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Bayern-Spiel ärgert Dynamos Trainer

Die Ansetzung des Nachholspiels kam kurzfristig und war anders angekündigt. Kauczinski ist wenig begeistert. Dass sein Vertrag ausläuft, interessiert ihn wenig.

Von Tino Meyer
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Begeistert ist Dynamos Cheftrainer Markus Kauczinski nicht von der Ansetzung des Nachholspiels, darüber öffentlich beschweren mag er sich nicht.
Begeistert ist Dynamos Cheftrainer Markus Kauczinski nicht von der Ansetzung des Nachholspiels, darüber öffentlich beschweren mag er sich nicht. © dpa/Robert Michael

Dresden. Diese sogenannte englische Woche mit dem Samstag-Mittwoch-Samstag-Rhythmus ist für Dynamo Dresden vor allem eine Woche der Wiedergutmachung. Zwickau, Bayern München II und Ingolstadt sind die Kontrahenten, gegen alle hatten die Dresdner in der Hinrunde verloren. Nur war die Reihenfolge damals eine andere, denn die Partie gegen die Bayern war ursprünglich bereits am 29. Januar angesetzt. Heftige Schneefälle sorgten für die kurzfristige Absage.

Dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das Nachholspiel nun aber für diesen Mittwoch um 19 Uhr im Rudolf-Harbig-Stadion angesetzt hat, stört Dynamos Cheftrainer. "Wir sind nicht erfreut", sagt Markus Kauczinski, den vor allem der Zeitpunkt ärgert: "Die Zeit nach dem Zwickau-Spiel am vergangenen Samstag (Dynamo gewann 2:0, Anm. d. Red.) war völlig ausreichend. Aber vor dem Spitzenspiel am Samstag, Erster gegen Zweiter, ist es knapp. Uns bleiben gerade mal zweieinhalb Tage. Ich hätte mir einen Tag mehr gewünscht, denn da zählt jede Stunde."

Für Unverständnis sorgt bei Dynamo zudem die unerwartet späte Bekanntgabe dieses Nachholspiels. Erst am vergangenen Freitag wurde die Partie terminiert. Dabei hatte es der DFB offenbar anders angekündigt.

Trainer reagiert und lässt in der Anfangself rotieren

Die Dresdner Morgenpost berichtet von einem Telefonat mit einem Verbandsverantwortlichen, der ein so kurzfristig angesetztes Nachholspiel gegen Bayern II am vergangenen Mittwoch noch ausschloss. "Das wird eher Mitte, Ende März. Zuvor muss ja München noch seinen Nachholer gegen Verl bestreiten", erklärte Jochen Breideband, beim DFB als Themenmanager 3. Liga & Amateurfußball tätig, laut Morgenpost. Als Gründe dafür nannte er zudem organisatorische und logistische Probleme für die Gastmannschaft.

Die scheint es nun doch nicht zu geben. Womöglich hat sich der DFB auch darüber hinweggesetzt im Ansinnen, inmitten der Pandemie so schnell wie möglich alle Nachholspiele zu absolvieren. Allerdings hätte dann auch die noch offene Partie von Bayern II gegen Verl an diesem Mittwoch stattfinden können.

Nun kommen also die Bayern nach Dresden - und das ausgerechnet kurz vor dem Spitzenspiel von Tabellenführer Dynamo gegen den Zweitplatzierten (und am Mittwoch spielfreien) FC Ingolstadt. "Wir sind natürlich nicht glücklich darüber. Einzig allein interessiert das niemanden. Wir müssen das so akzeptieren. Schimpfen hilft nicht, wir müssen das Beste daraus machen", sagt Kauczinski bei der Spieltagspressekonferenz am Dienstagmittag auf Nachfrage von Sächsische.de, und meint: "Wir nehmen die Dinge, wie sie kommen - und wissen bei dem Wetter, dass auf jeden Fall gespielt wird."

Die Konstellation hat allerdings Konsequenzen für Dynamos Aufstellung. "Für mich ist normalerweise das nächste Spiel das Wichtigste. Aber ich habe natürlich das Spiel gegen Ingolstadt im Blick. Nur zweieinhalb Tage Pause, das ist wirklich wenig. Ich muss überlegen, wer zwei Spiele hintereinander durchziehen kann", sagt Kauczinski. Mit Blick in den Kader stellt er fest: "Ich habe vorne die Auswahl, auch hinten, auf der Seite. Es ist gut, diese Wahl zu haben. Da mache ich mir schon Gedanken, wie ich rotieren kann. Das Ziel ist, beide Spiele zu gewinnen."

Keine Einsatzgarantie für Kapitän Mai

Eines stehe laut Kauczinski fest: "Es wird morgen keinesfalls die gleiche Elf wie in Zwickau auflaufen." Mehr verrät er nicht. Fakt ist auch: Kapitän Sebastian Mai steht nach drei Spielen Rotsperre wieder zur Verfügung. Eine Einsatzgarantie bekommt der Innenverteidiger vom Trainer jedoch nicht. Er müsse noch abwägen, weil die Dreierkette mit Ehlers, Knipping und Kwadwo zuletzt sehr gut funktioniert habe. Das Momentum, so Kauczinski, werde entscheiden.

Tatsächlich hat der Trainer die Qual der Wahl. Selbst die Plätze auf der Auswechselbank sind im qualitativ besten Kader der Liga hart umkämpft, obwohl fünf vermeintliche Stammspieler ausfallen. "Die Langzeitverletzten sind bekannt, in der Reihenfolge Löwe, Hartmann, Weihrauch, Becker, Stark", meint der Trainer, macht aber eine Einschränkung. Yannick Stark, der an einer Schulterverletzung laboriert, bestreitet schon Teile des Trainings mit der Mannschaft und soll möglichst in spätestens zwei Wochen wieder voll einsteigen.

Wie es mit ihm selbst bei Dynamo weitergeht? Am Saisonende läuft Kauczinskis Vertrag aus, und Sportchef Ralf Becker ließ dieser Tage durchblicken, dass eine Vertragsverlängerung derzeit kein Thema sei. "Natürlich fühle ich mich wohl hier und hoffe, dass man das auch sieht, wenn man mich sieht. Alles andere ist jetzt zweitrangig, und das finde ich gar nicht schlimm. Wir haben noch drei Monate. Es gab ein Grundsatzgespräch, aus dem wir beide mit einer Meinung rausgegangen sind", erklärt Kauczinski und betont, lange genug schon im Geschäft zu sein, etwas vorzuweisen zu können und deshalb auch die Ruhe zu haben.

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