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Darum bleibt Drljaca bei Dynamo die Nummer eins

Dynamo hat den langjährigen Stammkeeper Kevin Broll zurückgeholt, doch der muss wohl weiter auf sein Comeback im Tor warten. Geht das gut?

Von Daniel Klein
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Stefan Drljaca hat Gewicht verloren und an Athletik zugelegt.
Stefan Drljaca hat Gewicht verloren und an Athletik zugelegt. © dpa/PA/Robert Michael

Dresden. Den Torwart einer Mannschaft zu feiern, die 7:1 gewonnen hat, wirkt etwas komisch und übertrieben. Im Fall Stefan Drljaca und Dynamos Kantersieg gegen den Halleschen FC ist das aber durchaus gerechtfertigt. Nach der frühen Führung gaben die Dresdner das Spiel zeitweise aus der Hand, der HFC kam zu Chancen, auch richtig guten. Dass die nicht verwertet wurden, lag vor allem an Drljaca, der etwa eine Direktabnahme von Andor Bolyki mit einem Reflex entschärfte. Statt mit einer Führung für die Gäste ging es mit einem 3:0-Zwischenstand in die Kabine, das Ostduell war damit fast schon entschieden.

„Natürlich freut es mich, dass ich, wie schon in den vergangenen Wochen, eine gute Leistung gezeigt habe“, erklärte der Keeper, der vor der Saison von Borussia Dortmunds U23 gekommen war. Seinen Stammplatz im Dynamo-Tor hatte der 23-Jährige nach einigen Wacklern zwischenzeitlich an Sven Müller verloren, der sich nach nur vier Einsätzen im Wintertrainingslager jedoch verletzte. So feierte Drljaca sein Comeback – und hat seinen Platz verteidigt.

Selbstverständlich war das nicht, schließlich hatte Dynamo kurz vor der Partie gegen den HFC Kevin Broll zurückgeholt, der bis zu seinem Abgang im Sommer drei Jahre die unumstrittene Nummer eins bei den Schwarz-Gelben war. Doch am Samstag stand der 27-Jährige nicht mal im Kader, sondern saß auf der Tribüne.

„Brollo weiß, woher er kommt, und er muss natürlich Leistung bringen. Bei uns gilt das Leistungsprinzip“, begründete Trainer Markus Anfang die überraschende Personalentscheidung. „Er soll erst mal ankommen und trainieren.“ Das allein wird aber wohl nicht reichen, Drljaca zu verdrängen. Nach dessen Glanzleistungen hat Anfang keine Argumente für einen Wechsel.

In der Hinrunde, die er selbst rückblickend unter „nicht ganz zufriedenstellend“ einordnet, war der gebürtige Homburger noch ein Unsicherheitsfaktor. Einen Grund, warum es nun deutlich besser läuft, kann man sehen: Drljaca hat Gewicht verloren. Wie viel, will er nicht verraten, er sagt lediglich: „Ich fühle mich jetzt frischer. Über die Winterpause habe ich an meiner Athletik gearbeitet. Das ist ein Prozess, da bin ich noch nicht am Ende.“

Über die gepurzelten Pfunde seines Keepers möchte auch Anfang nicht im Detail sprechen, sondern lieber über den „athletischen Bereich“, in dem Drljaca zugelegt habe. „Er hat daran gearbeitet, und es ist gut, wenn er das für sich als Lösung sieht. Er ist auf der Linie schneller geworden“, so der Trainer. Das konnte Drljaca nicht nur gegen den HFC zeigen, sondern auch schon beim Sieg gegen die Münchner Löwen.

Doch wie weiter? Dynamo hat jetzt drei Torhüter mit Stammplatz-Ambitionen. „Klar ist: Die heute abgeliefert haben, haben das nicht zu ihrem Nachteil gemacht“, sagte Anfang. Broll muss also vorerst auf sein Comeback im Dynamo-Tor warten. Und geduldig sein.