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Dynamos Corona-Fälle und Ex-Kapitän wieder fit

Vorm Heimspiel ohne Fans gegen Karlsruhe hat Dynamos Trainer gute Nachrichten - will aber nicht alles verraten. Nur eines ist für ihn klar: "Wir jammern nicht!"

Von Tino Meyer
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Die zuletzt an Corona erkrankten Kevin Ehlers und Luca Herrmann sind ebenso wieder fit wie Ex-Kapitän Sebastian Mai, der an einer Angina laborierte. Ob sie gegen Karlsruhe spielen, will Trainer Alexander Schmidt vorab nicht verraten.
Die zuletzt an Corona erkrankten Kevin Ehlers und Luca Herrmann sind ebenso wieder fit wie Ex-Kapitän Sebastian Mai, der an einer Angina laborierte. Ob sie gegen Karlsruhe spielen, will Trainer Alexander Schmidt vorab nicht verraten. © dpa

Dresden. Geisterspiele im Fußball sind nichts Neues mehr. Und dass Dynamo Dresden sein Heimspiel am Sonntag in der 2. Bundesliga gegen den Karlsruher SC ohne Fans bestreiten muss, steht auch schon länger fest. Seit 22. November gilt in Sachsen die Corona-Notfallverordnung, die a) Profisport erlaubt, aber b) Publikumsverkehr in Sportstätten generell verbietet. Dynamo hatte also Zeit, sich mit den auf verständlicherweise wenig Gegenliebe stoßenden Tatsachen anzufreunden.

Cheftrainer Alexander Schmidt will die Geisterspiele ohnehin nicht zum Thema machen. Dass seine Mannschaft die Unterstützung der eigenen Fans gerade jetzt in dieser schwierigen sportlichen Situation gebrauchen könnte, steht für ihn fest. Genauso aber gilt sein Grundsatz: "Wir jammern nicht, sondern werden die Widerstände angehen und überwinden."

Rückschläge gab es in dieser Saison für den Aufsteiger schon reichlich, zunächst immer wieder neue Verletzte und zuletzt drei Corona-Fälle. Erst fiel Außenverteidiger Chris Löwe für drei Wochen aus, vergangene Woche erwischte es einen Tag vor der 1:3-Niederlage in Regensburg dann Innenverteidiger Kevin Ehlers und Mittelfeldmann Luca Herrmann.

Die gute Nachricht: Beide hatten wenig bis keine Symptome, und beide konnten sich mittlerweile auch schon freitesten. Für das Spiel am Sonntag sind sie laut Schmidt einsatzbereit. Nur will sich der Trainer zumindest noch nicht öffentlich festlegen, ob er sie tatsächlich in den 20 Profis umfassenden Spieltagskader aufnimmt. "Das ist ein schmaler Grat. Sie sind wieder fit, haben aber beide etliche Trainingseinheiten verpasst. Ich will das Abschlusstraining am Samstag abwarten, danach entscheiden wir", sagte Schmidt.

Dynamos Trainer Alexander Schmidt ist überzeugt, dass seine Mannschaft aus den Fehlern der Vorwochen gelernt hat.
Dynamos Trainer Alexander Schmidt ist überzeugt, dass seine Mannschaft aus den Fehlern der Vorwochen gelernt hat. © PICTURE POINT

Genauso verhält es sich bei Sebastian Mai. Der Innenverteidiger laborierte in den vergangenen vier Wochen an einer schweren Angina, nahm Antibiotika und konnte in dieser Zeit überhaupt nicht trainieren. Emotional für ihn kam hinzu: Die sportlich Verantwortlichen, also Schmidt sowie auch Sportchef Ralf Becker, entschieden, Mai als Kapitän abzulösen und das Amt dem bisherigen Stellvertreter Yannick Stark zu übertragen.

"Es ist für ihn keine einfache Situation, schon sportlich. Basti ist nach wie vor ein wichtiger Spieler, dessen Meinung extrem zählt. Er war ja nicht umsonst als Kapitän gewählt worden und gehört weiterhin zum Mannschaftsrat. Vielleicht tut es ihm auch gut, ein wenig aus dem Fokus raus zu sein", sagte Stark diese Woche im exklusiven Interview mit Sächsische.de.

Für die Partie gegen spielstarke Karlsruher, die mit Philipp Hofmann einen sehr treffsicheren und mit 1,95 Metern auch sehr großen Stürmer aufbieten, wäre der ebenso großgewachsene Mai in der Innenverteidigung nun also eine Alternative. Erst recht, nachdem Schmidt zuletzt einmal mehr Dynamos Größennachteile insbesondere in der Defensive bemängelt hatte.

Der Trainer weicht bei der Spieltagspressekonferenz am Freitag auch zu der Personalie erst aus und nimmt dann doch ausführlich Stellung. "Die Frage ist, wie haben sie die Krankheiten weggesteckt und sind sie schon spritzig genug für einen Startelf-Einsatz. Das ist halt das Entscheidende", erklärt Schmidt. Natürlich sei Mai groß und verfüge über ein gutes Kopfballspiel, "aber es bringt ihm und uns nichts, wenn er in zehn anderen Situationen unterlegen ist, weil er seine Krankheit noch nicht gut genug weggesteckt hat". Passt es oder passt es nicht - auf diese Details komme es an.

Schließlich, und dabei meint Schmidt die 1:3-Niederlage in der Vorwoche in Regensburg, seien es immer wieder Kleinigkeiten, die am Ende die Spiele entscheiden. Und das nach dem starken Saisonstart zuletzt häufig zuungunsten von Dynamo. "Ich bin überzeugt, dass die Jungs darauf gelernt haben", sagt Schmidt. Er sei da "sehr positiv".