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Hamburgs Polizei übt Einsatz mit aggressiven Dynamo-Fans

Hamburg bereitet sich auf Einsätze bei Fußballspielen vor - mit angeblichen Dynamo-Fans, die Pyrotechnik zünden. Festgehalten per Video. Dynamo reagiert sofort, dann auch die Polizei.

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Die Hamburger Polizei übt einen Einsatz vor einem Fußballspiel - mit Komparsen, die sich als Dynamo-Fans ausgeben und Pyrotechnik zünden.
Die Hamburger Polizei übt einen Einsatz vor einem Fußballspiel - mit Komparsen, die sich als Dynamo-Fans ausgeben und Pyrotechnik zünden. ©  Screenshot Twitter

Hamburg/Dresden. Selten war das Saisonfinale in der 2. Fußball-Bundesliga so spannend wie diesmal, doch die Hamburger Polizei kennt schon den Ausgang. Sowohl der Hamburger SV als auch der FC St. Pauli werden offenbar nicht in die erste Liga aufsteigen. Und: Dynamo Dresden schafft den Klassenerhalt in der Relegation. Zumindest bereitet sich die Behörde in der Hansestadt augenscheinlich auf ein baldiges Wiedersehen mit Dynamo-Fans vor.

Klingt nach Klamauk? Ist aber so, zumindest lässt das Twitter-Video der Polizei-Übung vom 4. Mai, das inzwischen im Internet viral geht, kaum andere Schlüsse zu. Bei Dynamo findet das indes niemand lustig.

Denn zu sehen ist eine Hundertschaft Polizisten, die eine Gruppe Fußballfans ins Hamburger Volksparkstadion begleitet. "Dynamo Dresden, Dynamo Dresden", singen die Anhänger, bis sie auf einem Platz vor dem HSV-Stadion stehenbleiben und, eingekreist von der Polizei, immer wieder auch Pyrotechnik zünden. Es folgen schließlich Lautsprecherdurchsagen wie diese: "Achtung, Achtung, hier spricht erneut die Polizei Hamburg. Unterlassen Sie das Abbrennen von Pyrotechnik."

Insgesamt 93 Sekunden lang ist der kleine Videoclip, die Empörung aufseiten von Dynamo Dresden indes groß. Noch am Donnerstagabend reagierte der Verein mit einem Tweet.

"Liebe Polizei Hamburg, schön, dass Ihr auch fest in der nächsten Saison mit uns in der 2. Bundesliga plant. Aber bitte unterlasst bei Euren Übungen sowohl Vorverurteilungen als auch Stereotypen gegenüber unserem Verein & unseren Fans", heißt es in der Stellungnahme bei Twitter - versehen zudem mit dem Hashtag "Fußballfans sind keine Verbrecher."

Nachdem das veröffentlichte Video für reichlich Diskussionen sorgte, hat sich am Freitag dann auch die Hamburger Polizei noch mal zu Wort gemeldet. "Übungen wie diese", heißt es bei Twitter, seien unverzichtbar, "die Mannschaft & ihre friedlichen Fans" in Hamburg zudem stets willkommen. "Wie auch immer die Würfel am Saisonende gefallen sein werden, wir gehen unvoreingenommen in den nächsten Besuch", erklärt die Behörde.