist - und so viel bewegt hat. Vor allem hat der 52 Jahre alte Oberfranke der Mannschaft den Glauben und das Vertrauen in die eigene Stärke wiedergegeben, was durch die Erfolge gestärkt wird: drei von vier Spielen in der 3. Liga gewonnen, dazu im Sachsenpokal mit einem Team aus Anschlussspielern und Junioren das Halbfinale erreicht - und noch kein Gegentor kassiert.

Dass Schmidt nun mit Dynamo ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein Türkgücü, bei dem er Anfang Februar entlassen worden ist, gehört wohl zu den Geschichten, die den Fußball so interessant machen. "Die Freistellung empfand ich als Witz", sagt er, aber: "Ich bin sehr, sehr froh, bei Dynamo zu sein. Das ist ein geiler Klub, eine tolle Stadt, überragende Fans."

"Unsere Truppe ist so stark"

Er habe zur Mannschaft von Türkgücü, bei der mit Sercan Sararer der laut Schmidt "vielleicht beste Spieler der 3. Liga" fehlt, nach wie vor einen guten Draht. "Sie werden uns alles abverlangen", meint er, sagt aber klipp und klar: "Wir respektieren den Gegner, sollten uns aber nicht zu viel den Kopf zerbrechen über Türkgücü. Unsere Truppe ist so stark. Ich bin davon überzeugt, dass wir am Sonntag mit dieser Spielfreude, diesen Emotionen und der Energie, die diese Stadt auf uns ausstrahlt, in das Spiel gehen. Dann sieht es sehr gut aus."

Das trifft auch aufs Personal zu, denn außer Patrick Weihrauch, der im Aufbautraining ist, und den Langzeitverletzten Marco Hartmann, Sebastian Mai und Patrick Wiegers sowie Paul Will mit Gelb-Sperre sind alle einsatzbereit, also auch jene, die im Sachsenpokal gegen Bischofswerda am Mittwoch gespielt haben sowie Julius Kade nach seiner Muskelverletzung.

Nachdem die Partie von Samstag auf Sonntag verlegt worden ist, hat Schmidt der Mannschaft am Donnerstag einen zusätzlichen freien Tag gegönnt. Die Belastung in dieser nun langen Woche sollte nicht zu hoch werden, "damit wir am Sonntag topfit sind". Ansonsten werde er aber in der Vorbereitung nichts Außergewöhnliches machen. Das Video von den Feiern nach dem Aufstieg 2016 wurde ihm und der Mannschaft aber schon gezeigt. "Das hat uns sehr gepusht, überragend", meint Schmidt.

Und auch wenn diesmal die Pandemie keine Party mit den Fans zulässt und die Sicherheitsbehörden noch diskutieren, wie sie die Anhänger vom Stadion fernhalten, würde ein Erfolg am Sonntag eine Welle der Begeisterung in und um Dresden auslösen. "Wir haben zehn Monate auf dieses Ziel hingearbeitet", sagt Offensivspieler Panagiotis Vlachodimos - und er erklärt stellvertretend für die Mannschaft: "Jetzt wollen wir den Deckel drauf machen, darauf freut sich jeder riesig."

Alles Wichtige und Wissenswerte rund um Dynamo - kompakt jeden Donnerstagabend im Newsletter SCHWARZ-GELB, und immer mit Gewinnspiel. Jetzt hier kostenlos anmelden.