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Warum alle Dynamos nach Positivtest zum Check müssen

Zwei Regionalliga-Spieler kollabieren Wochen nach einer Corona-Infektion. Bei Dynamo unterzogen sich jetzt Kevin Ehlers und Luca Herrmann einem Belastungtest.

Von Daniel Klein
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Beim Auswärtsspiel in Regensburg grüßten Dynamo-Fans die beiden Quarantäne-Spieler.
Beim Auswärtsspiel in Regensburg grüßten Dynamo-Fans die beiden Quarantäne-Spieler. © dpa/picture alliance

Dresden. Als Luca Herrmann am Sonntag bei Dynamos 3:1-Sieg gegen den Karlsruher SC in der 81. Minute auf den Rasen läuft, ist das Spiel entschieden. Der Wechsel, so scheint es, ist einzig für die Statistik relevant.

Doch eine Nebensache war die Personalie keinesfalls. Anderthalb Wochen zuvor hatte der Verein vermeldet, dass Herrmann wie auch Kevin Ehlers positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Der Mittelfeldspieler, so erklärte es Trainer Alexander Schmidt, sei vollständig geimpft, Ehlers habe erst einen Piks erhalten und keinerlei Beschwerden. Während Herrmann gegen den KSC spielen konnte, fehlte der Innenverteidiger im Kader. Aber warum?

Die Erklärung lieferte Schmidt nach dem Abpfiff in der Pressekonferenz. Der PCR-Test am Freitag vor dem Spiel sei bei Ehlers weiter positiv gewesen, bei Herrmann dagegen negativ. Er konnte sich somit freitesten. Diese Möglichkeit sieht die Corona-Verordnung für Geimpfte, die keinerlei Symptome zeigen, frühestens nach fünf Tagen vor. Ehlers dagegen, der erst eine Dosis erhalten hat, fällt nicht darunter. Er musste für 14 Tage in Quarantäne, steigt an diesem Mittwoch wieder ins Training ein. Sonderregeln für Profisportler gibt es da nicht. Schmidt hatte vor der Partie erklärt, dass sich beide freitesten konnten – und damit für Verwirrung gesorgt. Am Sonntag korrigierte er sich dann.

Das Thema ist auch deshalb ein brisantes, weil es vergangenen Freitag in Jena zu Zwischenfällen kam. Zwei Spieler des Regionalligisten Berliner AK, die sich im November mit dem Corona-Virus infiziert hatten, kollabierten nach Spielschluss und mussten von Notärzten mit Sauerstoff versorgt werden. Laut Benjamin Bort, Technische Direktor der Berliner, hätten die Mediziner einen unmittelbaren Zusammenhang zur Infektion bestätigt. Ob oder inwieweit die beiden Spieler nach ihrer Quarantäne untersucht worden sind, ist nicht bekannt.

„Bei uns müssen sich alle Spieler, die einen positiven Test hatten, vor ihrer Rückkehr auf den Platz einem Check an der Uniklinik unterziehen“, erklärt Ronny Zimmermann, Dynamos Leiter Kommunikation. Dabei werden Blut, Lunge und Herz untersucht. Zuletzt hatte diesen Belastungstest auch Chris Löwe gemacht, der nach eigener Aussage während seiner Erkrankung bereits vom Gang zur Toilette erschöpft war.

Die Medizin-Checks sind für alle Erst- und Zweitligisten verpflichtend, sie sind Teil des Konzepts der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Die hatte im Mai 2020 ihre Strategie „Return to play“ vorgestellt.