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Dynamo: "Können froh sein, den Job ausüben zu dürfen"

Dynamo ist sein Herzensverein, betont Co-Trainer Heiko Scholz. Zwei Jahre ist er jetzt zurück und zieht Bilanz, die geprägt ist von Corona, Abstieg und Aufstieg.

Von Tino Meyer
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Heiko Scholz identifiziert sich mit Dynamo und vor allem auch mit seiner Rolle als Co-Trainer bei den Dresdnern. Sein Wunsch für die nächsten Jahre: Etablieren in der zweiten Liga.
Heiko Scholz identifiziert sich mit Dynamo und vor allem auch mit seiner Rolle als Co-Trainer bei den Dresdnern. Sein Wunsch für die nächsten Jahre: Etablieren in der zweiten Liga. © PICTURE POINT

Dresden. Zum Jahrestag seiner Rückkehr zu Dynamo Dresden hat Heiko Scholz ausführlich Bilanz gezogen. Der gebürtige Görlitzer, der zunächst zweimal für die Schwarz-Gelben spielte und nun als Co-Trainer tätig ist, war am 3. Dezember 2019 vom damaligen Sportchef Ralf Minge geholt worden - als Interimstrainer nach der Entlassung von Chefcoach Cristian Fiel.

"Ich bekam früh den Anruf, dass ich am nächsten Tag da sein soll, bin innerhalb von sechs Stunden 600 Kilometer mit dem Auto gefahren – von Leverkusen, wo meine Familie lebt, nach Nordhausen und dann weiter nach Dresden. Eigentlich Wahnsinn, aber es war eben Dynamo. Bei Wacker Nordhausen stand ich noch unter Vertrag, hatte aber das Glück, dass der Verein gerade in Insolvenz geraten war und ich so rauskam", erklärte er am ersten Jahrestag seiner Rückkehr im Dezember 2020 im Gespräch mit Sächsische.de.

Nun ist ein weiteres Jahr vergangen. In der Zeit bei Dynamo, sagte Scholz jetzt in einem Interview mit Tag24, sei viel passiert. "Corona, Abstieg, Corona, Aufstieg, jetzt wieder Corona. Es waren viele schöne Momente dabei, aber auch traurige. Wir haben viel gelacht und viel geweint. Langweilig war es nie."

Er übernahm im Dezember 2019 für ein Spiel, das 1:1 gegen den SV Sandhausen, danach wurde Markus Kauczinski neuer Cheftrainer und Scholz zunächst dessen Co-Trainer und anschließend von Kauczinski-Nachfolger Alexander Schmidt.

Die Pandemie ist nun immer noch das prägende Thema, in diesen Tagen speziell in Sachsen vielleicht sogar mehr denn je. "Wir können froh sein, dass wir immer noch unseren Job ausüben dürfen. Das ist nicht selbstverständlich, dass wir so eine große Rolle in der Gesellschaft haben. Wir haben da in allem sicher auch eine Vorbildfunktion", betonte Scholz.

Dass Dynamo seine Heimspiele wie das am Sonntag gegen Karlsruhe derzeit aus Gründen des Infektionsschutzes ohne Zuschauer austragen muss, betrachtet auch Scholz als Nachteil. "Die Gegner kommen mit Angst und Respekt nach Dresden, wenn sie wissen, da sind 30.000 Fans, die Rabatz machen. Diesmal sind wir im Nachteil, die Fans fehlen uns total. Nächste Woche in Aue sind wir im Vorteil, weil das unter normalen Voraussetzungen auch ein extremer Hexenkessel wäre", erklärte der 55-Jährige.

Die sportliche Lage verkennt er nicht. Statt nach Niederlagen das Lob des Gegners für ein gutes Spiel zu bekommen, sei ihm "so ein richtiger dreckiger Sieg deutlich lieber. Wir brauchen bis Weihnachten noch paar Zähler, um das Fest ruhig feiern zu können". Und mit Blick auf die nächsten Jahre mit Dynamo hat Scholz nur einen Wunsch: "Dass wir die Klasse halten, uns drei, vier Jahre etablieren und dann die nächsten Schritte angehen können."