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Dynamo warnt: Kein fairer Wettbewerb

Trainer Kauczinski und Ex-Kapitän Hartmann sagen den von Quarantäne betroffenen Klubs, was auf sie zukommt. Dynamo wartet indes auf die Freigabe.

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Dynamos Trainer Markus Kauczinski weiß, was eine 14 Tage lange Quarantäne für die Mannschaft bedeutet.
Dynamos Trainer Markus Kauczinski weiß, was eine 14 Tage lange Quarantäne für die Mannschaft bedeutet. ©  dpa/Robert Michael

Dresden. Sie sprechen aus Erfahrung: Trainer und Spieler von Dynamo Dresden warnen die von einer Corona-Quarantäne betroffenen Klubs vor einem harten Saison-Finale. "Für uns war es in der vergangenen Saison kein fairer Wettbewerb. Das droht den Mannschaften, die jetzt in Quarantäne sind, auch", sagte Chefcoach Markus Kauczinski der Sport Bild.

Derzeit ist Bundesligist Hertha BSC in Quarantäne. Die Zweitligisten Kiel und Karlsruhe steigen am Mittwoch wieder ins Training ein, Sandhausens Profis stehen seit Montag wieder auf dem Platz. Dresden hatte in der vergangenen Saison nach einer 14-tägigen Quarantäne neun Spiele in 28 Tagen absolvieren müssen und war am Ende abgestiegen.

"Das wird keine faire Entscheidung, weil die sportlichen Leistungen bei drei, vier Wochen mit so vielen Spielen nicht mehr vergleichbar sind", sagte auch Dynamos Ex-Kapitän Marco Hartmann. Für Kauczinski ist das größte Problem die Fitness: "Wir konnten in manchen Spielen phasenweise mithalten, aber dann sind wir einfach nicht mehr hinterhergekommen. Die Abstände wurden einfach zu groß."

Auch Dynamo selbst hat das Coronavirus in der vorigen Woche wieder eingeholt. Nachdem erst bei Ransford-Yeboah Königsdörffer und in einer weiteren Testreihe bei Pascal Sohm eine Infektion nachgewiesen worden war, ordnete das Gesundheitsamt am vorigen Freitag eine häusliche Isolation für Spieler, Trainer und Betreuer an. Allerdings gilt diese nicht für die üblichen 14 Tage. Bereits am Montag durften die Profis nach negativen Schnelltest einzeln trainieren, am Dienstag ebenfalls.

Dynamo wartet auf die Freigabe vom Gesundheitsamt

Allerdings erfüllt sich die Hoffnung, bereits am heutigen Mittwoch das Mannschaftstraining wieder aufnehmen zu können, offenbar nicht. Wie der Verein am Nachmittag auf seiner Internetseite mitteilte, waren zwar auch die Ergebnisse einer zweiten PCR-Testreihe bei allen negativ. Dennoch hat das Gesundheitsamt bislang keine Freigabe erteilt, sodass Kauczinski die Spieler erneut individuell beschäftigt. Damit ist die Vorbereitung auf das Heimspiel in der 3. Liga gegen den Halleschen FC am Samstag, 14 Uhr, bereits verzögert. Die Partien gegen den MSV Duisburg und den KFC Uerdingen waren zuvor abgesagt worden, Nachholtermine gibt es derzeit noch nicht.

Kauczinski hatte gesagt, im besten Fall gebe es für Dynamo diesmal keine so gravierende Wettbewerbsverzerrung wie in der vorigen Saison. Eine zusätzliche englische Woche sei "das kleinere Übel" und die Situation nicht vergleichbar, erklärte der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer noch am Samstag in einem Interview mit dem MDR.

Voriges Jahr hatte es zuvor den Gesamt-Lockdown gegeben, danach nur Einheiten in kleinen Gruppen. "Nach dem ersten Mannschaftstraining wurden wir in Quarantäne gesteckt, ohne Vorbereitung und mit der Zeit davor war es eine ganz andere Situation." Diesmal aber werde man "im Vollbesitz unserer Kräfte sein, es werden verletzte Spieler zurückkommen, sodass ich glaube, dass man dieses Programm bewältigen kann", betont Kauczinski. "Natürlich wird es Momente geben, in denen die Müdigkeit und die Gesamtbelastung eine Rolle spielt, aber diesen Punkt müssen wir dann überwinden."

Wenn jetzt ein drittes Spiel abgesagt und verschoben werden müsste, würde aber auch Dynamo mit dem Zeitplan zusätzlich unter Druck geraten. (dpa)

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