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Geisterspiele: Dynamo kritisiert die Landesregierung

Spiele ohne Zuschauern wären in Sachsen vermeidbar gewesen, findet die Geschäftsführung von Dynamo - und ruft die Fans und Mitglieder zum Impfen auf.

Von Daniel Klein
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Dynamo spielt vor leeren Rängen: An dieses Bild muss man sich wieder gewöhnen.
Dynamo spielt vor leeren Rängen: An dieses Bild muss man sich wieder gewöhnen. © dpa/Robert Michael

Dresden. Lange hat es gedauert, bis die Geschäftsführung von Dynamo eine Stellungnahme formuliert hat. Am Dienstagabend wurde die offizielle Position des Vereins zu den von der Landesregierung angeordneten Geisterspielen zunächst Fachvertretern, Mitgliedern und Sponsoren vorgestellt, am Mittwoch dann veröffentlicht. Darin unterstreicht Geschäftsführer Jürgen Wehlend, dass ein erneuter Lockdown "durch ein frühzeitigeres und weitsichtigeres Agieren hätte vermieden werden können". Verschiedenste Warnungen und Empfehlungen hätte es gegeben.

Durch die Verschärfung der Maßnahmen muss Dynamo mindestens das nächste Heimspiel am 5. Dezember gegen den Karlsruher SC sowie das Auswärtsspiel am 12. Dezember beim FC Erzgebirge Aue ohne Zuschauer austragen. Die Anpassung der Gesetzeslage sei angesichts der hohen Infektionszahlen und der hohen Belastung der Krankenhäuser sowie des medizinischen Personals erwartbar gewesen, so Wehlend. Diese bringe "Veranstalter wie die SG Dynamo Dresden erneut unverschuldet in wirtschaftliche und atmosphärische Schwierigkeiten. Es ist ermüdend, dass weder funktionierende noch verschärfte Hygienekonzepte im Rudolf-Harbig-Stadion Anwendung finden dürfen."

Sportchef Ralf Becker erinnert an den Wettbewerbsnachteil, da Dresden neben Leipzig und Aue bisher "der einzige Standort im deutschen Profifußball ist, der vor leeren Rängen spielen muss. Wir hatten so sehr gehofft, die Phase der ‚Geisterspiele‘ hinter uns lassen zu können. Gemeinsam wünschen wir uns nichts mehr, als diese lange Zeit der Coronavirus-Pandemie möglichst bald zu beherrschen und wieder Normalität zulassen zu können. Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger denn je, Impfangebote flächendeckend anzunehmen und somit einen Beitrag für den eigenen Gesundheitsschutz sowie den unserer Mitmenschen zu leisten.“ Dynamo ruft also auch die eigenen Anhänger zu Impfungen auf. Die Ultras hatten das vergangene Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf boykottiert, weil nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zum Stadion erhielten.

RB Leipzig hatte sich bereits am Samstag zu den Geisterspielen geäußert und dabei die Landesregierung scharf kritisiert. Am Dienstag schlug Aue-Präsident Helge Leonhardt vor, den Fußball bis Ende Dezember pausieren zu lassen.