Dresden. Die Frage stellt sich, allerdings nicht für Markus Kauczinski. Dynamos Trainer sieht weder Anzeichen noch einen Grund, warum seine Mannschaft nach dem klaren 4:0-Sieg im Spitzenspiel gegen Ingolstadt nachlassen sollte. Dabei ist die Gefahr durchaus gegeben, den nächsten Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Der SV Meppen steht derzeit auf Platz 13, zudem haben die Dresdner das Hinspiel souverän mit 3:0 gewonnen.
"Das ist kein Kontrastprogramm", hält Kauczinski dagegen - und eine flammende Rede, warum die Mannschaft gerade jetzt nicht lockerlassen kann und darf. "Wir sind noch nicht auf der Zielgeraden, aber schon in der Kurve. Jetzt gilt es einfach zu kapieren, dass es kein Zurücklehnen gibt. Es gibt nur ein Gaspedal - und das ist durchgetreten", sagt der 51-Jährige bei der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag. Er habe kein Indiz dafür und keinen Grund anzunehmen, dass sich jemand zurücklehnen oder nicht alles geben werde. "Wir wissen, wie eng und wie hart alles ist", betont er.
Nachdem die Verfolger am Mittwoch ihre Nachholspiele absolviert
haben, ist die Tabelle an der Spitze der 3. Fußball-Liga bereinigt: Die Mannschaften auf
den ersten sechs Plätzen haben alle 26 Spiele absolviert, Dynamo liegt
mit 51 Punkten vor Ingolstadt (47) und Hansa Rostock (45). Dahinter
lauern Wehen Wiesbaden (44), der 1. FC Saarbrücken (43) und 1860 München
(41) auf ihre Chance. Kauczinski hat verfolgt, dass Rostock gepatzt und Ingolstadt deutlich gewonnen hat, aber für ihn ist klar: "Wenn man seine Ziele erreichen will, geht das nur über die eigenen Stärken und nicht die Schwäche der anderen."
Kauczinski: Leidenschaft und Gier beibehalten
Deshalb betont der Chefcoach noch mal: "Wir dürfen uns keine Aussetzer gönnen, was die Einstellung angeht. Man weiß nie: Du kannst im Fußball ein Riesenspiel machen und trotzdem rutscht ein Ball rein, weil der Gegner natürlich auch etwas kann. Aber diese Grundeigenschaften, die uns auszeichnen, diese Leidenschaft und die Gier, das Spiel gewinnen zu wollen, müssen wir beibehalten. Das ist die Basis, um Spiele zu gewinnen."
Für die Partie in Meppen ist auch Yannick Stark bereits eine Option für die Startelf. Nachdem sich der Mittelfeldspieler die Schulter ausgekugelt hatte, stand er bereits vorigen Samstag im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. "Jeder Tag tut ihm gut, weil es wieder stabiler wird", berichtet der Trainer. "Er ist einer, der sehr gute Fähigkeiten und sehr viel Erfahrung hat. Eine solche Alternative zu haben, ist wichtig."
Sohm und Kreuzer fürs Spiel fraglich
Außer den Langzeitverletzten Marco Hartmann, Chris Löwe, Robin Becker und Patrick Weihrauch ist der Einsatz von Pascal Sohm und Niklas Kreuzer fraglich. Während Sohm beim Zusammenprall mit Ingolstadts Torwart Fabijan Buntic eine Hüftprellung zugezogen hatte, wurde Kreuzer wegen leichter muskulärer Probleme geschont. Bei beiden entscheidet sich erst im Abschlusstraining, ob sie die Reise antreten.
Es ist für die Dresdner eine der weitesten Auswärtsfahrten mit knapp 600 Kilometern bis an die holländische Grenze. Nach dem Training am Freitagvormittag startet die Mannschaft gegen 12 Uhr im Bus, Kauczinski rechnet mit sieben Stunden Fahrt "plus, minus - hoffentlich eher minus."
In der Vereinsgeschichte haben die Schwarz-Gelben bisher erst einmal in Meppen, der Kreisstadt des Landkreises Emsland, gespielt: im DFB-Pokal am 14. August 1994. Das Tor zum 1:0-Sieg erzielte Werner Rank, für den Dynamo eine Station auf seiner Weltrekord-Reise als Fußballer war. Der heute 52-Jährige bestritt in allen deutschen Ligen - außer in der erst 2008 eingeführten 3. Liga - mindestens ein Punktspiel.
Sächsische.de berichtet wie immer ausführlich - hier im Liveticker.
Alles Wichtige und Wissenswerte rund um Dynamo - kompakt jeden Donnerstagabend im Newsletter SCHWARZ-GELB, und immer mit Gewinnspiel. Jetzt hier kostenlos anmelden.