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Der Plan des Dynamo-Trainers gegen Schalkes Torjäger

Dynamo spielt am Samstagabend auf Schalke und muss Stürmer Simon Terodde in den Griff kriegen. Der Chefcoach sagt, wie das gelingen soll.

Von Sven Geisler
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Dynamos Trainer Alexander Schmidt freut sich auf das Spiel am Samstagabend bei Schalke 04 - es ist für ihn wie ein Geburtstagsgeschenk.
Dynamos Trainer Alexander Schmidt freut sich auf das Spiel am Samstagabend bei Schalke 04 - es ist für ihn wie ein Geburtstagsgeschenk. © dpa/Robert Michael

Dresden. Der Trainer ist sich sicher. "Die Mannschaft ist wie immer bereit", sagt Alexander Schmidt und verspricht, dass sie kämpferisch alles geben wird. Das ist selbstverständlich, aber in diesem besonderen Fall umso wichtiger. Denn mit dem Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 trifft Dynamo am Samstagabend, 20.30 Uhr, auf den Top-Favoriten. Der Bundesliga-Absteiger steht zwar vor dem elften Spieltag "nur" auf Platz drei, hat sich aber nach dem Umbruch erstaunlich schnell gefunden.

Das liegt keinesfalls nur, aber schon sehr entscheidend an einem Spieler: Torjäger Simon Terodde, der vor der Saison vom Hamburger SV zu den "Königsblauen" gewechselt ist und bereits elf Saisontore erzielt hat. Sollte ihm gegen die Dresdner erneut ein Tor gelingen, hätte er den bisherigen Rekordhalter Dieter Schatzschneider, der einst für Hannover 96 erfolgreich war, mit 154 Treffern in der zweiten Liga endgültig abgelöst.

Das soll natürlich verhindert werden - und dafür hat Schmidt einen Plan. "Wir müssen ihn, so gut es geht, vom Strafraum weghalten, denn dort ist er schwer zu verteidigen: stark im Kopfballspiel, gut im Abschluss mit beiden Füßen", sagt der Chefcoach. "Er ist im Moment der herausragende Spieler bei Schalke, ein Mittelstürmer par excellence und alter Klasse, der wenige Chancen für seine Tore braucht."

Der Trainer feiert seinen Geburtstag auf Schalke

Außer der beeindruckenden Trefferquote hat Schmidt noch eine andere Statistik: Schalke hat 16 seiner 17 Tore von Positionen im Strafraum erzielt. "Für uns heißt es deshalb, sie nicht in diese Situationen kommen zu lassen. Sie sind vorn nicht unbedingt die schnellsten Spieler, aber in der Box, wenn Flanken kommen oder bei Standards extrem gefährlich", meint der Trainer, für den diese Partie am besten zu einer Party werden soll.

"Für mich wäre es das schönste Geschenk natürlich, wenn wir etwas Zählbares mitnehmen", sagt Schmidt, der am Samstag 53 Jahre alt wird. "Ja, am Rande habe ich Geburtstag, aber das Wichtigste ist, dass wir uns auf das Spiel freuen, positiv reingehen und die Kulisse für uns nutzen."

Die Arena wird mit mehr als 56.000 Zuschauern nahezu vollständig besetzt sein, lediglich die Stehplätze dürfen nur zur Hälfte genutzt werden. Mehr als 4.000 Dynamo-Fans dürfen dabei sein, so viele wie seit der Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie im März 2020 nicht mehr.

Nicht abwarten wie das Kaninchen vor der Schlange

"Man muss eine gute Mischung finden. Eines ist klar, wenn ich es als Spieler abwartend angehe, bin ich nicht drin. Wenn ich aber gleich gute Aktionen habe, gute Zweikämpfe, kommt irgendwann der Punkt, an dem ich das Drumherum ausblende und im Tunnel bin", meint Schmidt - und betont: "So müssen wir es machen und nicht hinten drin stehen wie das Kaninchen vor der Schlange und schauen, was passiert. Das wird nicht funktionieren, wenn wir passiv sind."

Michael Akoto ist nach seinem Muskelfaserriss, den er sich im Testspiel gegen Viktoria Berlin zugezogen hatte, wieder einsatzbereit. Dagegen dürfte Ransford-Yeboah Königsdörffer fehlen, denn der 20 Jahre alte Offensivmann musste in der Nacht zum Freitag etwas zu oft auf die Toilette. Ansonsten ist die Personallage unverändert, Patrick Weihrauch und Kevin Ehlers sind laut Schmidt wieder voll im Training, Brandon Borrello hat dafür grünes Licht von den Ärzten bekommen und soll nun behutsam an die höchste Belastung herangeführt werden.

Was die mögliche Party des Trainers betrifft, weiß die Mannschaft natürlich Bescheid. "Wenn wir etwas mitnehmen, wäre das für ihn der i-Punkt", sagt Linksverteidiger Chris Löwe - und kündigt an: "Wir werden alles probieren, damit es am Ende des Tages nicht nur den Geburtstag zu feiern gibt." Zumal das auch Teammanagerin Marie Jenhardt freuen dürfte, sie wird 32 Jahre.