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Dynamos Trainer will Tempo und Teamgeist

Unter Alexander Schmidt kehren Profis zurück, die lange schon nicht mehr gespielt hatten. Auch Marvin Stefaniak macht er Hoffnung. Das liegt am neuen Spielstil.

Von Tino Meyer
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Ruhig an der Seitenlinie sitzen oder auch stehen, für Alexander Schmidt ist das nichts. Dynamos neuer Trainer meint: "Ich bin vom Typ her so, dass ich meine Mannschaft gerne coache."
Ruhig an der Seitenlinie sitzen oder auch stehen, für Alexander Schmidt ist das nichts. Dynamos neuer Trainer meint: "Ich bin vom Typ her so, dass ich meine Mannschaft gerne coache." © osnapix

Kaiserau. Dynamos Tage im Teamhotel lassen sich mit wenigen Worten zusammenfassen: Regeneration, Schlaf, Physiotherapie, Essen, Gespräche - und Spielen, allerdings nicht auf dem Platz. "Die Werwölfe von Düsterwald" sind gerade angesagt wie nie, auch im Mannschaftskreis. "Gefühlt sprechen die Spieler den halben Tag darüber. Finde ich aber gut. Das ist gut für die Gemeinschaft", sagt Cheftrainer Alexander Schmidt, der alles daran setzt, dass jetzt nur nicht zu viel nachgedacht, gegrübelt oder gar noch auf die Tabelle geschaut wird. Dynamo ist Spitzenreiter - das kann und muss als Information reichen.

Fußball generell und speziell der Aufstiegskampf, so der Tenor des seit einer Woche im Amt befindlichen Augsburgers, entscheidet sich schließlich nun mal im Kopf. Mentale Frische ist für Schmidt entscheidend. Der Rest, möchte man hinzufügen, ergibt sich dann von allein.

Trainiert wird in der Sportschule Kaiserau, wo sich Dynamo einquartiert hat für die Auswärtspartien gegen Uerdingen am vergangenen Samstag (in Lotte) und an diesem Dienstag, 19 Uhr, gegen Verl (in Paderborn), zudem nur dosiert aufgrund des eng getakteten Spielplans. Sieben Begegnungen in 22 Tagen sind zu absolvieren - und damit gegen Verl sozusagen Bergfest.

Die Bilanz bislang: Nach der 0:3 gegen Halle (verbunden mit der Entlassung von Markus Kauczinski als Cheftrainer) haben die Dresdner mit Schmidt zweimal gewonnen, 1:0 gegen Duisburg am vergangenen Mittwoch sowie drei Tage später 2:0 gegen Uerdingen.

Starkreden gehört zum Ansatz von Schmidt dazu

Auffällig ist, dass der neue Trainer auf Spieler setzt, die zuletzt kaum noch eine oder gar keine Rolle mehr spielten, allen voran Panagiotis Vlachodimos. Schmidt holte aber nicht nur den 29-jährigen Deutsch-Griechen zurück auf den Platz ("Er kann ein entscheidender Faktor sein"), auch Agyemang Diawusie gehörte gegen Uerdingen wieder zur Startformation und zudem Philipp Hosiner. "Wir brauchen gute Qualität nach vorne. Und ich habe das Gefühl, dass wir verschiedene Spieler unter den ersten Elf haben sollten", meint Schmidt. Die drei Genannten dürfen sich angesprochen fühlen - und vielleicht auch der Ex-Trainer, in dessen System sie nicht wirklich passten.

Schmidt nennt zudem Marvin Stefaniak, bezeichnet den bislang enttäuschenden Rückkehrer als "sehr guten Spieler" und stellt ihm baldige Einsätze in Aussicht - nachdem er zuletzt nicht eingewechselt wurde. Starkreden gehört unbedingt zu Schmidts Ansatz hinzu. "Er soll geduldig bleiben. Ich bin sicher, dass er seine Qualität unter Beweis stellen kann. Seine Zeit wird jetzt kommen", sagt der 52-Jährige über Stefaniak und betont: "Wir müssen die komplette Kaderbreite ausnutzen." Und die bis zu fünf Auswechslungen, die pro Spiel möglich sind.

Denn eines stellt der Trainer auch klar: Am laufintensiven Spielstil will er festhalten, trotz der Spiele im Drei-Tage-Rhythmus. "Wir werden die Intensität und das Tempo hochhalten. Ich will giftige Zweikampfführung sehen und dass sich die Spieler aktiv einbringen", erklärt er und ist deshalb auch froh über die zunehmenden Alternativen. Von den bis zu elf Spielern, die mal auf der Ausfallliste standen, sind nur noch fünf geblieben: die Langzeitverletzten Marco Hartmann, Patrick Weihrauch, Robin Becker, Patrick Wiegers und Maximilian Großer.

"Das hilft sehr, aber wie müssen die Verletzten und Erkrankten Stück für Stück wieder heranführen", sagt Schmidt und meint: "Wenn wir unsere Mannschaft wieder beisammenhaben, dann haben wir die Qual der Wahl und noch mehr Qualität."

Wer gegen Verl spielt, entscheidet Schmidt nach dem Abschlusstraining in der Sportschule. Nicht infrage kommen Ransford Königsdörffer und Pascal Sohm, die nach ihrer Corona-Quarantäne noch Trainingsrückstand haben. "Wir werden das Beste aufs Feld bringen", verspricht der Trainer.

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